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Sil|ber ['zɪlbɐ], das; -s:1. weiß glänzendes, weiches Edelmetall:
der Becher war aus Silber; die Schüssel glänzt, schimmert wie Silber.
Zus.: Feinsilber.
2. Geschirr, Besteck o. Ä. aus Silber:
das Silber muss geputzt werden.
Zus.: Tafelsilber.
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Sịl|ber 〈n.; -s; unz.; chem. 〉
1. chem. Element, weißes, glänzendes Edelmetall, Ordnungszahl 47; Sy Argentum
2. 〈umg.〉 Silbergerät, Tafelbesteck aus Silber
3. 〈umg.; veraltet〉 Hartgeld, Münzen
4. 〈fig.; poet.〉 etwas Schimmerndes
● Gold und \Silber; das \Silber des Mondlichts, des nächtlichen Sees 〈fig.〉; \Silber putzen 〈umg.〉 [<mhd. silber <ahd. sil(a)bar <got. silubr; wahrscheinlich sehr früh aus einer nichtidg. Sprache entlehnt]
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Sịl|ber [gleichbed. ahd. silabar u. gotisch silubr (vermutlich zu akkadisch sarãpŭ = schmelzen)], das; -s; Symbol: Ag (↑ Argentum) chem. Element aus Gruppe 11 des Periodensystems (Kupfergruppe), Protonenzahl 47, AG 107,8682. S. ist ein weiß glänzendes Edelmetall, Dichte 10,49 g/mL, Smp. 961,78 °C, Sdp. 2210 °C, das in seinen meist farblosen Verb. fast ausschließlich in der Oxidationsstufe +1, selten +2 u. +3 vorliegt. Verwendung findet S. haupts. in Photographie u. Elektrotechnik, ferner in der Schmuckindustrie, der chem. Industrie u. als Lot.
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reines S.;
der Becher ist aus [massivem, getriebenem] S.;
eine S. führende Gesteinsader.
2.
a) silberne Gegenstände, silbernes Gerät, bes. [Tafel]geschirr, Besteck:
das S. putzen;
von S. speisen;
für diese tolle Leistung gab es S.;
c) (veraltend) Silbermünze[n], Geldstück[e] aus Silber:
mit, in S. bezahlen.
3. silberne Farbe, silberner Schimmer; Silberglanz:
Ballettschuhe in Rosa und S.
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I Silber,
lateinisch Argẹntum, chemisches Symbol Ag, ein chemisches Element aus der ersten Nebengruppe des Periodensystems. Reines Silber ist ein weiß glänzendes, weiches (Härte nach Mohs 3,0), leicht verformbares und dehnbares Metall, das sich zu feinsten, blaugrün durchscheinenden Folien (»Blatt-S.«) aushämmern oder walzen und zu sehr dünnen Drähten (»Filigrandraht«) ausziehen lässt. Von allen Metallen besitzt Silber die höchste Leitfähigkeit für Elektrizität und Wärme. In geschmolzenem Zustand löst Silber Sauerstoff, der beim Erstarren (unter Spratzen) wieder entweicht. Entsprechend seiner Stellung in der elektrochemischen Spannungsreihe ist Silber ein Edelmetall; es ist jedoch deutlich reaktionsfähiger als Gold. An der Luft ist Silber beständig; erst oberhalb von 300 ºC und unter Druck (15 bar) reagiert es mit Sauerstoff zu Silberoxid, Ag2O. Mit Schwefelwasserstoff bildet Silber schwarzes Silbersulfid, Ag2S (»Anlaufen« von Silber durch in der Luft enthaltenen Schwefelwasserstoff). Von nicht oxidierenden Säuren wie Salzsäure wird Silber nicht, von oxidierenden Säuren, v. a. Salpetersäure, jedoch rasch angegriffen. Gegen geschmolzene Ätzalkalien ist Silber besonders widerstandsfähig (Verwendung von Silbertiegeln im chemischen Laboratorium). Von Alkalicyaniden in Gegenwart von Sauerstoff wird Silber unter Bildung des Komplexions [Ag(CN)2]- (Dicyanoargentat) gelöst. Silber ist mit vielen Metallen legierbar (Silberlegierungen).
Der mittlere Silbergehalt der Erdkruste liegt bei 0,1 g/t; Silber ist damit 20-mal so häufig wie Gold oder Platin. Abbauwürdige Lagerstätten, in denen Silber als einziges Metall gewonnen wird, müssen etwa 500 g/t enthalten. - Gediegenes Silber ist ein silberweißes, kubisches, oft gelb, braun oder schwarz anlaufendes Mineral, das bisweilen Kristallflächen zeigt, meist aber in Form von Körnern, Klumpen, Blättchen, Dendriten u. a. vorkommt. Das gediegene Silber kann hydrothermal (sulfidische Gangerze), durch Verwitterung (in der Zementationszone von sulfidischen Lagerstätten) oder sedimentär (fein verteilt oder als Bindemittel in Sandsteinen und Tonsteinen, auch in Seifen) entstanden sein. Gediegenes Silber spielt als Silbererz nur eine geringe Rolle; wichtiger ist das Vorkommen von Silber als Begleitmetall von Gold, das häufig bis zu 20 % Silber enthält (einen noch höheren Gehalt hat Elektrum). Bedeutung für die Silbergewinnung haben einige Silbersulfidminerale wie Silberglanz, Miargyrit, Polybasit und die Rotgültigerze, zum Teil auch Silberhalogenidminerale (Bromargyrit, Chlorargyrit, Jodargyrit). Das für die Silbergewinnung weitaus wichtigste Erz ist jedoch der Bleiglanz, PbS, der fast stets 0,01-0,3 %, zum Teil fast 1 % Silber enthält. Auch weitere Blei-, Blei-Zink- sowie Kupfererze (v. a. Kupferglanz, Cu2S) enthalten meist etwas Silber und dienen der Gewinnung von Silber.
Die Verfahren zur Gewinnung von Silber unterscheiden sich nach den verwendeten Rohstoffen und variieren häufig stark in den Verfahrensschritten. Elementares Silber kann technisch unmittelbar aus Silbererzen durch Cyanidlaugung gewonnen werden. Dieses Verfahren beruht auf der Löslichkeit von Silber und Silberverbindungen (Silberhalogeniden) in wässriger Natriumcyanidlösung unter Luftzutritt; aus den gewonnenen Lösungen wird das Silber durch Zinkstaub ausgefällt (»Zementation«) und dann zu Rohsilber verschmolzen. Aus dem bei der Gewinnung von Blei aus Bleiglanz anfallenden silberhaltigen Rohblei (Werkblei) wird das Silber meist durch Zugabe von Zink mit nachfolgender Aufarbeitung zu Reichblei (Parkes-Prozess) und anschließendes Abtreiben des Bleis im Treibofen isoliert (Treibprozess). Das hierbei gewonnene Rohsilber (»Blick-S.«) enthält 98-99,5 % Silber (meist mit Anteilen an Gold und Platinmetallen). Aus dem bei der Verhüttung von Kupfererzen gewonnenen Rohkupfer erhält man das Silber durch Aufarbeitung des bei der elektrolytischen Reinigung des Kupfers anfallenden Anodenschlamms. Auch das hierbei gewonnene Rohsilber enthält meist, neben Kupfer u. a., Gold (z. B. im Doré-Metall etwa 4 % Gold). - Gereinigt wird Rohsilber heute v. a. durch Elektrolyse (Möbius-Prozess); hierbei fallen Gold und die Platinmetalle im Anodenschlamm an, unedlere Metalle wie Kupfer oder Blei verbleiben in Lösung; das gewonnene »Fein-S.« enthält 99,6 bis 99,9 % Silber. Geringere Bedeutung für die Abtrennung von Gold haben die Scheidung mit Salpetersäure (Quartation) oder die Scheidung mit Schwefelsäure (Affination; Gold-Silber-Scheidung). Ein spezielles Raffinationsverfahren für Rohsilber, das weitgehend frei von Gold und Platinmetallen ist, ist das »Feinbrennen«, bei dem das Rohsilber durch Schmelzen mit Salpeter u. a. und Abtreiben der Nebenbestandteile gereinigt wird, wobei man Feinsilber mit 99,9 % erhält. - Große Bedeutung hat heute auch die Gewinnung von Silber durch Aufarbeitung silberhaltiger Abfälle und Altmetalle sowie die Rückgewinnung von Silber aus den Fixierbädern fotografischer Betriebe.
Silber dient in großen Mengen zur Herstellung von Schmuckwaren, Tafelbestecken und für Münzzwecke. Wegen seiner Korrosionsbeständigkeit findet Silber besonders in Form von galvanischen Überzügen im chemischen Apparatebau und in der Bijouterie Verwendung. Es dient ferner zur Herstellung von Spiegeln und Thermogefäßen, Silberloten, für elektrische Batterien, in der chemischen Industrie als Katalysator, in der Medizin (in Form von Amalgamen) für Zahnfüllmassen. Große Mengen Silber werden zur Herstellung von Silberverbindungen (Silberhalogeniden) für fotografische Filme und Papiere gebraucht. Wegen seiner keimtötenden Wirkung wird Silber auch zur Entkeimung von Trinkwasser bei der Wasseraufbereitung verwendet (Katadynverfahren).
Die weltweite Produktion der Silberminen betrug (1996) 14 506 t. Davon entfielen auf Mexiko 2 499 t, Peru 1 949 t, die USA 1 430 t, Kanada 1 308 t, Chile 1 130 t, Australien 1 020 t, China 918 t und auf Polen 792 t. Die Hauptexportländer sind Mexiko, Peru, Chile und Kanada. Importeure sind v. a. Westeuropa, die USA, Japan und die im Industrialisierungsprozess fortgeschrittenen Länder Südostasiens. Die Reichweite der bekannten Reserven beträgt bei dem aktuellen Produktionsniveau 20 Jahre. Traditionelle Zentren des Silberhandels befinden sich in London und Zürich, gefolgt von New York und Hongkong. Bei der Preisgestaltung orientieren sich die internationalen Märkte am Handel in London und New York. Insgesamt kennzeichnet ein stark spekulativer Charakter (Handel an den Warenterminbörsen) die Silbermärkte.
Im 3. Jahrtausend v. Chr. war Silber in Mesopotamien begehrter als Gold, Sargon von Akkad (um 2235-2180 v. Chr.) verfügte über die Silberberge des Taurus. Silber wurde u. a. für Statuetten und Kultgefäße verwendet (z. B. gravierte Silbervase, die Entemena von Lagasch um 2300v. Chr. dem Gott Vingirsu weihte). Die Hethiter betrieben Hütten zur Gewinnung des Silbers aus Bleierzen; Silberhütten gab es auch in Spanien in der Region des Guadalquivir (Tartessos), von wo die Phöniker große Mengen nach Ägypten brachten und zum Teil auch selbst verarbeiteten (gravierte und getriebene Silberschalen; Becher und Kannen). Homer erwähnt silberne Trinkgefäße und nennt als deren Ursprungsland das sagenhafte Alyba oder Salybe. Die Griechen gewannen Silber aus den Bleierzen von Laurion in Attika. Der Silberreichtum Roms stammte besonders aus Spanien, später auch aus den Karpaten; Silbergeschirre gelangten zum Teil als Geschenke zu den Germanen. Im Elsass (Markirch) wurde seit dem 8. Jahrhundert - in Fortführung des Abbaus in keltischer Zeit - Silber gewonnen, in Böhmen etwa seit dem 11., in Schweden seit dem 13. Jahrhundert 922 begann der Bergbau in Mittweida und Frankenberg in Sachsen, 968 im Harz (Rammelsberg), 1163 im sächsischen Erzgebirge (Freiberg), später in Schneeberg, Sankt Joachimsthal, Tirol, Schlesien, Ungarn, Mähren und Norwegen. Die Blütezeit des mitteldeutschen Silberbergbaus war im 16. Jahrhundert. Nach der Entdeckung Amerikas fand man Silber reichlich in Mexiko und Südamerika (Peru, Bolivien). Durch das Amalgamationsverfahren (1540 von Vannoccio Biringuccio, * 1480, ✝ um 1540, beschrieben und seit 1557, eingeführt durch den spanischen Dominikanerpater Bartolomé de Medina, * 1527, ✝ 1580, als »Patioverfahren« in den spanischen Kolonien angewendet), das in diesen brennstoffarmen Gegenden die rationelle Gewinnung ermöglichte, wurden die spanischen Kolonien anstelle Deutschlands führend in der Silbergewinnung und lieferten durch jährliche Silberflotten dem Mutterland die Mittel zu seiner Machtentfaltung. Erst im 19. Jahrhundert traten die USA, 1885 Australien und seit Anfang des 20. Jahrhunderts Kanada als Silberproduzenten auf. Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts war das Verschmelzen der Silbererze mit Blei (Kuppellation) mit anschließendem Abtreiben das einzig bekannte Gewinnungsverfahren. Auch silberhaltige Kupfererze wurden durch Verschmelzen mit Bleizuschlag, anschließendes Ausseigern einer Blei-Silber-Legierung auf dem Seigerherd (Seigerhütten) und Abtreiben des Bleis bis vor 100 Jahren verarbeitet.
Schon früh wird Silber in der medizinischen Literatur erwähnt, jedoch gebrauchte es erst Paracelsus in größerem Umfang. In Altertum und Mittelalter wurde es vorwiegend als innerliche Arzneimittel geschätzt, besonders zur Behandlung von Herzkrankheiten. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts wurde Silbernitrat als Ätzmittel gebraucht. Die Silbernitratbehandlung bei Neugeborenen (Schutz vor gonorrhoischer Bindehautentzündung; nach K. S. F. Credé) hat gesetzliche Verankerung gefunden. Die bakteriostatische Wirkung des Silbers wurde 1893 entdeckt.
The economics of silver (London 21980);
Cyclope 1988, 1989. Les marchés mondiaux, hg. v. P. Chalmin u. a. (Paris 1989);
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Frühkapitalismus und europäische Expansion: Geld regiert die Welt
Sịlber,
Zịl'ber [z-], Wenjamin Aleksandrowitsch, russischer Schriftsteller, Kawerin, Wenjamin Aleksandrowitsch.
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Sịl|ber, das; -s [mhd. silber, ahd. sil(a)bar, H. u.]: 1. weiß glänzendes, weiches Edelmetall (chemisches Element); Zeichen: Ag (↑Argentum): reines, gediegenes, legiertes S.; etw. glänzt, schimmert wie S.; der Becher ist aus [massivem, getriebenem] S.; etw. mit S. überziehen; eine S. führende Gesteinsader. 2. a) silberne Gegenstände, silbernes Gerät, bes. [Tafel]geschirr, Besteck: das S. putzen; von S. speisen; ein alter Beamter mit einer Menge S. (silberner Orden o. Ä.) am Revers (Sobota, Minus-Mann 85); Die Kerzen im siebenarmigen S. (silbernen Leuchter; Hahn, Mann 12); b) <o. Art.> (Sport Jargon) kurz für ↑Silbermedaille; c) (veraltend) Silbermünze[n], Geldstück[e] aus Silber: mit, in S. bezahlen. 3. silberne Farbe, silberner Schimmer; Silberglanz: Ballettschuhe in Rosa und S.; (dichter.:) das S. des Mondlichtes, ihres Haars.
Universal-Lexikon. 2012.