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Hand [hant], die; -, Hände ['hɛndə]:unterster Teil des Armes bei Menschen [und Affen], der mit fünf Fingern ausgestattet ist und besonders die Funktionen des Greifens, Haltens o. Ä. hat:
die linke, rechte Hand; jmdm. die Hand geben, schütteln; das Kind an die Hand nehmen; etwas in die Hand nehmen; die Kinder gingen Hand in Hand (hielten sich an den Händen); der Brief ist mit der Hand geschrieben.
Syn.: ↑ Flosse (ugs.).
Zus.: Kinderhand, Künstlerhand;
☆ unter der Hand: im Geheimen [vor sich gehend]; auf inoffiziellem Wege:
ich habe dir das Fehlende unter der Hand besorgen können; das habe ich unter der Hand erfahren.
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Hạnd 〈f. 7u〉
1. das mit dem unteren Teil des Armes verbundene Greif- u. Tastglied von Menschen u. Affen
2. Handschrift
4. 〈fig.〉 Besitzer
● die Sache hat \Hand und Fuß ist gut durchdacht; die Sache hat weder \Hand noch Fuß ist nicht durchdacht ● (mit) \Hand anlegen (bei) (mit)helfen (bei); jmdm. die \Hand od. die Hände auflegen (um ihn zu segnen od. um ihn durch (vermeintl.) innere Kräfte zu heilen suchen); mir ist die \Hand ausgerutscht 〈umg.〉 ich habe ihm, ihr eine Ohrfeige gegeben; jmdm. die \Hand (zur Versöhnung) bieten; jmdn. eine hilfreiche \Hand bieten, leihen Hilfe anbieten; binden: mir sind die Hände gebunden ich kann in dieser Sache nichts tun; jmdm. die \Hand drücken, schütteln (zur Begrüßung, zum Abschied, zum Beglückwünschen); die Hände falten; einem Kind die \Hand führen (beim Schreiben); jmdm. die \Hand geben, reichen; bittend die Hände heben; einer Dame die \Hand küssen; (ich) küss' die \Hand! (österr. Grußformel Frauen gegenüber); sich die Hände reiben (vor Kälte, vor Vergnügen od. Schadenfreude); auf der linken/rechten \Hand reiten (in der Reitbahn) linksherum/rechtsherum reiten; die Hände ringen (vor Verzweiflung) 〈fig.〉 sehr verzweifelt sein; sich die Hände waschen, bürsten; eine \Hand wäscht die andere 〈fig.〉 man hilft sich gegenseitig, ist einander gefällig; meine \Hand zittert ● behaarte, gepflegte Hände haben; blutige Hände haben 〈poet.〉 jmdn. ermordet haben; \Hand breit = Handbreit; breite, schmale, große, kleine, kräftige, zarte, schöne, harte, weiche Hände; er muss eine feste \Hand fühlen, spüren feste, strenge Führung haben; die flache \Hand die mit der Innenfläche nach oben ausgestreckte H.; keine \Hand frei haben viel Gepäck tragen; jmdm. freie \Hand lassen jmdn. nach seinem Gutdünken handeln lassen; eine glückliche \Hand beweisen, haben erfolgreich in einer Unternehmung sein; eine schöne \Hand(schrift) schreiben; heiße, warme, kalte, feuchte Hände; jmdm. eine hilfreiche \Hand bieten jmdm. helfen od. Hilfe anbieten; Hände hoch! (Aufforderung an den Gegner, damit man vor Angriff sicher ist); eine leichte, schwere \Hand haben (beim Schreiben, Reiten usw.); Ausgabe letzter \Hand die letzte Ausgabe, die vom Verfasser selbst durchgesehen worden ist; er hat zwei linke Hände er ist ungeschickt; eine lockere \Hand haben 〈umg.〉 leicht Ohrfeigen austeilen; eine offene \Hand haben gern schenken (bes. Geld), freigebig sein; die öffentliche \Hand Behörde, Regierung, Verwaltung; rechter, linker \Hand (liegt eine Wiese) rechts, links; jmds. rechte \Hand sein 〈fig.〉 jmds. Stütze, Helfer, wichtigster Mitarbeiter sein; reine, saubere Hände haben 〈fig.〉 ehrenhaft, unschuldig sein; eine ruhige \Hand haben nicht zittern; schmutzige Hände haben 〈fig.〉 unehrenhaft gehandelt haben; sich die Hände nicht schmutzig machen wollen sich vor prakt. Arbeit scheuen; Politik der starken \Hand Politik, die sich auf überlegene Macht stützt; Tote \Hand 〈veraltet〉 Kirche, Körperschaft, u. a. als Besitzer eines unveräußerl. u. unteilbaren Gutes od. Vermögens; \Hand voll = Handvoll; ich habe gerade die Hände voll viel zu tragen; die \Hand voll Beeren haben; alle Hände voll zu tun haben sehr viel zu tun haben ● jmdn. an der \Hand führen; jmdm. die Mittel an die \Hand geben, etwas zu erreichen, zu tun; jmdm. an die \Hand gehen 〈fig.〉 helfen; etwas an der \Hand haben zum Verkauf, zum Gebrauch, zur Verfügung haben; ein Kind an die \Hand nehmen; \Hand an sich legen Selbstmord begehen; die letzte \Hand an etwas legen, die letzte \Hand anlegen etwas ganz zu Ende bringen, die letzten Kleinigkeiten an etwas anbringen; die \Hand an jmdn. legen jmdn. tätlich angreifen; jmdm. hundert Euro auf die (flache) \Hand zahlen bar, sofort u. ohne Abzug; das liegt auf der \Hand! 〈fig.〉 das ist klar erkennbar; auf den Händen stehen od. laufen können; jmdn. auf Händen tragen 〈fig.〉 für jmdn. mit großer Zuvorkommenheit u. Liebe sorgen; die \Hand auf etwas legen Besitz von etwas ergreifen, etwas beschlagnahmen; \Hand aufs Herz! gib es ehrlich zu, sei ehrlich!; gib mir die \Hand darauf versprich es mir fest; aus der \Hand fressen 〈fig.〉 sehr fügsam sein (von Menschen); etwas aus der \Hand geben weggeben; einen Gegenstand aus der \Hand legen weglegen; jmdm. die Waffe aus der \Hand schlagen; aus freier \Hand, aus der freien \Hand zeichnen ohne Vorlage; aus der freien \Hand fotografieren ohne Stütze, ohne Stativ; Wasser aus der hohlen \Hand trinken; etwas aus zweiter \Hand kaufen gebraucht, antiquarisch; jmdn. bei der \Hand fassen; ich habe das Buch nicht bei der \Hand nicht greifbar, nicht da; bitte gib mir das Buch, wenn du es gerade bei der \Hand hast wenn du es nicht erst suchen musst; rasch bei der \Hand sein gleich Hilfe leisten können; er ist mit einer Ausrede rasch bei der \Hand er hat immer eine A. bereit; die Briefe gehen alle durch seine Hände er prüft sie alle u. leitet sie weiter; das Grundstück ist durch viele Hände gegangen hat oft den Eigentümer gewechselt; jmdm. die \Hand fürs Leben reichen jmdn. heiraten; die \Hand gegen jmdn. erheben tätlich werden, ihn schlagen (wollen); \Hand in \Hand (mit) zusammen (mit); mit jmdm. \Hand in \Hand arbeiten einander beim Arbeiten gut ergänzen; mit etwas \Hand in \Hand gehen zur gleichen Zeit geschehen; mit jmdm. \Hand in \Hand gehen 〈fig.〉 derselben Meinung sein; jmdm. in die Hände arbeiten jmdm. einen (unberechtigten) Vorteil zukommen lassen; jmdm. ein Geldstück o. Ä. in die \Hand drücken geben; er ist Verbrechern in die Hände gefallen, er ist in die Hände von Verbrechern gefallen in ihre Gewalt geraten; ein Tier, einen wertvollen Gegenstand in jmds. Hände geben jmdm. zum Versorgen, Verwahren geben; jmdm. in die Hände geraten in jmds. Gewalt geraten; etwas in Händen haben besitzen od. verwahren; 〈fig.〉 beherrschen; sich in der \Hand haben sich beherrschen können; er hat es in der \Hand, ob ... er kann darüber entscheiden; in die Hände klatschen; einen Gegenstand in die \Hand nehmen; die Augen in die \Hand nehmen 〈umg.〉 genau hinschauen, etwas zu erkennen suchen, bes. bei Dunkelheit; eine Sache (selbst) in die \Hand nehmen (selbst) für die (rasche) Erledigung sorgen; jmdm. einen Gegenstand in die Hände spielen ihm geschickt u. unbemerkt zukommen lassen; in die Hände spucken (um zupacken zu können); den Kopf in die \Hand stützen; jmdm. etwas in die \Hand versprechen fest, mit Handschlag versprechen; die Führung liegt in seinen Händen er hat die F.; alle Fäden laufen in seiner \Hand zusammen er hat die Leitung, er überblickt das Ganze; in andere Hände übergehen den Besitzer wechseln; er nahm sein Herz in beide Hände 〈fig.〉 er nahm all seinen Mut zusammen; das Geheimdokument ist in die falschen Hände gelangt, geraten; in festen Händen sein im festen Besitz sein, unverkäuflich sein; 〈fig.〉 verlobt, gebunden sein; einen Hund in gute Hände geben jmdm. geben, der ihn gut versorgt; das Geld ist bei ihm in guten Händen er verwahrt es treulich; in schlechte Hände geraten 〈fig.〉 (von Sachen) in jmds. Verwahrung geraten, der die Sache schlecht behandelt; 〈fig.〉 (von Personen) unter schlechten Einfluss geraten; für ihn lege ich die \Hand ins Feuer 〈fig.〉 für ihn stehe ich ein, von seiner Anständigkeit bin ich überzeugt; die Hände in den Schoß legen müßig sein, untätig sein; die \Hand im Spiel haben (bei etwas) beteiligt sein (bes. bei unehrenhaften Angelegenheiten); die Hände in Unschuld waschen vorgeben, mit etwas nichts zu tun zu haben; das ist doch mit Händen zu greifen deutlich erkennbar, offensichtlich; mit den Händen reden seine Worte mit lebhaften Handbewegungen unterstreichen, gestikulieren; einen Brief mit der \Hand schreiben; einen heißen Topf mit bloßen Händen anfassen; mit eigener \Hand selbst; mit eiserner \Hand durchgreifen energisch, rücksichtslos; das nehme ich mit geschmatzten Händen 〈umg.; scherzh.〉 sehr gern, mit Freuden; 〈nach der Geste, sich die Fingerspitzen zu küssen, um Genuss auszudrücken〉; einem Kind mit harter \Hand etwas beibringen durch Schläge; mit leeren Händen ohne etwas dabeizuhaben, mitzubringen; ohne Besitz; das mache ich mit der linken \Hand mühelos; mit vollen Händen schenken, Geld ausgeben reichlich, übermäßig; die Augen mit der \Hand gegen die Sonne schützen; sich mit Händen und Füßen (gegen etwas) sträuben, wehren; die Hände über jmdn. od. etwas halten ihn beschützen, es gut hüten; die Hände überm Kopf zusammenschlagen 〈fig.〉 sehr erstaunt, überrascht, entsetzt sein; er hielt um ihre \Hand an fragte sie, ob sie ihn heiraten möchte; etwas unter der \Hand verkaufen heimlich, ohne Aufhebens; er ist dem Arzt unter den Händen gestorben während der Arzt ihn noch behandelte, operierte; von \Hand (gearbeitet) mit der H.; die Arbeit geht ihr gut, leicht von der \Hand sie macht sie schnell u. gut; das ist nicht von der \Hand zu weisen das ist wohl möglich, denkbar, nicht ausgeschlossen; von langer \Hand vorbereitet lange Zeit vorbereitet; von der \Hand in den Mund leben sofort verbrauchen, was man verdient, sich nichts sparen; seine (schützende) \Hand von jmdm. od. etwas abziehen nicht mehr für jmdn. od. etwas sorgen; davon möchte ich lieber die Hände lassen damit möchte ich nichts zu tun haben; von seiner Hände Arbeit leben sich selbst erhalten, ohne fremde Hilfe; das Bild ging von \Hand zu \Hand wurde von einem zum andern weitergereicht; man sieht die \Hand nicht vor den Augen, 〈umg. a.〉 man sieht die \Hand vor Augen nicht es ist so dichter Nebel od. so dunkel, dass man nichts sehen kann; jmdm. zur \Hand gehen helfen; etwas zur \Hand haben griffbereit haben; ein Buch zur \Hand nehmen in die Hand nehmen (um zu lesen); jmdm. einen Brief zu eigenen Händen übergeben dem Betreffenden persönlich; jmdm. etwas zu treuen Händen übergeben in Verwahrung geben, im Vertrauen darauf, dass der Betreffende die Sache ordentlich behandelt, besorgt; Firma X, zu Händen des, 〈od.〉 von Herrn Y (in Adressen) für Herrn Y in der Firma X bestimmt; jmdm. die \Hand zum Kuss reichen [<ahd. hant, engl. hand, got. handus <germ. *handu- „die Fassende, Greifende“]
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Hạnd , die; -, Hände u. (bei Maßangaben:) - [mhd., ahd. hant, wahrsch. eigtl. = Greiferin, Fasserin]:
1. von Handwurzel, Mittelhand u. fünf Fingern gebildeter unterster Teil des Armes bei Menschen u. Affen, der die Funktionen des Haltens, Greifens usw. hat:
die rechte, linke H.;
schmale, klobige, feingliedrige, schöne Hände;
feuchte, kalte Hände haben;
seine Hände zitterten;
der zwei H./Hände breite Saum;
sie hat bei der Arbeit eine ruhige, sichere H., sie arbeitet mit ruhiger, sicherer H. (ihre Handbewegungen bei der Arbeit sind ruhig, sicher);
keine H. frei haben;
jmdm. die H. geben, reichen, drücken, schütteln, küssen;
küss die H.!;
Hände hoch [oder ich schieße]!;
sich die Hände waschen, abwischen;
es war so dunkel, dass man die H. nicht vor den Augen sehen konnte;
jmdm. die H. darauf geben (versichern, fest versprechen), dass …;
H. drauf! (versprich es mir/ich verspreche es dir!);
sie hatte die Hände voll Kirschen;
eine H. voll schwarze[r] Kirschen;
ein paar H./Hände voll Reis;
eine H. voll (einige wenige) Demonstranten;
nicht einmal eine H. voll (nicht einmal fünf) Leute sind zu dem Forum gekommen;
jmdm. die H. zur Versöhnung bieten, reichen (geh.; seine Bereitschaft zur Versöhnung kundtun);
sie nahm das Kind an die H.;
nimm dem Kind das Messer aus der H., aus den Händen!;
die letzten Extrablätter wurden ihm förmlich aus der H. gerissen;
die Tiere fraßen [uns] aus der H.;
sie legte ihre Arbeit aus der H. (legte sie vorübergehend beiseite, hörte vorübergehend damit auf);
sie aßen [ihr Picknick] aus der H. (ohne Zuhilfenahme von Bestecken, Tellern);
eine Wahrsagerin las ihm [seine Zukunft] aus der H. (aus den Handlinien);
jmdn. bei der H. nehmen (ihn führen);
etw. in der H., in [den] Händen haben, halten, tragen;
das Messer in die H. nehmen;
er hat schon lange kein Buch mehr in die H. genommen (kein Buch mehr gelesen);
sie klatschten in die Hände;
die Kinder gingen H. in H. (hielten sich an den Händen);
jmdm. etw. in die H. drücken (jmdm. [beiläufig od. verstohlen] etw. geben);
der Brief ist mit der H. geschrieben;
mit den Händen reden (beim Sprechen gestikulieren);
sich mit der H. durchs Haar fahren;
sich mit Händen und Füßen (scherzh.; durch viele Gesten, gestikulierend) verständlich machen;
das Kleid ist von H. genäht;
eine Sonate für vier Hände/zu vier Händen (Musik; vierhändig zu spielen);
er nahm einen Bleistift zur H. (in die Hand);
R H. aufs Herz! (Aufforderung, seine Meinung, Überzeugung ehrlich zu sagen; urspr. eine Gebärde beim Ablegen eines Eides);
nicht in die hohle H.! (ugs.; nicht einmal geschenkt, auf keinen Fall);
besser als in die hohle H. geschissen (derb; besser als gar nichts);
Spr eine H. wäscht die andere (ein Dienst zieht einen Gegendienst nach sich);
☆ die öffentliche H., die öffentlichen Hände (der Staat als Verwalter des öffentlichen Vermögens);
die Tote H. (Rechtsspr.; öffentlich-rechtliche Körperschaft o. Ä., die ihr Eigentum nicht veräußern od. vererben kann);
jmds. rechte H. (jmd., der in einer einem anderen untergeordneten Position diesem wichtige Arbeiten abnimmt, ihm assistiert: als seine rechte H. ist sie ihm unentbehrlich);
jmdm. rutscht die H. aus (ugs.; jmd. schlägt einen anderen im Affekt);
jmdm. sind die Hände/Hände u. Füße gebunden (jmd. kann nicht so handeln od. entscheiden, wie er möchte, weil seine Handlungs-, Entscheidungsfreiheit durch bestimmte äußere Umstände entscheidend eingeengt ist);
eine lockere H. haben (ugs.; ↑ Handgelenk);
freie H. haben (tun können, was man will: bei seinen Entscheidungen hat er freie H.);
H. und Fuß haben (gut durchdacht sein; urspr. bezogen auf jmdn., der unversehrt, nicht verstümmelt ist, sodass man sich voll auf seine körperliche Leistungsfähigkeit verlassen kann: der Plan muss aber H. und Fuß haben);
[bei etw. selbst mit] H. anlegen (bei einer Arbeit [aus freiem Antrieb] mithelfen: der Chef muss selbst mit H. anlegen);
die/seine/die hohle H. aufhalten/hinhalten (ugs.; für Trinkgelder, finanzielle Zuwendungen o. Ä. sehr empfänglich sein);
keine H. rühren (ugs.; jmdm. nicht helfen, nicht beispringen, obwohl man sieht, dass er sich sehr abmühen muss);
H. an sich legen (geh.; sich mit einer Waffe töten, Selbstmord begehen);
H. an jmdn. legen (geh.; jmdn. tätlich angreifen [u. töten]);
[die] letzte H. an etw. legen (die letzten abschließenden Arbeiten an etw. ausführen);
jmdm. die H. [zum Bund] fürs Leben reichen (geh.; jmdn. heiraten);
sich/(geh.:) einander die H. reichen können (im Hinblick auf ein bestimmtes, meist negativ beurteiltes Verhalten gleich sein: ihr beide könnt euch die H. reichen, von euch ist einer so unzuverlässig wie der andere);
jmdm. die Hände schmieren/versilbern (ugs.; jmdn. bestechen);
alle/beide Hände voll zu tun haben (ugs.; sehr beschäftigt sein; viel zu tun, viel Arbeit haben; mit etw. große Mühe haben: ich habe im Augenblick beide Hände voll zu tun, kannst du nicht ein anderes Mal kommen?);
sich <Dativ> die H. für jmdn., etw. abhacken/abschlagen lassen (ugs.; sich vorbehaltlos u. uneingeschränkt für jmdn., etw. verbürgen);
jmdm. auf etw. die H. geben (von etw. fest überzeugt sein u. dies jmdm. versichern: das wird so kommen, darauf geb ich dir die H.);
die Hände in den Schoß legen, in die Taschen stecken (1. sich ausruhen, einmal nichts tun. 2. sich untätig verhalten, wo man eigentlich helfend eingreifen müsste);
die/seine H. auf etw. halten (ugs.; dafür sorgen, dass etw. nicht verschwenderisch ausgegeben od. verbraucht wird);
die H. auf der Tasche halten (ugs.; nicht leicht Geld ausgeben, geizig sein);
die/seine H. auf etw. legen (geh.; von etw. Besitz ergreifen);
bei etw. die/seine H., seine Hände [mit] im Spiel haben (bei etw. heimlich beteiligt sein: da hatte der BND seine H. im Spiel);
überall seine H./seine Hände im Spiel haben (überall mitreden u. seinen Einfluss geltend machen);
seine Hände in Unschuld waschen (geh.; beteuern, dass man an einer Sache nicht beteiligt war u. darum nicht zur Verantwortung gezogen werden kann, dass man mit bestimmten Vorgängen nichts zu tun hat; nach Matth. 27, 24 u. Ps. 26, 6; Pilatus wusch sich vor der Verurteilung Jesu die Hände zum Zeichen, dass er an seinem Tode unschuldig sei);
für jmdn., etw. die/seine H. ins Feuer legen (sich vorbehaltlos u. uneingeschränkt für jmdn., etw. verbürgen; bezogen auf die ma. Feuerurteile, bei denen der Angeklagte, um seine Unschuld zu beweisen, seine Hand ins Feuer halten musste u. als unschuldig galt, wenn er keine Verbrennungen erlitt);
die H. in anderer, fremder Leute Taschen haben (auf Kosten anderer leben);
die Hände überm Kopf zusammenschlagen (ugs.; sehr verwundert od. entsetzt sein; eigtl. eine Gebärde, durch die man in der Gefahr den Kopf zu schützen sucht);
die/seine H. über jmdn. halten (geh.; jmdm. Schutz, Beistand gewähren; nach einem alten Rechtsbrauch, nach dem jmd., dem das Begnadigungsrecht zustand, die Hand über einen Angeklagten od. Verurteilten halten konnte, wodurch dieser außer Verfolgung gesetzt wurde);
jmdm. die Hände unter die Füße breiten (ugs.; jmdm. alles so leicht machen wie nur möglich, ihm alle Schwierigkeiten aus dem Weg räumen);
die/seine H. von jmdm. abziehen (geh.; jmdm. seinen Schutz, seine Hilfe od. Zuwendung entziehen; nach 4. Mos. 14, 34);
zwei linke Hände haben (ugs.; für manuelle Arbeiten sehr ungeeignet sein);
eine lockere/lose H. haben (dazu neigen, jmdm. schnell eine Ohrfeige zu geben);
eine milde/offene H. haben (gern geben; freigebig sein);
eine glückliche H. [bei etw.] haben, zeigen, beweisen (bei etw. besonderes Geschick haben, zeigen, intuitiv richtig handeln, vorgehen: bei der Auswahl der Bewerber hatte er keine glückliche H.);
eine grüne H. haben (ugs.; bei der Pflege von Pflanzen in Bezug auf das Gedeihen guten Erfolg haben);
klebrige Hände haben (ugs.; zum Stehlen neigen);
schmutzige Hände haben (geh.; in eine ungesetzliche Angelegenheit verwickelt, an etw. [mit]schuldig sein);
linker H., rechter H. (links/rechts: linker H. liegt der See);
an H. (↑ 1anhand);
jmdm. etw. an die H. geben (jmdm. etw. geben, überlassen, zur Verfügung stellen, was dieser für einen bestimmten Zweck braucht: der Bevollmächtigte gab ihm das angeforderte Material an die H.);
jmdm. [bei etw.] an die H. gehen (jmdm. bei einer Arbeit durch Handreichungen o. Ä. helfen, ihn bei der Arbeit unterstützen: sie klagte darüber, dass ihr bei der Hausarbeit nie jemand an die H. ginge);
jmdn. an der H. haben (ugs.; jmdn. kennen, zu jmdm. Verbindung haben, den man gegebenenfalls für bestimmte Dienste in Anspruch nehmen kann: er hat einen guten Rechtsanwalt an der H.);
sich <Dativ> etw. an beiden Händen abzählen/abfingern können (ugs.; sich etw. leicht denken, etw. leicht vorhersehen können);
[klar] auf der H. liegen (ugs.; ganz offenkundig, klar erkennbar, eindeutig sein: die Folgen der Dürre lagen auf der H.);
[bar] auf die [flache] H. (ugs.; sofort in bar [und ohne weitere Abzüge]: sie wollte keinen Scheck, sondern alles bar auf die flache H.);
auf die H. bekommen (als Bargeld erhalten: er gibt immer alles aus, was er auf die H. bekommt);
jmdn. auf Händen tragen (jmdn., dem man zugetan ist, sehr verwöhnen; nach Ps. 91, 11, 12);
aus der H. (ohne Unterlagen, ohne genauere Prüfung: so aus der H. kann ich es nicht genau sagen);
aus erster H. (1. vom ersten Besitzer: er hat das Auto aus erster H. gekauft. 2. [in Bezug auf Informationen, Nachrichten] aus sicherer Quelle: die Nachricht ist, stammt aus erster H.);
aus zweiter H. (1. gebraucht, nicht neu: etw. aus zweiter H. kaufen. 2. vom zweiten Besitzer: er hat sein Auto aus zweiter H. 3. von einem Mittelsmann: Informationen aus zweiter H.);
aus, von privater H. (von einer Privatperson: etw. von privater H. kaufen);
jmdm. aus der H. fressen (ugs.; jmdm. so ergeben sein od. von jmdm. innerlich so abhängig sein, dass man alles tut, was er von einem erwartet od. verlangt);
etw. aus der H. geben (1. etw. weggeben, [vorübergehend] einem anderen überlassen, anvertrauen: ein wertvolles Buch nicht aus der H. geben. 2. ein Amt od. dgl. nicht länger innehaben wollen, auf seine Weiterführung verzichten: der Senior hat die Leitung des Unternehmens aus der H. gegeben);
[aus der] H. spielen (Skat; spielen, ohne den Skat aufzuheben: ich spiele Pik H.);
jmdm. etw. aus der H. nehmen (jmdm. etw. entziehen, wegnehmen: ihr wurde die Entscheidungsgewalt aus der H. genommen);
etw. bei der H. haben (1. etw. greifbar haben: hast du einen Bleistift bei der H.? 2. um etw. nicht verlegen sein, etw. parat haben: natürlich haben die beiden Ausreden bei der H.);
[mit etw.] schnell/rasch bei der H. sein (ugs.; sehr schnell, voreilig, unbedacht urteilen, sich äußern, reagieren usw.: er ist [allzu] schnell bei der H., einen anderen zu verurteilen);
durch jmds. H./Hände gehen (im Laufe der Zeit, einer gewissen Zeit von jmdm. bearbeitet, behandelt, gebraucht werden: wie viele Patienten sind in all den Jahren durch seine Hände gegangen?);
[schon/bereits] durch viele Hände gegangen sein (schon häufig den Besitzer gewechselt haben);
hinter vorgehaltener H. (im Geheimen, inoffiziell: etw. hinter vorgehaltener H. sagen);
[mit jmdm.] H. in H. arbeiten (so [mit jmdm.] zusammenarbeiten, dass man sich gegenseitig ergänzt, sodass im Arbeitsablauf Stockungen vermieden werden);
mit etw. H. in H. gehen (mit etw. ↑ einhergehen 2: mit einer Rezession geht meist ein Ansteigen der Arbeitslosigkeit H. in H.);
in die Hände spucken (ugs.; ohne Zögern u. mit Schwung an die Arbeit gehen);
jmdm., einer Sache in die H./in die Hände arbeiten (etw. tun, womit man unbeabsichtigt jmdm. hilft, einer Sache Vorschub leistet: durch sein Verhalten hat er den Gangstern in die Hände gearbeitet);
jmdn., etw. in die H./in die Hände bekommen/kriegen ([durch Zufall] einer Person od. Sache habhaft werden: die Dokumente darf er niemals in die H. bekommen; wenn sie ihn in die Hände bekommen, ist er verloren);
jmdm. in die H./in die Hände fallen, kommen (durch Zufall von jmdm. gefunden werden: diese Lampe ist mir beim Stöbern auf einem Trödelmarkt in die Hände gefallen);
jmdm. in die Hände fallen (1. in jmds. Besitz kommen: die Dokumente sind einem ausländischen Geheimdienst in die Hände gefallen. 2. in jmds. Gewalt geraten: der Spähtrupp ist dem Feind in die Hände gefallen);
jmdn., etw. in jmds. H. geben (geh.; jmdn., etw. jmdm. überantworten);
etw. in der H. haben (1. etw. [worauf man sich stützen kann, was einem eine Handhabe bietet] haben: er hat Dokumente in der H., mit denen er sie erpressen kann. 2. Entscheidungsgewalt über etw. besitzen: er hatte es in der H., den Dieb anzuzeigen);
jmdn. in der H. haben (jmdn. in seiner Gewalt haben, ihn lenken können; jmds. völlig sicher sein: er wusste, dass sie ihn wegen der Falschaussage in der H. hatte);
sich in der H. haben (sich in der Gewalt, unter Kontrolle haben, sich beherrschen können: nach dem Unfall hatte er sich noch nicht wieder in der H.);
etw. in Händen halten (über etw. verfügen);
etw. in jmds. H./Hände legen (geh.; jmdn. mit etw. betrauen: er legte die Leitung des Kongresses in die Hände seines Stellvertreters);
in jmds. H. liegen/stehen (geh.; in jmds. Macht, Verantwortung gegeben sein);
etw. in die H. nehmen (sich einer Sache annehmen, sich um etw. kümmern);
Geld in die H. nehmen ([für einen bestimmten Zweck] Geld einsetzen, aufwenden);
in jmds. H. sein (in jmds. Gewalt sein);
in festen Händen sein (ugs.; einen festen Freund, eine feste Freundin haben, nicht mehr frei sein für eine Bindung);
in guten, sicheren usw. Händen sein (in guter, sicherer usw. Obhut, Betreuung sein);
jmdm. etw. in die H./in die Hände spielen (jmdm. etw. zuspielen: der Geheimdienst spielte dem Generaldirektor das brisante Dossier in die Hände);
jmdm. etw. in die H. versprechen (jmdm. etw. fest versprechen);
in jmds. H./Hände übergehen (in jmds. Besitz übergehen: mit der gesamten Erbschaft ging auch die Firma in die Hände der Nichte über);
mit Händen zu greifen sein (offenkundig, für jedermann erkennbar, wahrnehmbar sein: die Spannung im Raum war mit Händen zu greifen);
sich mit Händen und Füßen [gegen jmdn., etw.] sträuben/wehren (ugs.; sich auf das Heftigste [gegen jmdn., etw.] wehren, sträuben: als man sie festnehmen wollte, wehrte sie sich mit Händen und Füßen);
mit leeren Händen (1. ohne eine Gabe mitzubringen: zu der Party war keiner mit leeren Händen gekommen. 2. ohne in einer bestimmten Sache etw. erreicht zu haben, ohne greifbares positives Ergebnis: auf keinen Fall wollte sie von ihrer Mission mit leeren Händen zurückkommen);
mit leichter H. (ohne Anstrengung od. krampfhafte Bemühung);
mit der linken H. (ugs.; mit links);
mit sanfter H. (auf ↑ sanfte 4 b Art);
mit starker/fester/eiserner H. (tatkräftig, streng: der Monarch regierte sein Volk mit fester H.);
mit vollen Händen (in verschwenderisch großer Menge: sein Geld mit vollen Händen ausgeben);
um jmds. H. anhalten/(seltener:) bitten (geh.; jmdm. einen Heiratsantrag machen);
jmdn. um jmds. H. bitten (geh. veraltend; jmdn. [dessen Tochter man heiraten möchte] um die Einwilligung bitten, jmdn. zu heiraten);
unter der H. (im Stillen, heimlich u. unter Missachtung geltender Regeln: etw. unter der H. erfahren; etw. unter der H. regeln, verkaufen);
etw. unter den Händen haben (etw. in Arbeit haben);
jmdm. unter den Händen zerrinnen ([bes. in Bezug auf Geld, Vermögen] sich schnell verringern, aufzehren);
von jmds. H. (geh.; durch jmdn., jmds. Tat: sie war von des Liebsten H. gestorben);
jmdm. [gut, flott usw.] von der H. gehen ([in Bezug auf eine Arbeit, Tätigkeit] von jmdm. rasch, ohne Schwierigkeiten erledigt, geschafft werden);
etw. von langer H. vorbereiten, planen usw. (etw. lange u. sorgfältig vorbereiten, planen usw.; vgl. spätlat. longa manu = langsam [eigtl. = mit langer Hand]: der Überfall war von langer H. geplant);
etw. von der H. weisen (etw. [als unzutreffend, unzumutbar, abwegig] zurückweisen: ich würde das nicht ohne Weiteres von der H. weisen);
sich nicht von der H. weisen lassen/nicht von der H. zu weisen sein (offenkundig sein, nicht zu verkennen sein, sich nicht ausschließen lassen; wohl mit Bezug darauf, dass etwas, was sich auf der Hand befindet, deutlich sichtbar ist: diese Möglichkeit ist nicht [ganz] von der H. zu weisen);
von der H. in den Mund leben (seine Einnahmen sofort für seine Lebensbedürfnisse wieder ausgeben [müssen]; ohne finanziellen Rückhalt leben);
von H. zu H. gehen (häufig den Besitzer wechseln);
zur linken H., zur rechten H. (links, rechts);
zu treuen Händen (geh., oft scherzh.; [in Bezug auf etw., was man einem anderen zur vorübergehenden Benutzung, zur Aufbewahrung anvertraut] zur guten, sorgsamen Behandlung, Verwahrung: vor seiner Abreise hatte er die Schlüssel seinem Freund zu treuen Händen übergeben);
etw. zur H. haben (etw. greifbar, verfügbar, bereithaben);
zur H. sein (greifbar, verfügbar, bereit sein: eine Schere war gerade nicht zur H.);
mit etw. zur H. sein (etw. bereit-, verfügbar haben, mit etw. zur Stelle sein: mit guten Angeboten ist er stets zur H.);
jmdm. zur H. gehen (jmdm. bei einer Arbeit durch Handreichungen helfen: das Mädchen ging der Mutter beim Backen zur H.);
zu Händen/(österr., schweiz.:) Handen ([bei Briefanschriften an eine übergeordnete Stelle in Verbindung mit dem Namen der Person, in deren Hände die Postsache gelangen soll] zu übergeben an; Abk.: z. H., z. Hd., z. Hdn.: zu Händen/Handen [von] Herrn Müller, (selten:) des Herrn Müller).
2. <o. Pl.> (veraltend) Kurzf. von [Hand]schrift:
eine saubere, leserliche, ausgeschriebene H.
absichtliche H.;
angeschossene H. (unabsichtliches Handspiel, bei dem sich Hand od. Arm nicht zum Ball bewegen);
der Schiedsrichter pfiff H., entschied auf H.;
(Ruf, wenn ein Spieler den Ball mit der Hand berührt) H.!
4. (Boxen Jargon) Schlag, Treffer:
nach einer schweren rechten H. (Schlag mit der rechten Faust) musste er auf die Bretter.
5. <o. Pl.> (Reiten)
* * *
I Hand,
Der Handgebrauch ist eine der wesentlichsten Voraussetzungen der Menschwerdung und Kulturentwicklung. Die besondere Funktionsfähigkeit der menschlichen Hand hängt hierbei weniger von ihrer speziellen Form und Konstruktion ab als vielmehr von der verfeinerten Steuerung durch das Gehirn, wodurch erst die vielfältigen Bewegungskombinationen aller ihrer Teile möglich sind.
Die in ihrer Fünffingrigkeit entwicklungsgeschichtlich ursprünglich gebliebene menschliche Hand ist in der Evolution morphologisch im Wesentlichen den entsprechenden Tendenzen der Primaten gefolgt. In der Primatenphylogenese wurde aus dem Bewegungs-, Halt- und Stützapparat der vormals vorderen Extremitäten v. a. ein Tast-, Greif-, Kampf- und Pflegeorgan, bei der Menschwerdung besonders auch ein Medium zur Herstellung von Werkzeugen, Waffen und Gütern, darüber hinaus auch ein Mittel des Ausdrucks (Gebärde, Gebärdensprache). Dass der Handgebrauch aufs Engste mit dem Sprachgebrauch beziehungsweise letztlich auch mit der Intelligenz korreliert, ist aus der gleichzeitig erfolgenden Entwicklung von Werkzeugherstellung und -gebrauch sowie der damit verbundenen Bevorzugung der einen (meist der rechten) Hand und der Entwicklung eines besonderen Sprachzentrums (Sprachzentrum) ersichtlich.
Hand
[althochdeutsch hant, zu gotisch hinthan »fangen«, »greifen«], lateinisch Manus, im engeren Sinn Teil der oberen Gliedmaße des Menschen und der Affen, der durch das Handgelenk mit dem Unterarm verbunden ist und als Greifhand benutzt werden kann; im weiteren Sinn der untere Teil der vorderen Gliedmaße vierfüßiger Wirbeltiere.
An der Hand des Menschen unterscheidet man: Handrücken und Hohlhand, Handwurzel (Carpus), Mittelhand und Finger. Die Handwurzelknochen (Karpalknochen, Carpalia) bilden zwei Reihen, die miteinander und mit der Speiche des Unterarms den Hauptteil des Handgelenks bilden. Beim Handgelenk unterscheidet man ein proximales Radiokarpalgelenk (Speichen-Handwurzel-Gelenk; ein Ellipsoidgelenk) und ein distales Interkarpalgelenk (Handwurzelgelenk; zwischen den beiden Reihen der Handwurzelknochen; wenig bewegliches Scharniergelenk). Dazu kommen zahlreiche Nebengelenke durch die Verschiebbarkeit der Handwurzelknochen. Alle Gelenke bilden zusammen funktionell ein Kugelgelenk. Die Drehung der Hand um ihre Längsachse (Einwärtsdrehung, Pronation; Auswärtsdrehung, Supination) vermittelt der Unterarm im Ellbogengelenk und in dem unteren Ellen-Speichen-Gelenk.
Die acht Handwurzelknochen (Kahnbein, Mondbein, Dreieckbein, Erbsenbein, Trapezbein, Trapezoidbein, Kopfbein, Hakenbein) bilden einen nach der Hohlhand offenen Bogen, über den ein breites, festes Band gespannt ist. Unter diesem verlaufen die Sehnen der Beugemuskeln, eingehüllt in gleitfähige Sehnenscheiden. Von den fünf Mittelhandknochen ist nur der Mittelhandknochen des Daumens frei beweglich (Ab- und Adduktion), sodass er den übrigen Fingern gegenübergestellt (opponiert) werden kann. Hierauf beruht die Fähigkeit des Greifens und Haltens.
Die Hand und Finger bewegenden Muskeln liegen teils am Unterarm, teils entspringen sie an der Hand selbst. Die Beugemuskeln gehen aus von der vorderen Fläche des Unterarms und vom inneren Oberarmknochen, die Streckmuskeln von der hinteren Fläche des Unterarms. - Die Hand wird durch Speichenarterie (»Pulsader«) und Ellenarterie mit Blut versorgt.
Die Haut der Hand ist im Bereich der Hohlhand (Handteller) und an den Gelenkfalten fest an die darunter liegenden Gewebe angeheftet; sie ist reich an Gefühlsnerven, die v. a. an den Fingerspitzen mit das Tasten vermittelnden Endorganen, den Meißner-Tastkörperchen, versehen sind. Durch die feste Verwachsung der Haut mit der Unterlage bilden sich in der Hohlhand mehrere, besonders bei der Benutzung der Finger deutlich werdende Linien (Handlinien), zwischen denen sich die Haut polsterförmig hervorwölbt; diese Polster (Tastballen) sind mit Hautleisten bedeckt. (Finger, Nagel)
und Psychologie: Die in ihrer Fünffingrigkeit ursprüngliche gebliebene Hand ist in Verbindung mit der Kontrolle durch ein hoch entwickeltes Gehirn sowie der durch die aufrechte Körperhaltung erreichten Freistellung der Hand von der Fortbewegung eine der wesentlichsten Voraussetzungen der Menschwerdung und Kulturentwicklung. Die besondere Funktionsfähigkeit der menschlichen Hand hängt hierbei jedoch weniger von ihrer speziellen Form und Konstruktion ab als vielmehr von der verfeinerten zerebralen Steuerung, wodurch erst die vielfältigen Bewegungskombinationen aller ihrer Teile möglich sind.
Die menschliche Hand ist in der Evolution morphologisch im Wesentlichen den entsprechenden Tendenzen der Primaten gefolgt. In der Primatenphylogenese wurde aus dem Bewegungs-, Halt- und Stützapparat der vormals vorderen Gliedmaßen v. a. ein Tast- und Greiforgan, bei der Menschwerdung besonders auch ein Medium zur Herstellung von Werkzeugen, Waffen und Gütern, darüber hinaus auch ein Mittel des Ausdrucks (Gebärde, Gebärdensprache). Dass der Handgebrauch aufs Engste mit dem Sprachgebrauch beziehungsweise letztlich auch mit der Intelligenz korreliert, ist aus der Simultanentwicklung von Werkzeugherstellung und -gebrauch sowie der damit verbundenen Bevorzugung der einen (meist der rechten) Hand und der Entwicklung eines besonderen Sprachzentrums im Großzentrum (Broca-Zentrum) ersichtlich.
Kulturgeschichtliches:
Die Hand des Menschen, sein »Werkzeug«, zugleich auch ein vielseitiges Ausdrucksmittel, steht im Verständnis bestimmter Traditionen für die gesamte Person. Das Bild der Hand wurde zum Symbol für Götter und Menschen, zur religiösen Weihegabe und zum Amulett. Die Gebärdensprache bedient sich vornehmlich der Hand. Die im Volksglauben und in vielen Religionen geltende Unterscheidung der rechten und der linken Seite findet ihre Entsprechung auch bei der Hand. Die Bedeutung ist dabei vom jeweiligen Kulturkreis abhängig. So gilt dort, wo man sich bei rituellen Handlungen nach Osten orientiert (und die »heilbringende« Sonne meist rechts vom Betrachter steht) die rechte Hand als die glückhafte.
Die Hand ist Sinnbild numinoser, herrscherlicher und richterlicher Kraft, Macht und Gewalt. Schon der ägyptische König sagte: »Amuns Hand ist mit mir«. - »Mit starker Hand« führte Jahwe die Israeliten. Es handelt sich um »die Rechte des Herrn«, im Neuen Testament die »dextera patris«, das die Schöpfung vollziehende Gotteswort symbolisierend. Darum stand die (rechte) Hand im Frühchristentum für die Gestalt Gottes, desgleichen in der Ikonographie der karolingischen Buchmalerei, aber auch noch im Mittelalter, etwa bei Messdarstellungen als Konsekrationshand, aus dem Himmel herabweisend. Erst das Spätmittelalter vermischte damit die verwundete Erlöserhand Christi.
Der Rechtsbrauch kennt für das Mittelalter das plastische oder gemalte Bild einer Hand als Zeichen der Marktfreiheit, das einer abgehauenen Hand als Zeichen des Burgfriedens. Das zweite Zepter des französischen Königs stellte die »main de la justice« dar. Vor Gericht konnte die Hand des Erschlagenen, schließlich deren wächsernes Bild die prozessual notwendige Gegenwart des Getöteten vertreten. Im Rechtsbrauch übernahm der Handschuh häufig die Funktion der Hand. Antike Votivhände, spiritistische Materialisationen, Reliquienhände und Leichenhände zu Zauberzwecken (französisch main de la gloire; Diebsdaumen) konkretisieren die symbolische Macht der Hand.
Die Hand, zumal die rechte, vollzieht vielerlei kultische und rechtssymbolische Gebärden. Bei der schwarzen Magie werden, in bewusster Umkehrung von links und rechts, rituelle Handlungen nur mit der linken Hand ausgeführt. Die Verhüllung der Hand in Kult und byzantinischem Hofzeremoniell drückt ehrfürchtige Scheu aus. Das Handwaschen des Priesters vor dem Opfer bedeutet Reinigung von Schuld, desgleichen im Rechtsgebrauch (Pilatus). Das Auflegen der Hand ist alter Heil- und Segensritus (Handauflegung). Falten der Hände drückt seit dem Mittelalter Ergebung in den Willen Gottes und Bindung an ihn aus, ist darum Gebetsgebärde, im Lehnswesen Huldigungsakt. Das Erheben der rechten Hand ist heute noch Schwurgeste. Das Ergreifen der Rechten war in Rom Symbol von Eheschließung und Adoption. Handschlag bekräftigt Verträge. Darum bedeuten zwei ineinander gelegte Hände in der Emblematik Ehe, Treue, Freundschaft. Die Spott- und Abwehrgebärden der gespreizten Finger können durch bildliche Darstellung oder Handabklatsch dauernden Amulettcharakter erlangen. Im Buddhismus bedeutet die geschlossene Hand das Verschweigen esoterischer Geheimnisse. Buddha wird meist mit geöffneten Händen dargestellt zum Zeichen dafür, dass er kein Geheimnis vorenthalten hat.
Die linke Hand hat der weisenden rechten stets als Abzähl- und Merkhand gedient. Vom Kindervers bis zu hoch entwickelten Systemen der Mnemotechnik sind beide Hände in Anspruch genommen worden. Die Linke bot in der Mönchsausbildung vom Fingerrechnen und der Zeichensprache her ein Merkschema zur Ostertermin- und damit Kalenderberechnung sowie für das Erlernen der liturgischen Gesänge mithilfe der guidonischen Hand. In nachmittelalterlicher Zeit wurden auch Merkpunkte der linken Hand für ein prosodisches Schema der Poetik entwickelt, den Gebrauch der Hand als Sonnenuhr und Kompass oder für eine Systematik der Alchimie. Die Beichthand ist als Hand der Gewissenserforschung in die Exerzitien der Jesuiten eingegangen und im Barock weit verbreitet gewesen, aber auch auf protestantischer Seite im 17. Jahrhundert zu geistlichen Andachten verwendet worden. Beide Konfessionen kannten daneben die Merkhand mit den Hauptlehren des Katechismus. Die Ausdeutung der linken Hand wurde bereits im Rahmen der spät- und nachmittelalterlichen Chiromantie geübt.
W. Brückner: H. u. Heil, in: Anzeiger des German. Nationalmuseums (1965);
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Arm: Unterarm, Ellenbogen und Hand
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Hạnd, die; -, Hände u. (bei Maßangaben:) - [mhd., ahd. hant, wahrsch. eigtl. = Greiferin, Fasserin]: 1. von Handwurzel, Mittelhand u. fünf Fingern gebildeter unterster Teil des Armes bei Menschen u. Affen, der die Funktionen des Haltens, Greifens usw. hat: die rechte, linke H.; schmale, klobige, feingliedrige, schöne, verarbeitete Hände; feuchte, kalte Hände haben; seine Hände zitterten; Ihre H. knallt unverhofft in sein Gesicht (Ossowski, Flatter 193); Aber als sie das Bonbon nehmen wollte, zog ich die Hand zurück (Thor, Ich 9); der Saum ist eine H. breit; ein, zwei H./Hände breiter Saum; sie hat bei der Arbeit eine ruhige, sichere H., sie arbeitet mit ruhiger, sicherer H. (ihre Handbewegungen bei der Arbeit sind ruhig, sicher); Ihm ging der Ruf nach, dass er im Alkoholrausch eine ganz besonders sichere H. habe. Er galt in der ganzen Stadt als guter Operateur (Hackethal, Schneide 204); keine H. frei haben; jmdm. die H. geben, reichen, drücken, schütteln, küssen; küss die H.! (in Wien noch übliche, sonst veraltete, an weibliche, seltener auch an hoch gestellte männliche Personen gerichtete Grußformel); Ach, der Herr Hofschauspieler ist noch unterwegs. Küss die H., Maestro! (Ziegler, Labyrinth 95); Mathis ... hatte unsinnige Angst vor Händen, besonders vor versteckten; niemals gab er H., und wer ihn verstören wollte, brauchte ihm nur mit der H. in der Tasche einen Schritt näher zu treten (Muschg, Gegenzauber 94); Hände hoch [oder ich schieße]! (Aufforderung, die Hände zu erheben); sich die Hände waschen; Tante Anna wischte sich die Hände an der Schürze ab und trat aus der Küchentür (Lentz, Muckefuck 180); Du wirst dir die H. abfrieren, warnt Großmutter (Schwaiger, Wie kommt 8); es war so dunkel, dass man die H. nicht vor den Augen sehen konnte; jmdm. die H. darauf geben (versichern, fest versprechen), dass ...; H. drauf! (versprich es mir/ich verspreche es dir!); sie hatte die Hände voll Kirschen; eine H. voll schwarze[r] Kirschen; ein paar H./Hände voll Reis; Wir folgten dem Trauerzug und warfen jeder eine H. voll Erde in die Grube (Erné, Fahrgäste 123); eine H. voll (einige wenige) Demonstranten; Mühlleithen, das ist eine H. voll Häuser auf einem Wiesenteller (Loest, Pistole 207); Als Sorgenkinder der atomaren Abrüster sind bis heute nicht einmal eine H. voll (nicht einmal fünf) Staaten in zwei Regionen übrig geblieben: Indien und Pakistan in Südasien, Israel und der Iran im Nahen und Mittleren Osten (Zeit 14. 4. 95, 3); jmdm. die H. zur Versöhnung bieten, reichen (geh.; seine Bereitschaft zur Versöhnung kundtun); Wie kommt es, dass der wilde Marder den Käfig und die menschliche H. gut erträgt, während die Eichkatze, die winters die fütternde H. nicht scheut, in Gefangenschaft ihrer Wildheit wegen nur schwer oder gar nicht zu halten ist ...? (Stern, Mann 53); sie nahm das Kind an die H.; nimm dem Kind das Messer aus der H., aus den Händen!; Der Fisch flutscht ihm aus der H. auf die Erde (Ossowski, Flatter 107); die letzten Extrablätter wurden ihm förmlich aus der H. gerissen; die Tiere fraßen [uns] aus der H.; sie legte ihre Arbeit aus der H. (legte sie vorübergehend beiseite, hörte vorübergehend damit auf); sie aßen [ihr Picknick] aus der H. (ohne Zuhilfenahme von Bestecken, Tellern); Ein paar Dutzend Männer saßen vor ihrem Bier, bissen auf Virginias oder aßen Kartoffelpuffer aus der H. (Bieler, Mädchenkrieg 335); eine Zigeunerin las ihm [seine Zukunft] aus der H. (aus den Handlinien); jmdn. bei der H. nehmen (ihn führen); etw. in der H., in [den] Händen haben, halten, tragen; das Messer in die H. nehmen; er hat schon lange kein Buch mehr in die H. genommen (kein Buch mehr gelesen); den Kopf in die Hände stützen; sie klatschten in die Hände; die Kinder gingen H. in H. (hielten sich an den Händen); Dann machen sie H. in H. einen Spaziergang über die Felder (Frischmuth, Herrin 86); jmdm. etw. in die H. drücken (jmdm. [beiläufig od. verstohlen] etw. geben); Der Meister hatte ihm eine Schutzbrille in die H. gedrückt (Fels, Sünden 86); mit sanfter H. über etw. streichen; sie war sich ... vor Ungeduld einige Male mit der H. durchs Haar gefahren (H. Weber, Einzug 304); Häuser zum Wohnen, Straßen, alles das, was wir mit unseren Händen schaffen können (Kühn, Zeit 55); sich mit Händen und Füßen (scherzh.; durch viele Gesten, gestikulierend) verständlich machen; der Brief ist mit der H. geschrieben; das Kleid ist von H. genäht; Wer strickt mir einen Pullover im Boutiquestil von H.? (NNN 23. 9. 87, 4); Er erhielt zwei Briefe, beide waren von H. geschrieben (Ziegler, Konsequenz 233); Zwei der Druckventile, im oberen Teil des Reaktors, mussten von H. geöffnet werden (Spiegel 8, 1977, 155); eine Sonate für vier Hände/zu vier Händen (Musik; vierhändig zu spielen); er nahm einen Bleistift zur H. (in die Hand); R H. aufs Herz! (Aufforderung, seine Meinung, Überzeugung ehrlich zu sagen; urspr. eine Gebärde beim Ablegen eines Eides); nicht in die hohle H.! (ugs.; nicht eimal geschenkt, auf keinen Fall); besser als in die hohle H. geschissen (derb; besser als gar nichts); Spr eine H. wäscht die andere (ein Dienst zieht einen Gegendienst nach sich); Der Gewährsmann ... hatte Herbert Leibig nicht enttäuscht, und das sollte, wie jetzt zu hören war, dessen Schade nicht sein. Eine H. wäscht die andere (Ossowski, Liebe ist 108); *die öffentliche H., die öffentlichen Hände (der Staat als Verwalter des öffentlichen Vermögens): dies wiederum entlastet die öffentlichen Hände bei den Neubauprogrammen erheblich (Gut wohnen 1, 1979, 14); Hieraus ergibt sich aus volkswirtschaftlicher Sicht ein Handlungsbedarf für die öffentlichen Hände (CCI 8, 1985, 30); die Tote H. (Rechtsspr.; öffentlich-rechtliche Körperschaft o. Ä., die ihr Eigentum nicht veräußern od. vererben kann); jmds. rechte H. (jmd., der in einer einem anderen untergeordneten Position diesem wichtige Arbeiten abnimmt, ihn bei seiner Arbeit unterstützt): Jetzt begleitete der ZDL ihn auch in den Schulunterricht und wurde dort gleichsam seine rechte H. Tafelanschriebe, Anfertigung und Austeilung von Kopien, Bedienung der Unterrichtsmedien (Zivildienst 5, 1986, 15); jmdm. rutscht die H. aus (ugs.; jmd. schlägt einen anderen im Affekt): wie diese linken Zeitungsfritzen den armen Direktor Conrad fertig gemacht haben, bloß weil ihm mal die H. ausgerutscht ist (Ziegler, Gesellschaftsspiele 141); jmdm. sind die Hände/Hände u. Füße gebunden (jmd. kann nicht so handeln od. entscheiden, wie er möchte, weil seine Handlungs-, Entscheidungsfreiheit durch bestimmte äußere Umstände entscheidend eingeengt ist): Rüfenacht waren die Hände gebunden, weil Landert ihn selber vor Jahren in einen peinlichen Skandal verwickelt hatte (Ziegler, Liebe 57); eine lockere H. haben (ugs.; ↑Handgelenk); freie H. haben (tun können, was man will): Zwar hat der Berichterstatter freie H., in welchem Umfang er über derartige Sitzungen berichtet, lückenlos braucht sein Bericht nicht zu sein (NJW 19, 1984, 1127); H. und Fuß haben (gut durchdacht sein; urspr. bezogen auf jmdn., der unversehrt, nicht verstümmelt ist, sodass man sich voll auf seine körperliche Leistungsfähigkeit verlassen kann): der Plan muss aber H. und Fuß haben; Das alles hatte H. und Fuß und sprach für die Gewissenhaftigkeit des Professors (Weber, Tote 96); [bei etw. selbst mit] H. anlegen (bei einer Arbeit [aus freiem Antrieb] mithelfen): der Chef muss selbst mit H. anlegen; sie bestand darauf, überall mit H. anzulegen, und das Komische war, dass sie sich immer die schwersten Arbeiten aussuchte (Hilsenrath, Nacht 44); die/seine/die hohle H. aufhalten/hinhalten (ugs.; für Trinkgelder, finanzielle Zuwendungen o. Ä. sehr empfänglich sein); keine H. rühren (ugs.; jmdm. nicht helfen, nicht beispringen, obwohl man sieht, dass er sich sehr abmühen muss); H. an sich legen (geh.; sich mit einer Waffe töten, Selbstmord begehen): Ein Segelmacher, der dem Wasser zuvorkam und H. an sich legte, starb als Erster (Ransmayr, Welt 34); H. an jmdn. legen (geh.; jmdn. tätlich angreifen [u. töten]); [die] letzte H. an etw. legen (die letzten abschließenden Arbeiten an etw. ausführen); jmdm. die H. [zum Bund] fürs Leben reichen (geh.; jmdn. heiraten); sich/(geh.:) einander die H. reichen können (im Hinblick auf ein bestimmtes, meist negativ beurteiltes Verhalten gleich sein): ihr beide könnt euch die H. reichen, von euch ist einer so unzuverlässig wie der andere; jmdm. die Hände schmieren/versilbern (ugs.; jmdn. bestechen); alle/beide Hände voll zu tun haben (ugs.; sehr beschäftigt sein; viel zu tun, viel Arbeit haben; mit etw. große Mühe haben): ich habe im Augenblick beide Hände voll zu tun, kannst du nicht ein anderes Mal kommen?; Eine Abwehr hat alle Hände voll zu tun mit diesem Fußballer (Kicker 6, 1982, 4); sich <Dativ> die H. für jmdn., etw. abhacken/abschlagen lassen (ugs.; sich vorbehaltlos u. uneingeschränkt für jmdn., etw. verbürgen); jmdm. auf etw. die H. geben (von etw. fest überzeugt sein u. dies jmdm. versichern): das wird so kommen, darauf geb ich dir die H.; die Hände in den Schoß legen, in die Taschen stecken (1. sich ausruhen, einmal nichts tun. 2. sich untätig verhalten, wo man eigentlich helfend eingreifen müsste); die/seine H. auf etw. halten (ugs.; dafür sorgen, dass etw. nicht verschwenderisch ausgegeben od. verbraucht wird); die H. auf der Tasche halten (ugs.; nicht leicht Geld ausgeben, geizig sein); die/seine H. auf etw. legen (geh.; von etw. Besitz ergreifen); bei etw. die/seine H., seine Hände [mit] im Spiel haben (bei etw. heimlich beteiligt sein): schon nach wenigen Tagen war klar, dass der CSU-Chef ... seine H. im Spiel hatte bei der Aktion (W. Brandt, Begegnungen 55); überall seine H./seine Hände im Spiel haben (überall mitreden u. seinen Einfluss geltend machen); seine Hände in Unschuld waschen (geh.; beteuern, dass man an einer Sache nicht beteiligt war u. darum nicht zur Verantwortung gezogen werden kann, dass man mit bestimmten Vorgängen nichts zu tun hat; nach Matth. 27, 24 u. Ps. 26, 6; Pilatus wusch sich vor der Verurteilung Jesu die Hände zum Zeichen, dass er an seinem Tode unschuldig sei); für jmdn., etw. die/seine H. ins Feuer legen (sich vorbehaltlos u. uneingeschränkt für jmdn., etw. verbürgen; bezogen auf die ma. Feuerurteile, bei denen der Angeklagte, um seine Unschuld zu beweisen, seine Hand ins Feuer halten musste u. als unschuldig galt, wenn er keine Verbrennungen erlitt): Dafür jedenfalls möchte ich die H. ins Feuer legen: der Obertertianer ... ist nur durch Herrn Blocks Blick zu seiner Tat vergiftet worden (Erné, Fahrgäste 55); die H. in anderer, fremder Leute Taschen haben (auf Kosten anderer leben); die Hände überm Kopf zusammenschlagen (ugs.; über etwas sehr verwundert od. entsetzt sein; eigtl. eine Gebärde, durch die man in der Gefahr den Kopf zu schützen sucht); die/seine H. über jmdn. halten (geh.; jmdm. Schutz, Beistand gewähren; nach einem alten Rechtsbrauch, nach dem jmd., dem das Begnadigungsrecht zustand, die Hand über einen Angeklagten od. Verurteilten halten konnte, wodurch dieser außer Verfolgung gesetzt wurde); jmdm. die Hände unter die Füße breiten (ugs.; jmdm. alles so leicht machen wie nur möglich, ihm alle Schwierigkeiten aus dem Weg räumen); die/seine H. von jmdm. abziehen (geh.; jmdm. seinen Schutz, seine Hilfe od. Zuwendung entziehen; nach 4. Mos. 14, 34); zwei linke Hände haben (ugs.; für manuelle Arbeiten sehr ungeeignet sein); eine lockere/lose H. haben (dazu neigen, jmdm. schnell eine Ohrfeige zu geben); eine milde/offene H. haben (gern geben; freigebig sein); eine glückliche H. [bei etw.] haben, zeigen, beweisen (bei etw. besonderes Geschick haben, zeigen, intuitiv richtig handeln, vorgehen): bei der Auswahl der Bewerber hatte er keine glückliche H.; der Trainer ... bewies einmal mehr seine glückliche H., als er ... einen Mann von der Bank holte, der ... gegen den Bundesligisten besonders motiviert war (Kicker 82, 1981, 50); eine grüne H. haben (ugs.; bei der Pflege von Pflanzen in Bezug auf das Gedeihen guten Erfolg haben): Es grünt und blüht auf allen Wegen ... Haben Sie eine grüne H.? (Hörzu 14, 1977, 5); klebrige Hände haben (ugs.; zum Stehlen neigen); schmutzige Hände haben (geh.; in eine ungesetzliche Angelegenheit verwickelt, an etw. [mit]schuldig sein); linker H., rechter H. (links/rechts): Linker H. jetzt der Park, Laubwald und Wiesen (Bastian, Brut 157); Er wusste, dass rechter H. gleich eine untergeordnete Straße ... kommen musste (Bastian, Brut 102); an H. ↑anhand;jmdm. etw. an die H. geben (jmdm. etw. geben, überlassen, zur Verfügung stellen, was dieser für einen bestimmten Zweck braucht): der Beauftragte des Unternehmens hat ihm alles Material an die H. gegeben, das er für seine Arbeit braucht; Dadurch wird dem Leser ein umfassendes Werk zur Besteuerung der betrieblichen Altersversorgung ... an die H. gegeben (NJW 19, 1984, XXVIII); jmdm. [bei etw.] an die H. gehen (jmdm. bei einer Arbeit durch Handreichungen o. Ä. helfen, ihn bei der Arbeit unterstützen): sie klagte darüber, dass ihr bei der Hausarbeit nie jemand an die H. ginge; jmdn. an der H. haben (ugs.; jmdn. kennen, zu jmdm. Verbindung haben, den man gegebenenfalls für bestimmte Dienste in Anspruch nehmen kann): er hat einen guten Rechtsanwalt an der H.; sich <Dativ> etw. an beiden Händen abzählen/abfingern können (ugs.; sich etw. leicht denken, etw. leicht vorhersehen können); [klar] auf der H. liegen (ugs.; ganz offenkundig, klar erkennbar, eindeutig sein): Es lag auf der Hand, dass der Ausgang der Volksabstimmung nicht nur für die französische Innenpolitik ... Folgen haben würde (W. Brandt, Begegnungen 161); Die Sache liegt ganz klar auf der H. Wir müssen weg (Brot und Salz 229); Die Vorteile ... liegen auf der H. Sie sind preiswerter als aufwendige Modellversuche (CCI 2, 1995, 15); [bar] auf die [flache] H. (ugs.; sofort in bar [und ohne weitere Abzüge] ): sie wollte keinen Scheck, sondern alles bar auf die flache H.; wo jeder Werktätige das ihm Zukommende entweder bar auf die H. erhält oder auf sein Lohnkonto überwiesen (Heym, Schwarzenberg 197); Viertausendfünfhundert Mark! ... Legt denen viertausendfünfhundert bar auf die H.! (Brot und Salz 9); auf die H. bekommen (als Bargeld erhalten): er gibt immer alles aus, was er auf die H. bekommt; Unser Meister bekommt weniger auf die H. als die guten Facharbeiter bei uns (Freie Presse 14. 10. 89, 3); jmdn. auf Händen tragen (jmdn., dem man zugetan ist, sehr verwöhnen, alles für ihn tun; nach Ps. 91, 11, 12); aus der H. (ohne Unterlagen, ohne genauere Prüfung): so aus der H. kann ich es nicht genau sagen; aus erster H. (1. vom ersten Besitzer: Gebrauchtwagen aus erster Hand; er hat das Auto aus erster H. gekauft. 2. [in Bezug auf Informationen, Nachrichten] aus sicherer Quelle: die Nachricht ist, stammt aus erster H.; Alles weitere Geschehen verlief, wie Gertie Baetge dank ihrer Informationen aus erster H. es Klaus Speer prophezeit hatte [Prodöhl, Tod 64]); aus zweiter H. (1. gebraucht, nicht neu: etw. aus zweiter H. kaufen. 2. vom zweiten Besitzer: er hat sein Auto aus zweiter H. 3. von einem Mittelsmann: die Nachricht stammt aus zweiter H.); aus, von privater H. (von einer Privatperson): etw. von privater H. kaufen; jmdm. aus der H. fressen (ugs.; jmdm. so ergeben sein od. von jmdm. innerlich so abhängig sein, dass man alles tut, was er von einem erwartet od. verlangt): Bruder Benno ... frisst dem Kaplan aus der H., weil er um seine Existenz bangt (Ziegler, Gesellschaftsspiele 31); etw. aus der H. geben (1. etw. weggeben, [vorübergehend] einem anderen überlassen, anvertrauen: ein wertvolles Buch nicht aus der H. geben; Wer gibt solche lebenswichtigen Trümpfe ohne Not aus der H.? [Gruhl, Planet 301]. 2. ein Amt od. dgl. nicht länger innehaben wollen, auf seine Weiterführung verzichten: der Senior hat die Leitung des Unternehmens aus der H. gegeben); [aus der] H. spielen (Skat; ohne den Skat aufzuheben spielen): einen Grand aus der H. spielen; ich spiele Pik H.; jmdm. etw. aus der H. nehmen (jmdm. etw. entziehen, wegnehmen): man hat vergeblich versucht, ihm die Entscheidungsgewalt wieder aus der H. zu nehmen; diese Rechte lassen wir uns nicht mehr aus der H. nehmen; etw. bei der H. haben (1. etw. greifbar haben: hast du einen Bleistift bei der H.? 2. um etw. nicht verlegen sein, etw. parat haben: natürlich haben die beiden Ausreden bei der H.); [mit etw.] schnell/rasch bei der H. sein (ugs.; sehr schnell, voreilig, unbedacht urteilen, sich äußern, reagieren usw.): er ist [allzu] schnell bei der H., einen anderen zu verurteilen; flink war er mit dem Urteilen und Verurteilen bei der H. (Loest, Pistole 52); durch jmds. H./Hände gehen (im Laufe der Zeit, einer gewissen Zeit von jmdm. bearbeitet, behandelt, gebraucht werden): wie viel Patienten sind in all den Jahren durch seine Hände gegangen?; in diesen 22 Jahren ..., in denen zirka 20 500 Kinder durch die Hände der Schwester in den Beratungsstellen hindurchgegangen sind (Vaterland 27. 3. 85, 26); [schon/bereits] durch viele Hände gegangen sein (schon häufig den Besitzer gewechselt haben); hinter vorgehaltener H. (im Geheimen, inoffiziell): etw. hinter vorgehaltener H. sagen; bei den Immunologen sprach man hinter vorgehaltener H. davon, dass der israelische Forscher nicht mehr ganz richtig im Kopf sei (Spiegel 10, 1988, 160); ... bei dessen Verlobten er einmal nicht hatte landen können, wie der Oetzinger hinter vorgehaltener H. verbreitet hatte (Kühn, Zeit 71); [mit jmdm.] H. in H. arbeiten (so [mit jmdm.] zusammenarbeiten, dass man sich gegenseitig ergänzt, sodass im Arbeitsablauf Stockungen vermieden werden): Der VEB Turbinenbau ... und vor allem die Energiewirtschaft müssen beim Wiederingangsetzen mit uns H. in H. arbeiten (Freie Presse 29. 11. 89, 5); mit etw. H. in H. gehen (mit etw. ↑einhergehen 2): mit einer Rezession geht meist ein Ansteigen der Arbeitslosigkeit H. in H.; Selbstmitleid und Missgunst gehen jetzt H. in H. (Reich-Ranicki, Th. Mann 174); die Schwankungen unseres Selbstbewusstseins, die H. in H. mit unserer Geschichte gehen und unsere Identität beeinflussen (R. v. Weizsäcker, Deutschland 42); in die Hände spucken (ugs.; ohne Zögern u. mit Schwung an die Arbeit gehen); jmdm., einer Sache in die H./in die Hände arbeiten (etw. tun, womit man unbeabsichtigt jmdm. hilft, einer Sache Vorschub leistet): durch sein Verhalten hat er den Gangstern in die Hände gearbeitet; jmdn., etw. in die H./in die Hände bekommen/kriegen ([durch Zufall] einer Person od. Sache habhaft werden): die Dokumente darf er niemals in die H. bekommen; wenn sie ihn in die Hände bekommen, ist er verloren; Mit dem Mikrofon hat der Komödiant oder Vortragskünstler auf der Bühne eine unschlagbare Waffe in die H. bekommen (Gregor-Dellin, Traumbuch 119); jmdm. in die H./in die Hände fallen, kommen (durch Zufall von jmdm. gefunden werden): diese Lampe ist mir beim Stöbern auf einem Trödelmarkt in die Hände gefallen; in einer Buchhandlung fällt ihr Thomas Manns Erzählung in die Hände (Reich-Ranicki, Th. Mann 102); jmdm. in die Hände fallen (1. in jmds. Besitz kommen: die Dokumente sind einem ausländischen Geheimdienst in die Hände gefallen.; ... um es aber ... wieder aufzulesen, als fürchte er, dass es einem Unberufenen in die Hände fallen könnte [Hilsenrath, Nacht 236]. 2. in jmds. Gewalt geraten: der Spähtrupp ist dem Feind in die Hände gefallen); jmdn., etw. in jmds. H. geben (geh.; jmdn., etw. jmdm. überantworten): Die Zukunft des deutschen Volkes war völlig in die H. der Sieger gegeben (Niekisch, Leben 382); etw. in der H. haben (1. etw. [worauf man sich stützen kann, was einem eine Handhabe bietet] haben: er hat wichtige Dokumente in der H., womit er sie erpressen kann. 2. Entscheidungsgewalt über etw. besitzen: Jetzt habt ihr es nämlich in der H. Wenn ihr wollt, tunkt ihr unsereinen ein, ganz mir nichts, dir nichts [Frischmuth, Herrin 89]); jmdn. in der H. haben (jmdn. in seiner Gewalt haben, ihn lenken können; jmds. völlig sicher sein): bis ich mich ... im Netz meines schlechten Gewissens verstrickte. Er wusste, dass er mich in der H. hatte (Ziegler, Labyrinth 241); sie haben es gewusst ... sie haben ihn über mehr als ein Jahrzehnt in der H. gehabt (Härtling, Hubert 335); sich in der H. haben (sich in der Gewalt, unter Kontrolle haben, sich beherrschen können): ihre Spannung ist nicht geringer als seine, aber sie hat sich besser in der H. (Heym, Nachruf 222); Jürgen glaubt, sich einigermaßen in der H. zu haben (Chotjewitz, Friede 251); etw. in Händen halten (über etw. verfügen): Er ... ist sich .. der Macht, die er in Händen hält, ... gar nicht bewusst (Dönhoff, Ära 58); etw. in jmds. H./Hände legen (geh.; jmdn. mit etw. betrauen): Er führe am Nachmittag nach Berlin, teilte er mit, und legte die Leitung des Turniers kommissarisch in die Hände von Pittelbach (Loest, Pistole 141); in jmds. H. liegen/stehen (geh.; in jmds. Macht, Verantwortung gegeben sein); etw. in die H. nehmen (sich einer Sache annehmen, sich um etw. kümmern): Sie war froh, dass Paul alles in die H. nahm, was sie schleifen lassen musste (Plenzdorf, Legende 153); in jmds. H. sein (in jmds. Gewalt sein); in festen Händen sein (ugs.; einen festen Freund, eine feste Freundin haben, nicht mehr frei sein für eine Bindung): Dabei ist auch sie längst wieder in festen Händen: Ihr derzeitiger Freund ist der Fotograf (Hörzu 44, 1976, 51); in guten, sicheren usw. Händen sein (in guter, sicherer usw. Obhut, Betreuung sein); jmdm. etw. in die H./in die Hände spielen (jmdm. etw. zuspielen): der Geheimdienst spielte dem Generaldirektor das brisante Dossier in die Hände; jmdm. etw. in die H. versprechen (jmdm. etw. fest versprechen); in jmds. H./Hände übergehen (in jmds. Besitz übergehen): mit der gesamten Erbschaft ging auch die Firma in die Hände der Nichte über; mit Händen zu greifen sein (offenkundig, für jedermann erkennbar, wahrnehmbar sein): die Spannung im Raum war mit Händen zu greifen; sich mit Händen und Füßen [gegen jmdn., etw.] sträuben/wehren (ugs.: sich auf das Heftigste [gegen jmdn., etw.] wehren, sträuben: als man sie festnehmen wollte, wehrte sie sich mit Händen und Füßen; Goldberg wehrt sich mit Händen und Füßen gegen die feministische Front [Wilhelm, Unter 147]; Reagan hat sich bis jetzt mit Händen und Füßen gewehrt, einem Gesetz seine Zustimmung zu erteilen, dem auch nur der leiseste Geruch von Protektionismus anhaftet (taz 8. 1. 87, 3); mit leeren Händen (1. ohne eine Gabe mitzubringen: zu der Party war keiner mit leeren Händen gekommen. 2. ohne in einer bestimmten Sache etw. erreicht zu haben, ohne greifbares positives Ergebnis: auf keinen Fall wollte sie von ihrer Mission mit leeren Händen zurückkommen); mit leichter H. (ohne Anstrengung od. krampfhafte Bemühung); mit der linken H. (ugs.; ohne jede Anstrengung, ganz mühelos): seine Schularbeiten macht er mit der linken H.; mit sanfter H. (auf sanfte 4 b Art); mit starker/fester H. (tatkräftig, streng): der Monarch regierte sein Volk mit fester H.; mit vollen Händen (in verschwenderisch großer Menge): sein, das Geld mit vollen Händen ausgeben, verschenken, zum Fenster hinauswerfen; Sie verteilten mit vollen Händen Informationsbroschüren und Kondome: Gestern war Weltaidstag (taz 2. 12. 94, 21); Die Männer fressen und saufen und huren, sie verschleudern das unter Todesgefahr verdiente Geld mit vollen Händen (Zeit 3. 1. 97, 39); um jmds. H. anhalten/bitten (geh. veraltend; jmdm. einen Heiratsantrag machen): so wurde die selbstsichere und keineswegs auf den Mund gefallene Studentin auch von jenen umgeben, die um ihre H. anhielten (Reich-Ranicki, Th. Mann 240); jmdn. um jmds. H. bitten (geh. veraltend; jmdn. [dessen Tochter man heiraten möchte] um die Einwilligung bitten, jmdn. zu heiraten); unter der H. (im Stillen, heimlich u. unter Missachtung geltender Regeln): etw. unter der H. regeln, verkaufen; etw. unter der H. erfahren; Informationen unter der H. weitergeben; einen Posten unter der H. vergeben; Handelsbeziehungen, die auch schon zur Zeit der Apartheid unter der H. mit Dutzenden von afrikanischen Ländern bestanden, wurden offiziell besiegelt (taz 10. 4. 92, 8); unter der H. (über inoffizielle Kanäle) hörte man freilich alliierte Ratschläge (W. Brandt, Begegnungen 297); etw. unter den Händen haben (etw. in Arbeit haben); jmdm. unter den Händen zerrinnen ([bes. in Bezug auf Geld, Vermögen] sich schnell verringern, aufzehren); von jmds. H. (geh.; durch jmdn., jmds. Tat): schwerer ... lag der Tod Viktors auf ihm, der von seiner H. gestorben war (Hesse, Narziß 195); jmdm. [gut, flott usw. ] von der H. gehen ([in Bezug auf eine Arbeit, Tätigkeit] von jmdm. rasch, ohne Schwierigkeiten erledigt, geschafft werden): Da gibt es Zeiten, wo alles nur so flutscht und die Arbeit von der H. geht (Freie Presse 19. 11. 87, 3); Faul bist du nicht, ... und dusslig kannst du auch nicht sein, sonst würde dir nicht alles so flott von der H. gehen (Danella, Hotel 173); etw. von langer H. vorbereiten, planen usw. (etw. lange u. sorgfältig vorbereiten, planen usw.; vgl. spätlat. longa manu = langsam [eigtl. = mit langer Hand]): Die Polizeiaktion war von langer H. vorbereitet (MM 20. 5. 75, 17); Die Flucht nach Übersee hatte Casper offensichtlich von langer H. geplant (Spiegel 46, 1993, 124); von langer H. eingefädelte Betrügereien mit immensen Gewinnspannen (Zeit 15. 2. 85, 20); etw. von der H. weisen (etw. [als unzutreffend, unzumutbar, abwegig] zurückweisen): ich würde das nicht ohne weiteres von der H. weisen; sich nicht von der H. weisen lassen/nicht von der H. zu weisen sein (offenkundig sein, nicht zu verkennen sein, sich nicht ausschließen lassen; wohl mit Bezug darauf, dass etwas, was sich auf der Hand befindet, deutlich sichtbar ist): diese Möglichkeit ist nicht [ganz] von der H. zu weisen; Der Riesenessay ist antithetisch entworfen und dies mit so großer Konsequenz, dass sich der Gedanke an ... Schwarzweißmalerei nicht immer von der H. weisen lässt (Reich-Ranicki, Th. Mann 170); ... wie die Dinge sich nun einmal entwickelt hatten, war es nicht ganz von der H. zu weisen, dass der Christengott über die Heidengötter so etwas wie einen Sieg davongetragen hatte (Thieß, Reich 231); von der H. in den Mund leben (seine Einnahmen sofort für seine Lebensbedürfnisse wieder ausgeben [müssen]; ohne finanziellen Rückhalt leben); von H. zu H. gehen (häufig den Besitzer wechseln); zur linken H., zur rechten H. (links, rechts); zu treuen Händen (geh., oft scherzh.; [in Bezug auf etw., was man einem anderen zur vorübergehenden Benutzung, zur Aufbewahrung od. dgl. anvertraut] zur guten, sorgsamen Behandlung, Verwahrung od. dgl.): vor seiner Abreise hatte er das Haus und die Schlüssel seinem Freund zu treuen Händen übergeben; hier hast du meinen Pulli zu treuen Händen - Wiedersehen macht Freude; etw. zur H. haben (etw. greifbar, verfügbar, bereit haben): So wenigstens lehrt es ein kleines Buch, das ich zur H. habe (Frisch, Montauk 104); zur H. sein (greifbar, verfügbar, vorhanden sein): eine Schere war gerade nicht zur H.; mit etw. zur H. sein (etw. bereit, verfügbar haben, damit zur Stelle sein): mit guten Angeboten ist er stets zur H.; In der Bundeshauptstadt war man zwar oft mit starken Worten zur H., doch scheute man dafür das ... volle Engagement (W. Brandt, Begegnungen 34); jmdm. zur H. gehen (jmdm. bei einer Arbeit durch Handreichungen helfen): Er sollte dem Leiter der Finanzabteilung zur H. gehen (Härtling, Hubert 248); Das lag an der verwitweten Frau Ferber, die ihm in der Küche zur H. ging (Brückner, Quints 58); zu Händen ([bei Briefanschriften an eine übergeordnete Stelle in Verbindung mit dem Namen der Person, in deren Hände die Postsache gelangen soll] zu übergeben an): zu Händen [von] Herrn Müller, (selten:) des Herrn Müller; Abk.: z. H., z. Hd., z. Hdn. 2. <o. Pl.> (veraltend) kurz für [Hand]schrift: eine saubere, leserliche, ausgeschriebene H. 3. <o. Pl., ugs. gelegtl.: Hände; meist ohne Art.> (Fußball) Handspiel: absichtliche H.; angeschossene H. (unabsichtliches Handspiel, bei dem sich Hand od. Arm nicht zum Ball bewegen); der Schiedsrichter pfiff H., entschied auf H.; Hand! (Ruf, wenn ein Spieler den Ball mit der Hand berührt). 4. (Boxen Jargon) Schlag, Treffer: er brachte im Nahkampf immer einige Hände mehr unter als sein Gegner; nach einer schweren rechten H. (Schlag mit der rechten Faust) musste er auf die Bretter. 5. <o. Pl.> (Reiten) a) kurz für ↑Vorhand (3); b) kurz für ↑Mittelhand (2); c) kurz für ↑Hinterhand (2).
Universal-Lexikon. 2012.