Katzen
Katzen (Felidae) sind eine heute nahezu weltweit verbreitete Familie der Landraubtiere. Man unterscheidet hauptsächlich drei Unterfamilien: die Scheinsäbel-Katzen (Nimravinae; ausgestorben), die Eigentlichen Katzen (Felinae) mit zwei Gattungsgruppen, den Kleinkatzen (Felini) und den Großkatzen (Pantherini), sowie die Geparden (Acinonychinae). Zu den Großkatzen gehören unter anderem der Leopard, der Jaguar, der Tiger und der Löwe. Zu den Kleinkatzen rechnet man unter anderem die Wildkatze, von der unsere Hauskatze abstammt, den Serval, die Luchse, den Ozelot, den Margay, den Nebelparder, den Manul und den Puma. Groß- und Kleinkatzen unterscheiden sich dadurch, dass die Großkatzen brüllen und dass sie nur beim Ausatmen schnurren können, während die Kleinkatzen zwar nicht brüllen, dafür aber beim Aus- und beim Einatmen schnurren können. Begründet liegt dieser Unterschied darin, dass die Großkatzen anstelle des verknöcherten Zwischenasts des Zungenbeins ein elastisches Band besitzen, während bei den Kleinkatzen das Zungenbein vollständig verknöchert ist. Dabei gilt keine Regel ohne Ausnahme: Der Schneeleopard ist eine Großkatze, kann aber trotzdem sowohl beim Ein- wie beim Ausatmen schnurren.
Familie der Landraubtiere
Die ältesten Vertreter der Katzen lebten vor rund 60 Millionen Jahren im Zeitalter des Paläozäns. Ursprünglich waren sie nicht in Australien sowie nicht in der Arktis und der Antarktis beheimatet. Heute gibt es diese Landraubtiere weltweit mit etwa 40 Arten. Die größten Katzen sind der Tiger und der Löwe. Katzen sind Zehengänger mit typischen rundlichen Fußabdrücken. Aufgrund ihrer weichen und oft behaarten Sohlenballen sind sie in der Lage, sich lautlos an ihre Beute anzuschleichen. Ihre Krallen können die Katzen einziehen, nur der Gepard kann dies nicht.
Katzen haben einen gedrungenen bis schlanken Körperbau, wobei ihre Kopf-Rumpf-Länge zwischen 0,33 und 2,80 m betragen kann. Sie haben eine starke Kaumuskulatur, die auf dem Schädeldach an einem Knochenkamm, der Crista, ansetzt. Im Vergleich zu den Hundeartigen ist die Schnauze der Katzen kurz, der Kopf rundlich. Neben der Kaumuskulatur sind bei den Katzen auch Eck- und Backenzähne sehr stark entwickelt. Die Backen- oder Reißzähne bilden bei der Jagd auf Beute eine regelrechte Brechschere. Auf der Zunge haben die Katzen kleine Stacheln aus Horn, die nach hinten gerichtet sind und wie eine Raspel wirken, mit der die Katzen Knochen von Beutetieren blank ablecken können. Die Haaransammlungen im Magen der Katzen, die sie als Gewölle regelmäßig auswürgen, haben ihre Ursache ebenfalls in dieser »Raspelzunge«, durch die sich bei der täglichen Fellpflege diese Haare im Magen ansammeln.
Katzen können sehr gut sehen und sind in der Lage, Farben zu erkennen. Vor allem in der Dämmerung funktionieren die Augen der Katzen hervorragend. Ihre Retina ist sechsmal empfindlicher als die des Menschen, zudem erfolgt bei ihnen die Dunkeladaption schneller. Jeder hat mit Sicherheit schon einmal wahrgenommen, wie sehr Katzenaugen im Dunkeln leuchten. Das liegt am so genannten Tapetum lucidum, einer reflektierenden Schicht hinter der Netzhaut. Diese reflektiert einfallendes Licht und führt es so noch einmal der Netzhaut zu. Auf der Haut besitzen die Katzen nur wenige Drüsen. So haben sie Schweißdrüsen nur an den Sohlenballen, zwischen den Zehen, an den Lippen und am Kinnwinkel sowie um die Zitzen und um den After. Talgdrüsen hat das Männchen in paarigen Analbeuteln und an der Oberseite des Schwanzes als so genanntes Schwanzorgan, mit dem es sein Revier markiert.
Lebensdauer und Fortpflanzung
Katzen werden unter natürlichen Lebensbedingungen etwa 15 Jahre alt. Ihre Tragzeit ist recht unterschiedlich, die 1-6 Jungen, die ein Weibchen zur Welt bringt, sind anfangs Nesthocker, blind und völlig unbeholfen. Ein Weibchen in der Vorbrunstzeit wird als »rollig« bezeichnet, da es sich in dieser Phase auf der Erde wälzt. Die Männchen legen in der Brunstzeit oft große Strecken zurück, um zu den Weibchen zu gelangen. Ein typisches Verhalten für ein Männchen in der Brunst ist das Umschmeicheln und das »Köpfchengeben«.
Lebensweise und Nahrung
Die Lebensweise der Katzen ist recht unterschiedlich. Es gibt Arten, die als Einzelgänger leben, aber auch solche, die als Paare zusammenleben, und schließlich gibt es Arten, die Familien oder Mutterfamilien bilden. Große Rudel bilden aber nur die Löwen, die in den Savannen südlich der Sahara leben. Alle Katzen sind angepasst an das Leben am Boden oder auf Bäumen. Tiger und Jaguar gehen zum Beispiel aber auch ins Wasser.
Katzen sind Fleischfresser. Hauptsächlich leben sie vom Fleisch warmblütiger Tiere, aber auch Fische und Reptilien gehören zu ihrer Nahrung. Bei der Jagd lauern die Katzen ihrer Beute auf und hetzen sie dann - allerdings nur über kurze Strecken. Sie töten kleinere bis mittelgroße Tiere mit einem gezielten Biss in den Nacken, großen versetzen sie einen Prankenschlag und töten sie dann durch einen Biss in die Kehle.
Fellmusterung
Ihr oftmals bunt gemustertes Fell ist der Grund dafür, dass viele Katzenarten in ihren Beständen bedroht sind, da sie oft rücksichtslos gejagt werden. Beim Muster des Felles lassen sich folgende Unterscheidungen treffen: Eine Streifung besitzen zum Beispiel Wildkatze, Nebelparder und Tiger, ein gepunktetes Fell haben unter anderem Gepard, Luchs und Serval, am Ringmuster des Felles erkennt man den Ozelot, Rosetten hat ein Leopard und Rosetten mit Innenpunkt besitzt der Jaguar.
Auch wenn die erwachsenen Tiere ein einfarbiges Fell haben, weisen die Jungtiere bei vielen Arten Flecken oder Punkte auf. Das ist etwa der Fall beim Löwen und beim Puma. Einen deutlichen Unterschied zwischen erwachsenen Männchen und Weibchen findet man nur bei den Löwen. Bei ihnen haben die Männchen fast alle mächtige Kopf- und Schultermähnen.
Die Hauskatze
Unsere Hauskatze stammt hauptsächlich von der Nubischen Falbkatze ab, einer Unterart der Wildkatze, die in Palästina und in Ägypten zu Hause ist. Zuerst wurde die Katze von den Ägyptern zum Haustier gemacht, in römischer Zeit wurde sie im Mittelmeerraum und bis hin nach Mitteleuropa verbreitet.
Hauskatze und Kulte
Schon im alten Ägypten wurden die Katzen als Götter verehrt, so im Neuen Reich als Erscheinungsform des Sonnengottes Re, der als »Großer Kater« erscheint und die Apophis-Schlange tötet. Viele Göttinnen hatten die Gestalt einer Löwin, so etwa Hathor, Bastet und Mut. Anders als den Löwinnen in der Natur wurde diesen Göttinnen mit Löwengestalt eine besondere Sanftheit zugesprochen, die man durch spezielle Rituale anrief. Viele Amulette und Statuetten, die Katzengöttinnen zeigen, sind aus dieser Zeit erhalten.
Es wurden auch Katzenmumien gefunden, die auf Friedhöfen unter anderem in Bubastis und Heliopolis begraben waren.
Rassen
Bei den Hauskatzen unterscheidet man zwischen den nicht rassereinen Katzen und den Edel- oder Rassekatzen, die ein Stamm- und Zuchtbuch besitzen. Die Katzenzuchtverbände haben sehr enge Zuchtkriterien festgelegt. Bei den Rassekatzen ist zu unterscheiden zwischen Langhaarrassen mit seidigem, langhaarigem Fell und Kurzhaarrassen mit kurzen, dichten und feinen Haaren. Zu den Kurzhaarkatzen gehören: die Europäische Kurzhaarkatze, die Kartäuserkatze, die Siamkatze, die Burmakatze, die Havannakatze, die Rexkatze und die Manxkatze. Langhaarrassen sind unter anderem Perserkatze, Colourpoint (Khmer) und Birmakatze.
Alter und Fortpflanzung
Hauskatzen können bis zu 27 Jahre alt werden, was allerdings nur selten vorkommt. Denn eigentlich rechnet man ein Katzenjahr in etwa sechs Menschenjahre um. Hauskatzenweibchen tragen 63-65 Tage und werfen dann, meist in einem Versteck, 3-6 Junge. Auch Hauskatzenweibchen werden rollig, so wie ihre Verwandten in der freien Natur. Dies geschieht bei Hauskatzen in den Monaten Februar, Juni und Oktober.
Krankheiten
Hauskatzen müssen unbedingt gegen Krankheiten wie Katzenseuche, Katzenschnupfen und Tollwut geimpft werden. Am besten spricht man die Termine vor der Geburt der kleinen Katzen mit dem Tierarzt ab. Neben Tollwut ist die Toxoplasmose eine Krankheit, die auch auf Menschen übertragen werden kann. Dies betrifft vor allem Schwangere und erfolgt über den Katzenkot. Zur Vorbeugung sollte man auf eine regelmäßige Desinfizierung der Kotkästen achten, zudem gekochtes Fleisch, das frei von Erregern ist, verfüttern und auch darauf achten, dass die Katze keine Vögel oder Kleinsäuger jagt, da diese ebenfalls infiziert sein können. Die weit verbreitete Katzenhaarallergie wird verursacht durch Proteine aus dem Speichel der Katze, die auf das Fell gelangen, wenn die Katze es bei der Körperpflege ableckt. Allergiker reagieren aber auch auf winzige Haarfragmente, die sie einatmen.
Katzen,
Felidae, seit dem Paläozän (vor rd. 60 Mio. Jahren) nachgewiesene Familie der Landraubtiere, heute mit fast 40 Arten nahezu weltweit vertreten, ursprünglich nicht in Australien, in der Arktis und Antarktis. Der Körperbau ist gedrungen bis schlank, die Kopf-Rumpf-Längen variieren von 33 bis 280 cm, die größten Arten sind Tiger und Löwe. Verglichen mit den Hundeartigen haben Katzen eine kurze Schnauze, einen rundlichen Kopf und besitzen auf dem Schädeldach einen Knochenkamm (Crista), an dem die starke Kaumuskulatur ansetzt. Die Eckzähne und die die Brechschere bildenden Backenzähne (Reißzähne) sind kräftig entwickelt. Kleine, nach hinten gerichtete Hornstacheln auf der Zunge lassen diese wie eine Raspel wirken, die es den Katzen ermöglicht, Knochen völlig blank zu lecken. Diese »Raspelzunge« ist auch Ursache für die durch die tägliche Fellpflege bedingten, größeren Haaransammlungen im Magen der Katzen, die nach einiger Zeit als »Gewölle« wieder ausgewürgt werden. Oft wird beobachtet, dass die Katzen vorher Gras oder andere Pflanzen fressen, eventuell rufen diese einen Brechreiz hervor, der die Entfernung der Haarballen ermöglicht.
Katzen sind Zehengänger; typisch sind die rundlichen Fußabdrücke. Die Krallen sind einziehbar (außer beim Gepard), die weichen, oft behaarten Sohlenballen ermöglichen ein lautloses Anschleichen der Beute. Die Ernährung ist ausschließlich tierisch und besteht vorwiegend aus Warmblütern, aber auch aus Reptilien oder Fischen. Katzen lauern auf die Beute und können diese nur über kurze Hetzjagden verfolgen. Kleinere und mittelgroße Beutetiere werden durch Nackenbiss, große nach Prankenschlag durch Kehlbiss getötet.
Die Haut der Katzen ist drüsenarm; Schweißdrüsen finden sich lediglich an den Sohlenballen, zwischen den Zehen, an Lippen und Kinnwinkel, um die Zitzen und rund um den After. Beim Männchen finden sich paarige Analbeutel mit Talgdrüsen und an der Schwanzoberseite eine weitere Talgdrüse, das Schwanzorgan, das u. a. der Reviermarkierung dient. Das Sehvermögen ist sehr gut ausgebildet, es ermöglicht Farbensehen sowie ein außerordentlich gutes Dämmerungssehen, bedingt durch eine Retina, die sechsmal empfindlicher ist als die des Menschen, eine schneller erfolgende Dunkeladaptation und eine reflektierende Schicht hinter der Netzhaut, das Tapetum lucidum, die das einfallende Licht reflektiert und so der Netzhaut noch einmal zuführt; hierauf ist das Leuchten der Katzenaugen im Dunkeln zurückzuführen.
Katzen sind ans Boden- oder Baumleben angepasst, viele Arten, besonders Tiger und Jaguar, gehen auch ins Wasser. Gewöhnlich leben Katzen als Einzelgänger, paarweise, in Familien oder in Mutterfamilien. Größere Verbände (Rudel) bildet lediglich der Löwe in den Savannen südlich der Sahara.
Die Männchen der Katzen unternehmen in der Brunstzeit weite Wanderungen, um die Weibchen aufzusuchen. Typ. Verhalten für die Weibchen in der Vorbrunst ist das Wälzen, die Katze wird in diesem Zustand als »rollig« bezeichnet. Zum Werbeverhalten der Männchen gehören »Köpfchengeben« und Umschmeicheln. Nach einer unterschiedlich langen Tragzeit werfen die Weibchen 1-6 Junge, die zunächst unbeholfene und blinde Nesthocker sind; meist werden sie von der Mutter allein aufgezogen. Die Lebenserwartung beträgt unter natürlichen Bedingungen bis zu etwa 15 Jahren.
Wegen des Fells sind die Bestände vieler Arten, besonders der bunt gezeichneten, durch Bejagung bedroht. - Folgende Fellmusterungen lassen sich bei den Katzen finden: Streifung (z. B. Tiger, Nebelparder, Wildkatze), Punkte (z. B. Luchs, Serval, Gepard), Ringmuster (z. B. Ozelot), Rosetten (z. B. Leopard), Rosetten mit Innenpunkt (Jaguar). Auch die Arten, die im Erwachsenenkleid einfarbig gezeichnet sind, wie Löwe oder Puma, sind im Jugendkleid gepunktet oder gefleckt. Die Fleckung junger Löwen entspricht weitgehend derjenigen der nächstverwandten Art, des Leoparden. Schwärzlinge treten besonders häufig beim Leoparden und beim Jaguar auf. Der Erbgang der Schwarzfärbung ist beim Leoparden rezessiv, beim Jaguar dominant. Lediglich beim Löwen finden sich deutliche Unterschiede im Erscheinungsbild der Geschlechter: im Gegensatz zu den Weibchen besitzen fast alle Männchen Kopf- und Schultermähnen, bei manchen Unterarten auch Bauchmähnen.
In der Regel werden bei den Katzen drei Unterfamilien unterschieden: die ausgestorbenen Scheinsäbelkatzen (Nimravinae), die Eigentlichen Katzen (Felinae) mit zwei Gattungsgruppen, den Kleinkatzen (Felini) und den Großkatzen (Pantherini), und als dritte Unterfamilie die Geparden (Acinonychinae). Alle zu den Großkatzen gehörenden Arten besitzen anstelle des verknöcherten Zwischenasts des Zungenbeins ein elastisches Band und können daher brüllen und nur beim Ausatmen schnurren (Ausnahme: Schneeleopard). Hierher gehören u. a. Leopard, Jaguar, Tiger, Löwe. Die Kleinkatzen, die ein vollständig verknöchertes Zungenbein besitzen, können nicht brüllen, hingegen beim Ein- und Ausatmen schnurren. Zu den in diese Gruppe gehörenden fast 30 Arten, die mit Ausnahme des bis 1,8 m körperlangen Pumas bis etwa 1 m körperlang sind, zählen u. a.: Wildkatze, Serval, Luchse, Ozelot, Margay, Nebelparder und Manul.
Als Hauptstammform der Hauskatzen wird eine in Palästina und Ägypten beheimatete Unterart der Wildkatzen, die Nubische Falbkatze (Felis silvestris lybica) angesehen. Von Ägypten aus, wo die Katze zunächst zum Haustier gemacht wurde, wurde sie in römischer Zeit im Mittelmeerraum und bis nach Mitteleuropa verbreitet. Wo Wildkatzen vorkommen, kommt es zu Verpaarungen von Haus- und Wildkatzen; Hauskatzen stellen daher eine Bedrohung für die Erhaltung reinblütiger Wildkatzenpopulationen dar. Weibliche Hauskatzen werden im Februar, Juni und Oktober rollig; nach einer Paarung werfen sie nach 63-65 Tagen, meist in einem Versteck, 3-6 Junge; sie säugen auch artfremde Junge (z. B. Hunde, Kaninchen, Hasen, Eichhörnchen). Hauskatzen können (in seltenen Fällen) ein Alter von bis zu 27 Jahren erreichen.
Bei der Hauskatze gibt es neben den unterschiedlichen, nicht rassereinen Katzen, die im Laufe der Zeit entstanden sind, eine große Zahl von Edelkatzen (Rassekatzen) mit Stamm- und Zuchtbuch, die nach von Katzenzuchtverbänden genau festgelegten Kriterien reingezüchtet werden. Man unterscheidet Langhaarkatzen (allgemein Angorakatzen), mit langhaarigem, seidigem Fell, und Kurzhaarkatzen, mit kurzem, feinem und dichtem Haarkleid. Zu den Langhaarkatzen gehören Perserkatzen und Colourpoint. Die in Frankreich erzüchtete Birmakatze (Siamesische Tempelkatze) hat eine nicht sehr lange, elfenbeinfarbene, goldglänzende Behaarung; Gesicht, Ohren, Beine und der buschige Schwanz sind blau, schwarz- oder schokoladenbraun. Zu den Kurzhaarkatzen gehören: Europäische Kurzhaarkatzen (Europäisch Kurzhaar), Kartäuserkatzen, Siamkatzen, Burmakatzen, Havannakatzen, Rexkatzen, Manxkatzen u. a.
Krankheiten:
Häufig bei Katzen auftretende Krankheiten sind Katzenseuche, Katzenschnupfen, Tollwut, Toxoplasmose. Unter den auf den Menschen übertragbaren Krankheiten der Hauskatze sind v. a. die Tollwut und die über den Kot verbreitete, besonders für Schwangere gefährliche Toxoplasmose von Bedeutung. Zur Vorbeugung ist eine jährliche Tollwutimpfung erforderlich; einen Schutz vor Toxoplasmose bieten die regelmäßige Desinfektion der Kotkästen und die Verfütterung von erregerfreiem (gekochtem) Fleisch, auch die Verhinderung der Jagd auf Vögel und Kleinsäuger, die infiziert sein können. Durch Katzen hervorgerufene Biss- und Kratzwunden sollten desinfiziert werden, bei tieferen Wunden ist eine Tetanusimpfung empfehlenswert. Die Allergie gegen Katzenhaare wird durch Proteine des Katzenspeichels hervorgerufen, die durch Lecken auf das Fell gelangen und v. a. durch Einatmen winziger Haarfragmente bei Allergikern wirksam werden.
Kulturgeschichtliches:
In Ägypten erlangte die Katze im Neuen Reich als Erscheinungsform des Sonnengottes Re, der als »Großer Kater« die Apophis-Schlange vernichtet, auch religiöse Bedeutung. Dazu wurde sie mit Hathor, Bastet, Mut und anderen ursprünglich löwengestaltigen Göttinnen verbunden, bei denen sie nun im Gegensatz zur Löwin den gnädigen, besänftigten Aspekt der Gottheit verkörperte, den man durch besondere Rituale beschwor. Die Katze spielte daher eine große Rolle im Tierkult der Spätzeit, wovon neben Amuletten in Katzenform v. a. die zahlreichen Statuetten aus Bronze zeugen; in Bubastis, Heliopolis und vielen anderen Orten gab es Friedhöfe mit Katzenmumien, die zum Teil in eigenen Särgen aus Bronze oder Holz beigesetzt wurden.
L. Leyhausen: K., eine Verhaltenskunde (61982);
K. Rassen, Verhalten, Pflege, Zucht, bearb. v. B. Gerber (Neuausg. 1994).
Universal-Lexikon. 2012.