Ja|kob 〈m.; in der umg. Wendung〉 das ist nicht der wahre \Jakob das ist nicht (so ganz) das Richtige, nicht das, was ich möchte, was mir gefällt [entweder nach dem bibl. Jakob, der seinem Bruder Esau dessen Erstgeburtsrecht abkaufte, od. nach dem Apostel Jakobus, dessen Grabstätte nicht sicher lokalisiert ist]
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Ja|kob:
in den Fügungen u. Wendungen [auch nicht] der wahre J. sein (ugs.; [auch nicht] das Richtige sein; wahrsch. zurückgehend auf den Apostel Jakobus d. Ä., der der Legende nach in Santiago de Compostela in Spanien begraben liegt, aber von Pilgern oft anderswo an falschen Gräbern gesucht wurde);
billiger J. (ugs.; Händler, bei dem die Waren besonders billig sind: auf dem Jahrmarkt war diesmal kein billiger J.)
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I Jakob,
biblische Gestalt; zweiter Sohn des Isaak und der Rebekka; der dritte der Erzväter Israels. Jakob erkaufte sich nach 1. Mose 25, 29-34 von seinem Zwillingsbruder Esau das Erstgeburtsrecht, erschlich sich den väterlichen Erstgeburtssegen (1. Mose 27) und floh danach zu seinem Onkel, dem Aramäer Laban. Ihm diente er und heiratete dessen Töchter Lea und Rahel. Als reicher Mann zurückgekehrt, versöhnte er sich mit Esau und gelangte dann nach Sichem und Bethel. Die Josephsgeschichte bringt ihn mit Ägypten in Verbindung, wo er starb. Durch die Umbenennung zu Israel (1. Mose 32, 23-33 und 1. Mose 35, 9-13) gilt Jakob als Stammvater aller Israeliten, seine Söhne als Ahnherren der zwölf Stämme: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Dan, Naphtali, Gad, Aser, Issakar, Zabulon, Joseph und Benjamin.
Jakob,
1)Jakob I., der Eroberer (katalanisch Jaume I »el Conqueridor«), König (seit 1213), * Montpellier 22. 2. 1208, ✝ Valencia 27. 7. 1276, Sohn Peters II., Großvater von 2); eroberte von den Mauren 1229-35 Mallorca und Ibiza und 1232-38 das Königreich Valencia, das nun neben Aragonien und Katalonien den dritten Gliedstaat der Krone von Aragonien bildete. Jakob ließ, zum größten Teil nach seinem Diktat, seine Autobiographie (»Llibre dels Feyts«), die erste der bedeutenden mittelalterlichen Chroniken in katalanischer Sprache, aufzeichnen sowie das erste Seerechtsgesetzbuch (»Llibre del Consolat de Mar«) redigieren.
2) Jakob II., der Gerechte (katalanisch Jaume II »el Just«), König (seit 1291), * Valencia 1267, ✝ Barcelona 2. 11. 1327, Enkel von 1); erhielt von seinem Vater, Peter III., 1285/86 das Königreich Sizilien, das er nach dem Vertrag von Anagni 1295 mit Papst Bonifatius VIII. gegen die päpstlichen Lehen Korsika und Sardinien tauschte; Letzteres konnten seine Truppen unter seinem Sohn Alfons (IV.) erst nach heftigen Kämpfen mit Pisa (1323/24) in Besitz nehmen, während Korsika bei Genua verblieb; Sizilien fiel 1296 an seinen Bruder Friedrich II. Als Nachfolger seines Bruders Alfons III. verstärkte Jakob die Herrschaft Aragoniens im östlichen Mittelmeer.
3) Jakob I., König (seit 1603), als Jakob VI. König von Schottland (seit 1567), * Edinburgh 19. 6. 1566, ✝ Theobalds Park (bei London) 27. 3. 1625; Sohn der Maria Stuart und Lord Darnleys; wurde nach der erzwungenen Abdankung seiner Mutter im Alter von einem Jahr König von Schottland, nach dem Tod Elisabeths I. von England, die ihn zum Nachfolger bestimmt hatte, erster König von England aus dem Hause Stuart. Damit vereinigte er England und Schottland (nominell auch Irland) in Personalunion. Jakob, ein entschiedener Vertreter eines absoluten Königtums, fußend auf dem »Göttlichen Recht der Könige«, stützte sich besonders auf die anglikanische Staatskirche gegenüber den Presbyterianern; die Aussöhnung mit den Katholiken vereitelte die Pulververschwörung. Jakob förderte die Übersetzung der Bibel in die englische Sprache (King James Version). Sein Sohn und Nachfolger war Karl I.
Ausgabe: Political works of James I, herausgegeben von C. H. McIlwain (Neuausgabe 1965).
D. H. Willson: King James VI and I (London 1956);
The reign of James VI and I, hg. v. A. G. Smith (Neuausg. ebd. 1977).
4) Jakob II., König (1685-88), als Jakob VII. König von Schottland, * London 14. 10. 1633, ✝ Saint-Germain-en-Laye 16. 9. 1701; zweiter Sohn Karls I., vor der Thronbesteigung Herzog von York. Im Bürgerkrieg 1646 wurde er von den Parlamentstruppen gefangen genommen, entkam aber 1648 ins Ausland. Unter der Regierung seines Bruders Karl II. befehligte er mit Erfolg die englische Flotte gegen die Niederlande. Von seiner ersten (protestantischen) Gemahlin Anna Hyde (✝ 1671) hatte er zwei Töchter, die späteren Königinnen Maria II. und Anna. 1672 trat Jakob zum Katholizismus über, 1679-82 war er - auf Drängen der parlamentarischen Opposition - verbannt. Da er als König die Wiederherstellung des Katholizismus in England betrieb, rief das Parlament 1688 Wilhelm von Oranien, den Schwiegersohn Jakobs, nach England; Jakob floh nach Frankreich und wurde vom Parlament für abgesetzt erklärt (Glorreiche Revolution). Der Versuch, mit französischer Hilfe von Irland aus seinen Thron zurückzuerobern, endete 1690 mit der Niederlage am Boyne. Jakobs Sohn aus seiner zweiten Ehe mit einer (katholischen) italienischen Prinzessin, Jakob Eduard (* 1688, ✝ 1766), scheiterte 1708 und 1715/16 bei Unternehmungen zur Wiedergewinnung des Throns, ebenso sein Enkel Karl Eduard.
M. Ashley: James II (London 1977);
D. Ogg: England in the reigns of James II and William III (Neuausg. Oxford 1984).
5) Jakob, Herzog von Kurland (seit 1642), * Goldingen (lettisch Kuldīga) 7. 11. 1610, ✝ Mitau 10. 1. 1682; Schwager des Großen Kurfürsten; seit 1639 Regent, erstrebte er durch merkantilistische Wirtschaftspolitik volle Souveränität gegenüber Polen sowie Unabhängigkeit von den Ständen im Inneren. Er schuf eine bedeutende Handels- und Kriegsflotte und erwarb Kolonien: 1651 am Gambia, 1654 die Insel Tobago. Kurland erlebte unter ihm eine kurze Blütezeit, die durch den Einmarsch der Schweden 1658 und die Gefangenschaft Jakobs (1658-60) ein Ende fand.
6) Jakob I., König (seit 1406), * Dunfermline im Juli 1394, ✝ (ermordet) Perth 20. oder 21. 2. 1437; Sohn Roberts III. (1390-1406), war 1406-24 in englischer Gefangenschaft. Außenpolitisch zwischen Frankreich und England lavierend, suchte er im Innern die Macht des Adels zu brechen und durch Verwaltungsreformen nach englischem Vorbild und eine besonders Wirtschaft sowie Rechtsprechung betreffende Gesetzgebung das Königtum zu stärken. Jakob wird die berühmte Liebesdichtung »The Kingis Quair« (»Des Königs Buch«, 1423/24, herausgegeben 1884) zugeschrieben.
7) Jakob IV., König (seit 1488), * 17. 3. 1473, ✝ (gefallen) Flodden (bei Branxton, County Northumberland) 9. 9. 1513, Vater von 8); folgte seinem Vater, Jakob III. (1460-88), auf den Thron; heiratete 1503 die älteste Tochter König Heinrichs VII. von England, Margarete Tudor (* 1489, ✝ 1541). Ihm gelang die endgültige Einigung Schottlands. Ein Bündnis mit Frankreich (1512) und der Einfall einer von Jakob geführten schottischen Armee nach Nordengland (August 1513) führten zur katastrophalen Niederlage der Schotten gegen die Engländer in der Schlacht bei Flodden (Flodden Field) am 9. 9. 1513.
8) Jakob V., König (seit 1513), * Linlithgow 10. 4. 1512, ✝ Falkland (bei Glenrothes) 14. 12. 1542, Sohn von 7); vertrieb 1528 seinen Vormund Archibald Douglas als Anführer der englischen Partei. Seine Ehen mit (1537) Magdalena (* 1520, ✝ 1537, Tochter Franz' I. von Frankreich) und (seit 1538) Maria von Guise (* 1515, ✝1560; Tochter von Claude I., Herzog von Guise), Mutter seiner Erbtochter Maria Stuart, verstärkten die Spannungen mit dem von seinem Onkel Heinrich VIII. beherrschten England. Im November 1542 musste Jakobs Heer vor den Engländern bei Solway Moss an der englisch-schottischen Grenze kapitulieren.
9) Jakob VI., König, Jakob 3).
10) Jakob VII., König, Jakob 4).
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Ja|kob: in den Wendungen das ist [auch nicht] der wahre J. (ugs.; das ist jetzt [auch nicht gerade] das Richtige; wahrsch. zurückgehend auf den Apostel Jakobus d. Ä., der der Legende nach in Santiago de Compostela in Spanien begraben liegt, aber von Pilgern oft anderswo an falschen Gräbern gesucht wurde; nach anderer Deutung auf den biblischen Erzvater Jakob, der sich nach 1. Mose 27, 6 ff. für seinen Bruder Esau ausgab, bezogen); billiger J. (ugs.; Händler, bei dem die Waren besonders billig sind ): auf dem Jahrmarkt war diesmal kein billiger J.; Feature über Marktschreier, billige -s und andere „Entertainer an der Verkaufsfront“ (Spiegel 14, 1979, 248); den billigen J. abgeben (ugs.; als einfache, oberflächliche Begründung, Entschuldigung dienen).
Universal-Lexikon. 2012.