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Holz
Hain; Tann; Forst; Wald; Nutzholz; Gehölz

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Holz [hɔlts̮], das; -es, Hölzer ['hœlts̮ɐ]:
1. <ohne Plural> feste, harte Substanz des Stammes, der Äste und Zweige von Bäumen und Sträuchern:
weiches, hartes Holz; der Tisch ist aus massivem Holz.
Zus.: Brennholz, Eichenholz, Kiefernholz, Nadelholz.
2. Holzart:
edle, kostbarste, harte, weiche, helle, rötliche, tropische, überseeische, heimische Hölzer.

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Họlz 〈n. 12u
I 〈unz.〉
1. aus verhärteten Zellen zusammengesetztes Gewebe von Bäumen u. Sträuchern
2. von Rinde u. Bast befreiter Stamm der Bäume u. Sträucher, Baum
3. Wald
4. Gesamtheit der Holzblasinstrumente im Orchester
● ein Scheit \Holz; ein Stück \Holz ● \Holz auflegen, nachlegen Brennholz aufs Feuer legen; \Holz fällen, hauen Bäume fällen; \Holz hacken, sägen, spalten; \Holz sägen 〈fig.; umg.; scherzh.〉 schnarchendürres, grünes, hartes, trockenes, weiches \Holz; edles, gemasertes, helles, dunkles, poliertes \Holz; gut \Holz! (Gruß der Kegler); das \Holz war zu laut, zu leise, zu stark, zu schwach; \Holz verarbeitend = holzverarbeitend ● ein auf \Holz gemaltes Gemälde; Dummheit und Stolz wachsen auf einem \Holz 〈Sprichw.〉; ein Gegenstand aus \Holz; ich bin doch nicht aus \Holz! ich habe auch Gefühle u. ein Herz; er ist aus anderem \Holz geschnitzt als du anders geartet; aus feinem \Holz geschnitzt 〈fig.〉 fein empfindend, empfindsam; aus grobem \Holz geschnitzt 〈fig.〉 wenig empfindsam, dickfellig; ins \Holz gehen, fahren; der Baum ist ins \Holz geschossen hat viele Äste u. Zweige, aber wenig Früchte; \Holz in den Wald tragen 〈fig.〉 etwas Überflüssiges tun; einen Ofen mit \Holz heizen; eine Wand, ein Zimmer mit \Holz verkleiden; dasitzen wie ein Stück \Holz steif u. stumm; das Wild zieht zu \Holze in den Wald
II 〈zählb.〉
1. Holzart
2. aus Holz gearbeiteter, längl.-runder Gegenstand (Nudel\Holz, Schlag\Holz)
edle, einheimische, hochwertige Hölzer
[<ahd. holz, engl. holt „Wald“ <germ. *holtaz; zu idg. *kldo-; zu *kel- „schlagen“; Grundbedeutung: „Abgeschnittenes, Gespaltenes“; verwandt mit halb]

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Họlz [ahd. holz, eigtl. = Abgehauenes]: pflanzliches Dauergewebe, das haupts. aus Cellulose (40–50 %), Lignin (20–30 %) u. Hemicellulosen (15–40 %) besteht, die sowohl chem. als auch physikal. miteinander vernetzt sind.

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Họlz , das; -es, Hölzer u. - [mhd., ahd. holz, eigtl. = Abgehauenes]:
1. <o. Pl.> feste, harte Substanz des Stammes, der Äste u. Zweige von Bäumen u. Sträuchern (die als Baustoff, Brennmaterial usw. verwendet wird):
hartes H.;
ein Stück H.;
H. lebt;
das H. arbeitet;
H. sammeln, hacken, sägen, beizen;
H. (Brennholz) im Ofen nachlegen;
auf H. klopfen (um etw. nicht zu 1berufen 4; nach alter Vorstellung von der magischen Kraft des Holzes);
Möbel aus massivem, edlem H.;
die Wände mit H. verkleiden;
Einlegearbeiten in H.;
es knackt im H.;
der Baum steht noch gut im H. (ist noch gesund);
viel H. (ugs.; eine große Menge von etw.: 50 Euro für das Buch ist viel H.);
dastehen wie ein Stück H. (steif u. stumm dastehen);
H. sägen (ugs.; laut schnarchen);
nicht aus H. sein (1. genau wie andere Menschen auch für sinnliche Reize empfänglich sein. 2. nicht so gefühllos, unverletzbar o. Ä. sein, wie andere denken).
2. <Pl. Hölzer> Holzsorte:
edle, tropische Hölzer;
aus dem gleichen/aus anderem H. [geschnitzt] sein (die gleiche/eine andere Wesensart, den gleichen/einen anderen Charakter haben);
aus hartem/härterem/feinem/feinerem/gröberem/geringerem H. [geschnitzt] sein (in Bezug auf Charakter, Fähigkeiten, körperlich-geistige Beschaffenheit u. Ä. mehr od. minder stark sein).
3.
a) <Pl. Hölzer> Gegenstand aus Holz (1); hölzerner Teil eines bestimmten Gegenstands:
Hölzer in die Erde rammen;
der Stürmer traf zweimal H. (Ballspiele; den hölzernen Pfosten od. die Querleiste des Tores);
b) <Pl. -> (Kegeln) einzelner Kegel:
zwei H. stehen noch;
gut H.! (Gruß der Kegler);
c) <o. Pl.> (Musik) Gesamtheit der Holzblasinstrumente:
das H. muss etwas mehr hervortreten.
4. <o. Pl.> (landsch., sonst veraltend) Wald:
das H. steht gut;
ins H. fahren.

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I
Holz
 
[althochdeutsch holz, eigentlich »Abgehauenes«], Bezeichnung für das vom Kambium nach innen abgegebene Dauergewebe der Stämme, Äste und Wurzeln von Gehölzen. Die Zellwände sind meist durch Lignineinlagerungen verstärkt, wodurch die mechanische Festigkeit erhöht wird. Holz kommt nur bei den Nacktsamern (z. B. Nadelhölzer) und den zweikeimblättrigen Bedecktsamern (die meisten Laubgehölze) vor.
 
 Aufbau des Holzes
 
Makroskopischer Aufbau:
 
Auf dem Stammquerschnitt ist um das Mark herum der breite Holzkörper angeordnet. Er besteht meist aus konzentrischen Ringen, die durch die periodische Aktivität des Kambiums zustande kommen: bei Pflanzen der gemäßigten Klimazonen die Jahrringe, in den Tropen und Subtropen andere periodische Zuwachszonen. Die meisten Bäume lassen mit zunehmendem Alter eine Differenzierung des Holzkörpers in eine meist hellere, äußere Zone und einen häufig dunkler gefärbten Kern (Farbkern) erkennen. Die äußere Zone besteht aus den lebenden jüngsten Zellen und wird als Splintholz (Weichholz) bezeichnet. Nur in diesen Zellen findet die Speicherung von Reservestoffen und die Wasserleitung im Holz statt. Die innere Zone ist das Kernholz, das aus abgestorbenen Zellen besteht und nur noch mechanische Funktionen hat. Durch Einlagerung von anorganischen (z. B. Kieselsäure) und organischen Stoffen (z. B. Gerbstoffabkömmlinge) ist es widerstandsfähiger und härter und daher wertvoller. Typische einheimische Kernholzbäume sind z. B. Kiefer, Lärche, Eiche, ausländische Kernhölzer Mahagoni, Ebenholz, Teakholz. Stirbt der Kern ab, ohne dass imprägnierende Einlagerungen stattfinden, spricht man von Reifholzbäumen (z. B. Fichte, Tanne, Linde). Splintholzbäume (z. B. Birke, Erle, Ahorn) haben keinen Kern ausgebildet, das Stamminnere besteht ebenfalls aus Splintholz. Die Stämme von Reifholz- und Splintholzbäumen werden daher im Alter oft durch Pilzbefall hohl. - An den Holzkörper schließt sich nach außen das Kambium an, auf das die Rinde folgt.
 
Mikroskop. Aufbau:
 
Das Holz ist aus verschiedenen Zelltypen aufgebaut, wobei sich das Holz der Nacktsamer durch seine einfache und relativ regelmäßige Struktur stark von dem der Bedecktsamer unterscheidet. Den Hauptteil des Holzes der Nacktsamer nehmen die Tracheiden (Leitbündel) ein, die sowohl Wasserleitungs- als auch Stützfunktion haben. Parenchymzellen (Grundgewebe) sind nur in geringem Umfang vorhanden. In vertikaler (axialer) Richtung kommen sie meist nur als Auskleidung der Harzkanäle vor, in radialer Richtung bilden sie schmale, häufig nur eine Zelle breite Holzstrahlen, die der Speicherung und dem Transport von Reservestoffen (Stärke, Fett) dienen.
 
Das Holz der Bedecktsamer zeigt eine stärkere Differenzierung. Am auffälligsten sind die weitlumigen Tracheen (Leitbündel), die der Wasserleitung dienen und auf dem Querschnitt als große Poren sichtbar sind. Werden sie nur im Frühjahr gebildet, so entsteht ringporiges Holz (z. B. Eiche, Esche, Ulme). Werden sie dagegen gleichmäßig die ganze Vegetationsperiode über erzeugt, entwickelt sich zerstreutporiges Holz (z. B. Birke, Buche, Linde). Ebenfalls vorhanden sind Tracheiden, die aber v. a. Festigungsfunktion haben. Der Festigung dienen auch die Holzfasern: lang gestreckte, an den Enden zugespitzte, bis 5 mm lange, tote Zellen mit verdickten Wänden und engem Lumen. Das Parenchym ist stärker ausgebildet als beim Holz der Nacktsamer. Es bildet sowohl Stränge in axialer Richtung als auch meist mehrere Zellen breite Holzstrahlen in radialer Richtung, die auch hier der Speicherung von Reservestoffen dienen.
 
 Eigenschaften des Holzes
 
Chemische Eigenschaften:
 
Die elementare Zusammensetzung ist bei allen Holzarten sehr ähnlich: 50 % Kohlenstoff, 42 % Sauerstoff, 6 % Wasserstoff, der Rest mineralische Stoffe und Stickstoff. Hauptbestandteile der Holzzellwand (ihre Anteile in Hölzern der gemäßigten Zonen) sind Cellulose (30-50 %), Hemicellulosen (15-35 %) und Lignin (20-35 %), wobei der Ligninanteil bei Nadelhölzern höher ist als bei Laubhölzern, der Gehalt an Hemicellulosen bei Laubhölzern höher als bei Nadelhölzern. Weiter enthält Holz geringe Mengen an anorganischen Bestandteilen (»Asche«, 0,1-0,5 %) und sonstigen Inhaltsstoffen (z. B. Öle, Harze, Gerb- und Farbstoffe, 1-3 %). Cellulose und Hemicellulosen werden zusammen auch als Holocellulosen bezeichnet. Die im Holzverband jährlich zuwachsenden Mengen an Cellulosen und Hemicellulosen sind schätzungsweise 15-mal größer als die auf dem gesamten Kulturland der Erde produzierten Kohlenhydrate für die menschliche und tierische Ernährung. Holz stellt somit sowohl mengenmäßig ein bedeutendes Rohstoffpotenzial dar als auch mit seinem hohen Anteil an Polysacchariden einen geeigneten Ausgangsstoff für biochemische Reaktionen. - Gegen verdünnte wässrige Alkalien und Säuren ist Holz recht widerstandsfähig. Die Verbrennungstemperatur von lufttrockenem Holz liegt bei knapp 1 000 ºC, der Heizwert bei 15 bis 20 MJ/kg.
 
Physikalische Eigenschaften:
 
Die Rohdichte von Holz liegt zwischen 0,17 g/cm3 (Balsa) und 1,2 g/cm3 (Pockholz). Mit zunehmender Rohdichte steigen Elastizitätsmodul, Festigkeit und Härte an, während das insgesamt sehr gute Wärmedämmvermögen etwas abnimmt. In Faserrichtung treten die höchsten Festigkeitswerte auf. Die Zug-, Druck- und Biegefestigkeit von Holz ist parallel zur Stammachse etwa 5- bis 10-mal größer als quer dazu. Die wichtigsten einheimischen Hölzer haben lufttrocken eine Druckfestigkeit von etwa 35 bis 83 N/mm2, eine Zugfestigkeit von 77 bis 135 N/mm2 und eine Biegefestigkeit von 65 bis 160 N/mm2. Bei Änderung des Feuchtigkeitsgehaltes im hygroskopischen Bereich (unterhalb 30 % Holzfeuchtigkeit) ändern sich die Abmessungen (Quellung und Schwindung) und die technologischen Eigenschaften des Holzes. Waldfrisches Holz schwindet bei völliger Trocknung in Faserrichtung nur wenige Zehntel Prozent, in radialer Richtung zwischen 2 und 6 %, in tangentialer Richtung zwischen 3 und 10 %.
 
Holz ist ein guter Werkstoff für Musikinstrumente (Klangholz), da es bei kleiner innerer Dämpfung gute Schallabstrahlungseigenschaften besitzt.
 
 Kulturgeschichtliches
 
Holz gehört neben Stein und Knochen zu den ältesten Werkstoffen der Menschheit, jedoch gibt es weder überzeugende archäologische noch technische Hinweise auf eine selbstständige »Holzzeit« (Alithikum). In der Altsteinzeit wurde Holz nicht nur zum Feuermachen, sondern auch zur Herstellung von Waffen, Geräten u. a. verwendet. Der schlechten Erhaltungsbedingungen wegen sind allerdings nur ausnahmsweise Funde aus dieser frühen Epoche erhalten. Hölzerne Lanzen waren die wichtigste Waffe des Homo erectus und des Neandertalers. In Lehringen bei Verden (Aller) wurde eine 2,5 m lange Eibenholzlanze zwischen den Knochen eines Waldelefanten gefunden. Auch in der jüngeren Altsteinzeit bestanden die mit der Speerschleuder abgeschossenen Lanzenschäfte aus Holz. Vom Ende der letzten Kaltzeit sind hölzerne Pfeile erhalten (z. B. im Bereich der Ahrensburger Kultur). In größerem Umfang wurde Holz erst seit der Jungsteinzeit verwendet. Es diente nicht nur zum Bau des Hauses, sondern auch zur Herstellung von Hausrat aller Art, von Waffen und Werkzeugen oder deren Schäftung, zum Bau von Befestigungen, Bohlenwegen, Brunnen, Einbäumen, Pflügen, Schiffen, Schlitten und Wagen wie auch für sakrale Gegenstände und für rituelle Zwecke und im Bestattungswesen (Kultbilder, -geräte und -zeichen, Baumsärge, Schutzbauten in Gräbern). Belege stammen v. a. aus den Ufersiedlungen im Umkreis der Alpen sowie aus den Mooren und Seen besonders des Nordens. Zur althergebrachten Bearbeitungstechnik kam seit der Hallstattzeit das Drechseln, später auch das Sägen. Ein besonders hoher Stand der Holzbearbeitung ist für die Germanen in Nordeuropa (Schiffsgräber) und für die Slawen bezeugt. Durch die Dendrochronologie und die Radiokarbonmethode ist Holz eines der wichtigsten Datierungsmittel der Vorgeschichtsforschung geworden.
 
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
 
Holzbau · Holzeinschlag · Holzwirtschaft
 
Literatur:
 
F. Kollmann: Technologie des H. u. der H.-Werkstoffe, 2 Bde. (1-21955-82);
 E. Palutan: Nutzhölzer aus aller Welt, 3 Bde. (a. d. Ital., 1975-79);
 D. Grosser: Die Hölzer Mitteleuropas (1977);
 H. F. Begemann: Das große Lex. der Nutzhölzer, auf mehrere Bde. ber. (1981 ff.);
 H. H. Bosshard: H.-Kunde, 3 Bde. (21982-84);
 K.-G. Dahms: Asiat., ozean. u. austral. Exporthölzer (1982);
 K.-G. Dahms: Afrikan. Exporthölzer (31995);
 K.-G. Dahms: Das kleine H.-Lex. (71996);
 W. Steuer: Vom Baum zum H. (1985);
 
Das große Buch vom H., bearb. v. J. Schwab (a. d. Engl., Neuausg. Luzern 1987);
 
H.-Lex., bearb. v. R. Mombächer, 2 Bde. (31988, Nachdr. 1993);
 
Roh-H., Beitrr. v. G. Langendorf u. a. (Leipzig 41990);
 U. Lohmann: H.-Hb., mit Beitrr. v. T. Annies u. D. Ermschel (41991, Nachdr. 1995).
 
II
Họlz,
 
1) Arno, Schriftsteller, * Rastenburg 26. 4. 1863, ✝ Berlin 26. 10. 1929; kam 1875 nach Berlin, wo er als freier Schriftsteller in Niederschönhausen lebte; war befreundet mit J. Schlaf; nach dessen Abwendung von der gemeinsamen literarischen Richtung kam es jedoch zum Bruch; wegen seiner doktrinären Haltung war Holz schließlich von den literarischen Kreisen Berlins isoliert. Holz ist durch seine programmatischen Schriften (»Die Kunst, ihr Wesen und ihre Gesetze«, 2 Bände, 1891-92) sowie durch die zusammen mit Schlaf verfassten und unter dem gemeinsamen Pseudonym Bjarne P. Họlmsen veröffentlichten literarischen Beispiele (darunter v. a. die Prosaskizze »Papa Hamlet«, 1889, und das Drama »Die Familie Selicke«, 1890) ein markanter Vertreter des deutschen »konsequenten Naturalismus«. Gemäß seinem Ziel der vollkommenen Erfassung der Wirklichkeit durch die Kunst bezog er Umgangssprache und gesellschaftliche Themen (sozialrevolutionäre Bekenntnisse, Großstadtbilder) in die Literatur mit ein und suchte über den Sekundenstil das naturalistische Prinzip über die Sprache zu verwirklichen. Holz' Lyrik zeigt dagegen weniger naturalistische Merkmale als solche des Jugendstils. Sprachlich virtuos, unter Verzicht auf Reim und alle Formregeln, ist sie allein vom »inneren Rhythmus« bestimmt (»Phantasus«, 2 Teile, 1898-99). Holz war auch ein vortrefflicher Imitator barocker Lyrik (»Lieder auf einer alten Laute«, 1903, erweitert 1904 unter dem Titel »Dafnis«).
 
 
Weitere Werke: Lyrik: Klinginsherz (1883); Der geschundene Pegasus (1892).
 
Dramen: Sozialaristokraten (1896); Traumulus (1905, mit O. Jerschke); Sonnenfinsternis (1908); Ignorabimus (1913).
 
Erinnerungen: Kindheitsparadies (1924).
 
Ausgaben: Das Werk. Monumental-Ausgabe in 12 Bänden, Einführung von H. W. Fischer (1926); Werke, herausgegeben von W. Emrich u. a., 7 Bände (1961-64).
 
Literatur:
 
Gerhard Schulz: A. H. Dilemma eines bürgerl. Dichterlebens (1974);
 H.-G. Brands: Theorie u. Stil des sog. »konsequenten Naturalismus« von A. H. u. Johannes Schlaf (1978);
 
A. H., hg. v. H. L. Arnold (1994).
 
 2) Detlef, Pseudonym des Literaturkritikers und Schriftstellers Walter Benjamin.

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Họlz, das; -es, Hölzer u. - [mhd., ahd. holz, eigtl. = Abgehauenes]: 1. <o. Pl.> feste, harte Substanz des Stammes, der Äste u. Zweige von Bäumen u. Sträuchern (die als Baustoff, Brennmaterial usw. verwendet wird): hartes, frisches, dürres, faules H.; ein Stück, Stapel, Festmeter H.; H. lebt; das H. arbeitet; das H. knistert im Kamin; dieses H. brennt schlecht, lässt sich gut bearbeiten, hat eine schöne Maserung; H. sammeln, hacken, spalten, aufschichten, schnitzen, sägen, beizen, polieren; die H. verarbeitende Industrie; H. (Brennholz) im Ofen nachlegen; auf H. klopfen (um etw. nicht zu 1berufen 4; nach alter Vorstellung von der magischen Kraft des Holzes); Möbel aus massivem H.; das Haus ist ganz aus H.; Einlegearbeiten in H.; es knackt im H.; die Wände mit H. verkleiden; der Baum steht noch gut im H. (ist noch gesund), ist zu sehr ins H. geschossen (hat immer neue Zweige hervorgebracht, aber keine Blüten); R und das am grünen -e! (wenn das hier schon geschieht, was kann man dann noch unter ungünstigeren Bedingungen erwarten?; nach Luk. 23, 31); *dastehen wie ein Stück H. (steif u. stumm dastehen); H. auf sich hacken lassen (sich alles gefallen lassen; zu gutmütig sein); H. in den Wald tragen (etwas Sinnloses, Unnötiges tun); kein hartes H. bohren; das H. bohren, wo es am dünnsten ist (↑Brett 1); viel H. (ugs.; eine große Menge von etw., z. B. Geld): 50 Mark für das Buch ist viel H.; [viel] H. vor der Hütte/(seltener:) vor der Tür/bei der Herberge haben (ugs. scherzh.; einen üppigen Busen haben); H. sägen (ugs.; laut schnarchen); nicht aus H. sein (als Feststellung in einer Situation, in einem Zusammenhang, wo man sich falsch eingeschätzt fühlt; 1. genau wie andere Menschen auch für sinnliche Reize empfänglich sein. 2. nicht so gefühllos, unverletzbar o. ä. sein, wie andere denken). 2. <Pl. Hölzer> Holzsorte: edle, tropische Hölzer; für die Täfelung der Decke wurde ein ganz besonderes H. ausgesucht; Diese schönen alten Möbel! Welche Hölzer! (Zwerenz, Quadriga 181); *aus dem H. sein, aus dem man ... macht (die Eigenschaften, Fähigkeiten besitzen, die jmdn. für ein bestimmtes Amt o. Ä. geeignet erscheinen lassen): er ist [nicht] aus dem H., aus dem man Minister macht; aus dem gleichen/aus anderem H. [geschnitzt] sein (die gleiche/eine andere Wesensart, den gleichen/einen anderen Charakter haben): Franz Larbach, vier Jahre jünger, ist aus anderem H. Er ist wortkarg (Noack, Prozesse 111); aus hartem/härterem/feinem/feinerem/gröberem/geringerem H. [geschnitzt] sein (in Bezug auf Charakter, Fähigkeiten, körperlich-geistige Beschaffenheit u. Ä. mehr od. minder stark sein): „Sieh mich an“ ... „Ich bin aus härterem H. geschnitzt als du ...“ (Lederer, Liebe 40). 3. a) <Pl. Hölzer> nicht näher bezeichneter bestimmter Gegenstand aus ↑Holz (1); hölzerner Teil eines bestimmten Gegenstands: sind lange Hölzer ... schwer zu fahren, während kürzere Schi ... leichter zu beherrschen sind (Eidenschink, Eis 91); Hölzer in die Erde rammen; Der Wirt ... gab ... Anweisungen an den zweiten Koch, der ... die Hölzer (Holzlöffel) ergriffen hatte, um Teig zu schlagen (Seghers, Transit 133); der Stürmer traf zweimal H. (Fußball u. Ä.; den hölzernen Pfosten od. die Querleiste des Tores); den Ball mit dem H. (Tennis, Badminton; dem Rahmen des Schlägers) schlagen; mit einem H. (Holzschläger beim Golf) lassen sich weite Schläge erzielen; b) <Pl. -> (Kegeln) einzelner Kegel: zwei H. stehen noch; er hat viel H. geschoben; mit 2 180 H. vorn liegen; *gut H.! (Gruß der Kegler); c) <o. Pl.> (Musik) Gesamtheit der Holzblasinstrumente: das H. muss etwas mehr hervortreten. 4. <o. Pl.> (veraltend, noch landsch. u. Jägerspr.) Wald: das H. steht gut; ins H. fahren; das Wild zieht zu -e; ∙ Ganze Haufen böhmische Reiter schwadronieren im H. herum (Schiller, Räuber II, 3).

Universal-Lexikon. 2012.