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System
Organismus; Organisation; Struktur; Anlage; Gebilde; Ordnungsprinzip; Gedankenfolge; Mechanismus; Zusammenhang; Umstand

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Sys|tem [zʏs'te:m], das; -s, -e:
1. Ordnung, nach der etwas organisiert, aufgebaut wird; Plan, der als Richtlinie für etwas dient:
die Forschungen wurden nach einem genau durchdachten System durchgeführt; die Maschine ist nach einem neuen System gebaut worden; System in eine Sache bringen.
Syn.: Anordnung, Methode, Prinzip, Strategie, Taktik, Verfahren.
Zus.: Ordnungssystem, Röhrensystem.
2. Form der staatlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Organisation:
das demokratische System; das herrschende System eines Staates ändern.
Syn.: Regime.
Zus.: Gesellschaftssystem, Schulsystem, Wahlsystem, Währungssystem, Wirtschaftssystem.
3. wissenschaftliches Schema:
das philosophische System.

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Sys|tem 〈n. 11
1. in sich geschlossenes, geordnetes u. gegliedertes Ganzes
2. Gesamtheit, Gefüge von Teilen, die voneinander abhängig sind, ineinandergreifen od. zusammenwirken, z. B. von Straßen, Flüssen, Lauten (einer Sprache)
3. Gesellschaftsordnung, Staatsform
4. Methode, Prinzip
5. 〈Biol.〉 Einteilung von Tieren u. Pflanzen in übersichtl. Gruppen, die entwicklungsgeschichtlich verwandt sind
6. 〈Geol.〉 Folge von Schichten, die sich innerhalb eines längeren Zeitraums der Erdgeschichte abgelagert haben
7. 〈Phys.〉 Gesamtheit von Körpern, Feldern usw., die voneinander abhängig sind u. als Ganzes betrachtet werden
● ein \System von Kanälen; das \System einer Wissenschaft ● das herrschende \System ablehnen, bekämpfen, unterstützen; in seinem Verhalten liegt \System berechnete Absicht ● ein korruptes, totalitäres, überaltertes \System ● ein \System für seine Arbeit haben; etwas Ungeordnetes in ein \System bringen; nach einem bestimmten \System arbeiten, vorgehen [<grch. systema „Gebilde“ <syn „zusammen“ + histanai „stellen“]

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Sys|tem [griech. sýste̅ma = Vereinigung, aus Teilen zusammengesetztes u. gegliedertes Ganzes], das; -s, -e: in Naturwissenschaft u. Technik eine gegliederte Gesamtheit von untereinander wechselwirkenden Stoffen u. Kräften mit spezif. Ordnungsprinzipien, z. B. Kristall-S., Nerven-S., Verdauungs-S., internat. Einheiten-S., thermodynamische (offene, geschlossene, abgeschlossene) S., Ein- oder Mehrstoff-S., Periodensystem der chem. Elemente etc.

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Sys|tem , das; -s, -e [spätlat. systema < griech. sýstēma = aus mehreren Teilen zusammengesetztes u. gegliedertes Ganzes, zu: synistánai = zusammenstellen; verknüpfen, zu: sýn = zusammen u. histánai = (hin)stellen, aufstellen]:
1. wissenschaftliches Schema, Lehrgebäude:
ein philosophisches S.;
Erkenntnisse in ein S. bringen.
2. Prinzip, nach dem etw. gegliedert, geordnet wird:
ein ausgeklügeltes S.;
dahinter steckt S. (dahinter verbirgt sich eine bestimmte Absicht);
ein S. haben;
S. in etw. bringen (etw. nach einem Ordnungsprinzip einrichten, ablaufen o. Ä. lassen);
nach einem S. vorgehen.
3. Form der staatlichen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen Organisation; Regierungsform, Regime:
ein faschistisches, parlamentarisches S.;
das bestehende gesellschaftliche S. (die bestehende Gesellschaftsordnung).
4. (Naturwiss., bes. Physik, Biol.) Gesamtheit von Objekten, die sich in einem ganzheitlichen Zusammenhang befinden u. durch die Wechselbeziehungen untereinander gegenüber ihrer Umgebung abzugrenzen sind:
[an]organische -e;
ein geschlossenes ökologisches S.
5. Einheit aus technischen Anlagen, Bauelementen, die eine gemeinsame Funktion haben:
technische -e;
ein S. von Kanälen;
ein S. (einheitliches Gefüge) von außen liegenden Strebebögen und Pfeilern trägt das Dach.
6.
a) (Sprachwiss.) Menge von Elementen, zwischen denen bestimmte Beziehungen bestehen:
semiotische, sprachliche -e;
-e von Lauten und Zeichen;
b) in festgelegter Weise zusammengeordnete Linien o. Ä. zur Eintragung u. Festlegung von etw.:
das geometrische S. der Koordinaten;
ein S. von Notenlinien;
c) (bes. Logik) Menge von Zeichen, die nach bestimmten Regeln zu verwenden sind:
das S. der Notenschrift, des Alphabets.
7.
a) (Biol.) nach dem Grad verwandtschaftlicher Zusammengehörigkeit gegliederte Zusammenstellung von Tieren, Pflanzen;
b)
periodisches S. (Chemie; Periodensystem).

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I
System
 
[griechisch sýstēma »aus mehreren Teilen zusammengesetztes, gegliedertes Ganzes«] das, -s/-e,  
 1) allgemein: konkretes (reales, wirkliches) oder ideelles Ganzes, dessen Teile strukturell oder funktional miteinander in Beziehung stehen; Prinzip oder Ordnung, nach der etwas aufgebaut oder organisiert wird.
 
 2) Biologie: Klassifikation, in der zoologischen und botanischen Systematik das hierarchisch gegliederte Ordnungsgefüge der Organismen. Je nach dem verwendeten Ordnungsprinzip unterscheidet man künstliche Systeme (Ordnung nach Ähnlichkeit von Merkmalen oder nach praktischen Gesichtspunkten) oder natürliche Systeme (besser: phylogenetische Systeme; Ordnung nach der - zum Teil allerdings noch unbekannten - stammesgeschichtlichen Verwandtschaft der Lebewesen). Es besteht aus einer hierarch. Stufenfolge einander einschließender Gruppen von Lebewesen (Taxa, Taxon). Diese bilden im phylogenetischen System Verwandtschaftsgruppen, d. h. Abstammungsgemeinschaften, die von einer einzigen, nur ihnen gemeinsamen Stammart abstammen. Sie werden meist zur Angabe der Ranghöhe mit Kategorien (in aufsteigender Reihenfolge: Art, Gattung, Familie, Ordnung, Klasse, Stamm beziehungsweise Abteilung, Reich) gekennzeichnet. Diese reichen allerdings - auch bei Einfügen weiterer Zwischenkategorien (z. B. Überordnung, Kohorte, Teilklasse, Unterklasse) - nicht aus, um alle der Zahl der Stammarten einer Art entsprechenden Hierarchiestufen des Systems zu kennzeichnen. Nur die Kategorie Art ist als geschlossene Fortpflanzungsgemeinschaft sich miteinander fruchtbar fortpflanzender Individuen für Lebewesen mit geschlechtlicher Fortpflanzung objektiv definiert. Für alle höheren Kategorien gibt es keine Kriterien, die eine Gleichwertigkeit z. B. der Kategorie Familie (in der Nomenklatur mit der Endung -idae beziehungsweise -aceae versehen) bei Säugetieren, Insekten und Blütenpflanzen begründen könnten. Auch der Versuch, im erdgeschichtlichen Alter der Taxa das Kriterium der Kategorien zu finden, blieb aufgrund der unterschiedlichen Evolutionsgeschwindigkeiten unbefriedigend. - Zur Geschichte und den praktischen und theoretischen Ansätzen zur Errichtung des Systems Systematik.
 
 3) Geologie: früher Formation, Schichtenfolge, die während eines längeren Zeitraumes der Erdgeschichte (Periode) abgelagert wurde, einschließlich der in der gleichen Zeit in sie eingedrungenen Magmatite. Ein System ist durch Leitfossilien gekennzeichnet. (GeologieÜbersicht)
 
 4) Mannschaftssport: das Spielsystem.
 
 5) Philosophie: Das Problem der Einheit des Wissens kann als grundsätzliche Fragestellung der Philosophie aufgefasst werden. Eine Eigentümlichkeit klassischer Philosophien ist es dann, Wissen als System zusammen- und darstellen zu wollen, d. h., Wissen als ein Ganzes wiederum als Gegenstand des Wissens zu haben. Große Systementwürfe stammen etwa von B. de Spinoza, G. W. Leibniz, C. Wolff. Als Höhepunkt von Systembemühungen kann der deutsche Idealismus angesehen werden. I. Kant bestimmte den Begriff des Systems als die Idee der Einheit von theoretischer und praktischer Vernunft. Aus einem solchen System heraus wäre zu beweisen, wie z. B. Physik und Ethik sich wechselseitig bedingen beziehungsweise wie ihre Gesetze einander ergänzen. Nach G. W. F. Hegel hat man die Hoffnung auf ein Gelingen von philosophischen Systemen im Wesentlichen aufgegeben, v. a. weil es unmöglich scheint, dass alles Wissen und alle Denkmöglichkeiten in einem System ausschöpfbar sind. Die Natur als ein System zu begreifen ist eine alte Tradition der Naturphilosophie (P. H. T. d'Holbach, F. W. J. Schelling, Hegel), besonders aber auch eine Bemühung der Naturwissenschaft seit Beginn der Neuzeit.
 
 6) Politikwissenschaft: die Gesamtheit der Institutionen, die am politischen Entscheidungsprozess beteiligt sind oder beteiligt sein können. Politische Systeme gliedern sich in der Regel in das aus den Institutionen Regierung, Parlament, Verwaltung und Gerichte bestehende Regierungssystem, die Bürgerschaft und den dazwischenliegenden und vermittelnden Bereich der Öffentlichkeit, der Parteien, Verbände und Medien umfasst. In der neueren politischen Wissenschaft versteht man unter dem Begriff politisches System das in einem differenzierten gesellschaftlichen Gesamtsystem neben den kulturellen, ökonomischen und rechtlichen Subsystemen zu unterscheidende politische Entscheidungssystem, durch das die Verteilung von Gütern und Werten mit Geltung für die gesamte Gesellschaft geregelt und mit Sanktionsgewalt durchgesetzt wird.
 
 7) Sprachwissenschaft: Sprachsystem.
 
 8) Wirtschaft: Wirtschaftssystem.
 
 9) Wissenschaftstheorie: ganzheitlicher Begriff, dessen moderner Bedeutungsinhalt v. a. durch eine allgemeine, auf L. von Bertalanffy zurückgehende Systemlehre, durch die von N. Wiener begründete Kybernetik und die von C. E. Shannon in deren Rahmen als eigener Wissenschaftszweig begründete Informationstheorie geprägt wurde. Er erfuhr in der Folge eine besonders durch I. Prigogine maßgeblich beeinflusste Verallgemeinerung und ist heute zentraler Gegenstand einer übergreifenden Systemtheorie, die in verschiedenen Ausprägungen viele Wissensgebiete umfasst, von den Naturwissenschaften, v. a. der Biologie, über die Ingenieurwissenschaften bis zur Soziologie und den Wirtschaftswiss.en.
 
Im Vergleich zur ursprünglichen Bedeutung des Begriffs als geordnetes Gefüge, die auch seiner Verwendung in der Philosophie zugrunde lag, hat sich der mit der Bezeichnung System verbundene Bedeutungsumfang im Rahmen der Entwicklung zu einer umfassenden Systemtheorie sowohl im Sinne einer Verallgemeinerung als auch einer Präzisierung gewandelt. Die Präzisierung liegt darin, dass sich der Bedeutungsschwerpunkt vom bloßen, gegebenenfalls hierarchisch gegliederten Nebeneinander von Systemteilen auf die Organisation durch deren wechselseitige funktionale Beziehungen verlagert hat, von der statischen Struktur auf dynamische Prozesse. Dabei wird die durch eine reduktionistische Erklärung bedingte Trennung in prinzipiell unabhängige Teile aufgegeben zugunsten einer holistischen (systemischen) Betrachtungsweise, bei der man versucht, Phänomene von mikroskopischen bis hin zu makroskopischen, von einfachen natürlichen bis hin zu komplexen Bereichen in ihrer ganzheitlichen Bedeutung zu erfassen, die sich aus einer innigen Vernetzung von Systemteilen zu einem einheitlichen Ganzen ergibt; dieses wird durch seine Teile konstituiert, die wiederum von ihm abhängen. Die Verallgemeinerung liegt in der prinzipiell nicht beschränkten Anwendung des so präzisierten allgemeinen Systembegriffs auf beliebige Bereiche der Wirklichkeit. Die Anwendbarkeit kann jedoch, je nach Objekt und Phänomen, sehr plausibel (z. B. bei biologischen Organismen) oder mehr oder weniger problematisch sein, wobei sich u. a. die Frage ergeben kann, ob ein betrachtetes Objekt aus sich heraus die Aspekte eines Systems aufweist oder ob diese erst von einem Beobachter in es hineinprojiziert werden; diese Fragestellung wird z. B. im Hinblick auf die Soziologie kontrovers diskutiert. Von grundsätzlicher Bedeutung ist auch die Frage, ob sich mit hinreichender Genauigkeit zumindest gedanklich eine Systemgrenze definieren lässt (gegebenenfalls mit Eingangs- und Ausgangsgrößen).
 
Die von der Systemtheorie untersuchten Systeme sind prinzipiell konkret und gegenständlich, d. h. objektivierbar, zumindest als mathematisches Modell. Sie lassen sich nach verschiedenen Gesichtspunkten einteilen und beschreiben, wobei die Einteilung in natürliche und in vom Menschen geschaffene Systeme am augenfälligsten ist. Beispiele sind für Erstere: biologische Systeme, Ökosysteme und physikalische Systeme; für Letztere: technische und soziale Systeme. Aus den Eigenschaften der Systemgrenze ergeben sich Art und Intensität der Wechselwirkung eines Systems mit seiner Umwelt. Dabei wird besonders im Bereich der Naturwissenschaft und der Technik zwischen offenen Systemen und abgeschlossenen unterschieden, je nachdem ob das System mit der Umgebung in Wechselwirkung (Energie-, Materieaustausch) steht oder nicht. Im weiteren Sinn werden diese Merkmale auf Systeme in anderen Bereichen übertragen, wobei als weitere austauschbare Qualität die Information hinzukommt; diese spielt eine zentrale Rolle in Systemen der Kybernetik und der Informationstheorie.
 
Weitere wichtige Gesichtspunkte, nach denen man Systeme unterscheidet, sind ihre innere Organisation und ihre äußere Funktion; die Betrachtung und Untersuchung dieser Aspekte kann als konstituierend für die moderne Systemtheorie bezeichnet werden. Unter innerer Organisation versteht man die Art der Verknüpfung der im System ablaufenden Prozesse. Von besonderem Interesse ist dabei die zyklische Organisation (z. B. beim Bethe-Weizsäcker-Zyklus), v. a. in der von M. Eigen und Mitarbeitern konzipierten Form des Hyperzyklus zur Erklärung und Entstehung des Lebens. Bei der Funktion unterscheidet man zwischen autopoietischen Systemen (Autopoiese), die wesentlich auf sich selbst bezogen (selbstreferenziell) und darauf ausgerichtet sind, sich selbst zu erneuern, und allopoietischen Systemen, die in ihrer Funktion fremdbestimmt sind; zu Ersteren gehören v. a. alle biologischen Systeme, zu Letzteren z. B. die Maschinen. Eng hiermit verbunden ist das Kriterium, ob ein System sich im thermodynamischen Gleichgewicht befindet, ob sein Zustand nahe beim Gleichgewicht oder fernab von diesem liegt. Fernab vom Gleichgewicht liegen dissipative Strukturen, deren Ausbildung in enger Beziehung mit der Selbstorganisation steht.
 
Literatur:
 
E. von der Stein: Der S.-Begriff in seiner geschichtl. Entwicklung, in: S. u. Klassifikation, hg. v. A. Diemer (1968);
 G. Nicolis u. I. Prigogine: Self-organization in nonequilibrium systems (New York 1977);
 
S.-Theorie als Wiss.-Programm, hg. v. H. Lenk u. a. (1978);
 M. Eigen u. M. Schuster: The hypercycle. A principle of natural self-organization (1979);
 
Offenheit - Zeitlichkeit - Komplexität. Zur Theorie der offenen S., hg. v. K. Kornwachs (1984);
 
Offene S.e, hg. v. E. U. von Weizsäcker, Bd. 1: Beitrr. zur Zeitstruktur von Information, Entropie u. Evolution (21986);
 E. Jantsch: Die Selbstorganisation des Universums (Neuausg. 1992);
 L. von Bertalanffy: General system theory (Neudr. New York 1995);
 G. Bateson: Geist u. Natur. Eine notwendige Einheit (a. d. Amerikan., Neuausg. 51997);
 H. R. Maturana: Was ist erkennen? (a. d. Engl., Neuausg. 21997).
 
II
System,
 
eine größeren Einheit, die aus Einzelteilen - Gegenständen, Prozessen, Begriffen etc. - zusammengesetzt ist. Die Einzelkomponenten sind aufeinander abgestimmt, sodass das System in seinen Funktionen mehr ermöglicht als die Summe der Einzelteile. Größere Systeme lassen sich in Teilsysteme geringerer Komplexität untergliedern. So ist etwa ein Computer ein Datenverarbeitungssystem, aufgebaut aus einer Vielzahl von Bauteilen und Geräten, von denen jedes wiederum als Teilsystem betrachtet werden kann.

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Sys|tem, das; -s, -e [spätlat. systema < griech. sýstēma = aus mehreren Teilen zusammengesetztes u. gegliedertes Ganzes, zu: synistánai = zusammenstellen; verknüpfen, zu: sýn = zusammen u. histánai = (hin)stellen, aufstellen]: 1. wissenschaftliches Schema, Lehrgebäude: ein philosophisches S.; Erkenntnisse in ein S. bringen. 2. Prinzip, nach dem etw. gegliedert, geordnet wird: ein ausgeklügeltes S.; -e sozialer Sicherung (Hörzu 48, 1977, 114); dahinter steckt S. (dahinter verbirgt sich, wohl durchdacht, eine bestimmte Absicht); ein S. haben; S. in etw. bringen (etw. nach einem Ordnungsprinzip einrichten, ablaufen o. Ä. lassen); nach einem S. vorgehen; Sie verhörten ... nach keinem erkennbaren S. (Loest, Pistole 110); *gebundenes S. (Archit., Kunstwiss.; Aufteilung des Grundrisses romanischer Kirchen nach dem durch die Vierung gebildeten Quadrat als Maßeinheit). 3. Form der staatlichen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen Organisation; Regierungsform, Regime: ein faschistisches, parlamentarisches S.; marktwirtschaftliche -e (Gruhl, Planet 68); das bestehende gesellschaftliche S. (die bestehende Gesellschaftsordnung); Was ist, wenn er sich mit dem S. überwirft? (Augsburger Allgemeine 29. 4. 78, 34). 4. (Naturw., bes. Physik, Biol.) Gesamtheit von Objekten, die sich in einem ganzheitlichen Zusammenhang befinden u. durch die Wechselbeziehungen untereinander gegenüber ihrer Umgebung abzugrenzen sind: [an]organische -e; ein geschlossenes ökologisches S. 5. Einheit aus technischen Anlagen, Bauelementen, die eine gemeinsame Funktion haben: technische -e; ein S. von Kanälen; ein S. (einheitliches Gefüge) von außen liegenden Strebebögen und Pfeilern trägt das Dach; Frischluft-Luftheizung ... Zuluft und Abluft in und aus allen Räumen - Bei konventionellen -en gelangt die Zuluft in der Regel nur in die Haupträume (CCI 1, 1999, 23). 6. a) (Sprachw.) Menge von Elementen, zwischen denen bestimmte Beziehungen bestehen: semiotische, sprachliche -e; -e von Lauten und Zeichen; b) in festgelegter Weise zusammengeordnete Linien o. Ä. zur Eintragung u. Festlegung von etw.: das geometrische S. der Koordinaten; ein S. von Notenlinien; c) (bes. Logik) Menge von Zeichen, die nach bestimmten Regeln zu verwenden sind: das S. der Notenschrift, des Alphabets. 7. a) (Biol.) nach dem Grad verwandtschaftlicher Zusammengehörigkeit gegliederte Zusammenstellung von Tieren, Pflanzen; b) *periodisches S. (Chemie; Periodensystem).

Universal-Lexikon. 2012.