Akademik

klönen
ratschen (umgangssprachlich); (sich) unterhalten; schnacken (umgangssprachlich); parlieren; plaudern; (miteinander) reden; plauschen (umgangssprachlich); quatschen (umgangssprachlich)

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klö|nen ['klø:nən] <itr.; hat (nordd.; ugs.):
gemütlich plaudern:
sie saßen den ganzen Abend zusammen und klönten.
Syn.: eine Unterhaltung führen, Konversation machen, labern (ugs.), philosophieren (ugs.), plauschen (landsch.), schwatzen, schwätzen (bes. südd.), sich unterhalten.

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klo|nen 〈V. tr.; hat; Genetikdurch ungeschlechtliche Vermehrung aus einem einzigen Vorfahren hervorgehen lassen, (mittels Gentechnik) künstlich erzeugen; Sy klonieren ● genetisch identische Lebewesen \klonen; therapeutisches Klonen künstliches Erzeugen eines Embryos zur Herstellung von Stammzellen, bes. für die Behandlung genetisch bedingter Krankheiten [zu grch. klon „Zweig, Reis, Schössling“]

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klo|nen <sw. V.; hat (Biol.):
durch künstlich herbeigeführte ungeschlechtliche Vermehrung genetisch identische Kopien von Lebewesen herstellen.

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I
Klonen,
 
das Herstellen von genetisch völlig identischen Kopien auf künstlichem Weg. Beim Klonen von Zellen entsteht durch mitotische Zellteilungen in einer Zellkultur aus einer Zelle eine Zellpopulation (Zellklon, Zellstamm), mit der man z. B. monoklonale (das heißt aus einem Klon entstandene) Antikörper herstellen kann, die für verschiedene medizinische Diagnose- und Behandlungsverfahren verwendet werden. Klonen von ganzen Lebewesen auf ungeschlechtlichem Weg: Durch künstliche Trennung der Tochterzellen eines frühen Furchungsstadiums, das aus einer befruchteten Eizelle (Zygote) entstanden ist, kann man, da aus jeder dieser Zellen des Embryos ein vollständiges Leben entstehen kann, mehrere erbgleiche Individuen erzeugen. Dies kann man mit pflanzlichen, tierischen und menschlichen Embryonen machen, Letzteres ist aber in vielen Ländern gesetzlich verboten (Embryonenschutzgesetz). Zwillinge und Drillinge entstehen auf diese Art und Weise auf natürlichem Weg.
 
1997 haben erstmals englische Wissenschaftler ein Schaf geklont, indem sie den diploiden Zellkern einer Körperzelle (aus Eutergewebe) eines erwachsenen Schafes in eine Eizelle eines anderen Schafes injiziert haben, aus der zuvor der Kern entfernt wurde. Den aus dieser Eizelle in vitro (im Glas) hervorgegangenen Embryo haben sie dem zweitgenannten Schaf wieder eingesetzt, das dann das geklonte Schaf »Dolly« geboren hat. Dolly gleicht genetisch dem Schaf, dessen Zellkern aus der Euterzelle verwendet wurde. Damit beginnt die Möglichkeit, erwachsene Lebewesen zu klonen. Internationale gesetzliche Regelungen sollen geschaffen werden, die aus ethischen Gründen ein solches Klonen von Menschen verbieten.
II
Klonen,
 
Klonieren, das Herstellen einer größeren Anzahl gleichartiger, genetisch identischer Nachkommen eines Individuums (Klon). Die moderne Biologie arbeitet mit verschiedenen Verfahren: 1) Selektion und Vermehrung eines einzelnen Bakteriums, das Träger für eine bestimmte Mutation ist; 2) Anregung einzelner Lymphozyten des Immunsystems zu Zellteilungen auf einen Reiz durch ein Antigen hin; 3) Vermehrung von DNA-Stücken, d. h. von Genen (Genklonierung); 4) Züchtung von vollständigen, normalen Pflanzen aus isolierten Zellen in einem Nährmedium mithilfe bestimmter Wuchsstoffzusätze; 5) Ersatz der Zellkerne in unbefruchteten Eizellen durch Kerne aus Körperzellen eines anderen Tierembryos (v. a. Frösche, Mäuse). Das Klonen eines Säugers aus Somazellen (Körperzellen) eines erwachsenen Tieres gelang erstmals 1996 in einem schottischen Labor unter Leitung von Ian Wilmut und ist 1997 der Öffentlichkeit in Gestalt eines sieben Monate alten Schafes vorgestellt worden. Hierbei wurde die entkernte Eizelle eines Schafes mit einer Körperzelle aus dem Euter eines anderen Schafes verschmolzen. Die so manipulierte Eizelle teilte sich, ein Embryo wuchs heran, den man einem dritten Schaf in die Gebärmutter einpflanzte. Geboren wurde ein genetisch identisches Ebenbild des Schafes, dem die Körperzelle aus dem Euter entnommen worden war. Um dieses Ergebnis zu erreichen, wurden insgesamt 277 entkernte Eizellen mit Euterzellen fusioniert, von denen 29 transplantierbare Embryonen erhalten wurden. Nur in einem Fall führte das zur erfolgreichen Geburt eines gesunden Schafes. Bei Weiterentwicklung dieses Verfahrens könnten genmanipulierte Tiere, die Medikamente (z. B. menschlicher Blutgerinnungsfaktoren) produzieren und mit ihrer Milch abgeben, oder Tiere, die gegen bestimmte Krankheiten resistent sind, ungeschlechtlich vermehrt werden; bei der natürlichen Fortpflanzung geht das aufwendig eingesetzte Fremdgen häufig wieder verloren. Durch das Klonen würden somit Herden genetisch identischer Tiere entstehen, die von besonderem wirtschaftlichem Interesse sind. Auch könnten Schweine, die Xenotransplantate (Gentechnologie) für den Menschen produzieren, durch Klonen vervielfältigt werden. Es dürften jedoch noch intensive Forschungen nötig sein, bis genügend Informationen vorhanden sind, um einen internationalen Konsens über Risiken und Vorzüge dieser neuen Techniken finden zu können. Vorsicht und Umsicht sind geboten; so zeigt das Beispiel der Rinderseuche BSE, wie leicht Artschranken unter bestimmten Bedingungen durch Krankheitserreger überwunden werden können. Auch kann es sich langfristig als Schaden für den Menschen und die von ihm genutzten Tier- und Pflanzenarten erweisen, den evolutionären Vorteil der geschlechtlichen Fortpflanzung, die Rekombination der Gene, für einen gewissen Teil der Population auszuschalten.
 
Das erste erfolgreiche Klonen aus Körperzellen eines erwachsenen Tieres löste eine lebhafte internationale Debatte aus. Mehrheitlich empfahlen Wissenschaft und Politik, etwaige Versuche zum Herstellen menschlicher Klone aus ethischen Gründen per Gesetz weltweit zu verbieten. Während in Deutschland das Embryonenschutzgesetz in gewissem Rahmen bereits ein Verbot des Klonens von Menschen enthält, sind solche Versuche in anderen Ländern, z. B. in den USA und Kanada, gegenwärtig noch nicht untersagt. Aus ethischer Sicht wird die gezielte Erzeugung menschlicher Klone (z. B. mit bestimmten Eigenschaften, als »Wiedergeburt« eines Verstorbenen oder gar als Organspender) als Instrumentalisierung des Menschen und damit als Verletzung der Menschenwürde abgelehnt und einerseits vor der Gefahr kriminellen Missbrauchs, andererseits vor einer Überbewertung der Gene für die Formung der Persönlichkeit gewarnt: Ein menschl.Klon wäre äußerlich zwar mit seinem Vorgänger identisch, nicht aber in seinen persönlichen Eigenschaften, die neben dem Erbgut durch Erziehung, Bildung und Umwelt geprägt werden. -Auch das Klonen menschlicher Embryonen zur Gewinnung von Stammzellen, die zum Beispiel zur Bildung von Zell- und Gewebeersatz verwendet werden können (therapeutisches Klonen), ist aus ethischen Gründen heftig umstritten.

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klo|nen <sw. V.; hat (Biol.): durch künstlich herbeigeführte ungeschlechtliche Vermehrung genetisch identische Kopien von Pflanzen od. Lebewesen herstellen; klonieren: Mithilfe moderner Gentechnik lassen sich nun Zellen herstellen, die solche zielgenauen Antikörper beliebig oft und identisch vervielfältigen („klonen“) (Spiegel 53, 1981, 102); Wissenschaftlern ... ist es erstmals in Deutschland gelungen, aus der Körperzelle einer erwachsenen Kuh ein genetisch identisches Tier zu k. (Handelsblatt 26. 1. 99, 42); In Japan werden Kälber aus Milch geklont (FR 11. 11. 98, 33).

Universal-Lexikon. 2012.