Ja|mai|ka [auch: d̮ʒ… ]; -s:
Inselstaat im Karibischen Meer.
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Jamaika,
Fläche: 10 990 km2
Einwohner: (2000) 2,6 Mio.
Hauptstadt: Kingston
Amtssprache: Englisch
Nationalfeiertag: 1. Montag im August
Zeitzone: 600 Kingston = 1200 MEZ
amtlich englisch Jamaica [dzə'meɪkə; aus indianisch chaymaka »wohl bewässert«], Staat und drittgrößte Insel der Großen Antillen, im Karibischen Meer südlich von Kuba, umfasst außer der Hauptinsel einige kleine vorgelagerte Inseln, 10 990 km2, (2000) 2,6 Mio. Einwohner. Hauptstadt ist Kingston, Amtssprache Englisch; Währung: 1 Jamaika-Dollar (J$) = 100 Cents (c). Zeitzone: Eastern Standard Time (600 Kingston = 1200 MEZ).
Staat und Recht:
Nach der Unabhängigkeitsverfassung vom 23. 7. 1962 (in Kraft seit 6. 8. 1962) ist Jamaika eine parlamentarische Monarchie im Commonwealth. Staatsoberhaupt ist der britische Monarch, vertreten durch einen Generalgouverneur, der vom Monarchen auf Empfehlung des jamaikanischen Premierministers ernannt wird. Die Legislative liegt beim Zweikammerparlament, bestehend aus Senat (21 ernannte Mitglieder; 13 schlägt der Premierminister, acht der Oppositionsführer vor) und Repräsentantenhaus (60 Abgeordnete, nach demVerhältniswahlrecht für fünf Jahre gewählt). Oberstes Exekutivorgan ist die Regierung unter Vorsitz des vom Generalgouverneur ernannten Premierministers. Die Regierung ist dem Parlament verantwortlich.
Parteien:
In Jamaika dominieren zwei aus der Gewerkschaftsbewegung hervorgegangene Parteien, die People's National Party (PNP, gegründet 1938) und die Jamaica Labour Party (JLP, gegründet 1944).
Die drei einflussreichsten Gewerkschaftsverbände sind traditionell parteipolitisch gebunden. Die Bustamante Industrial Trade Union (BITU; gegründet 1938; rd. 50 000 Mitglieder) steht der JLP nahe, der Trade Union Congress of Jamaica (TUC; gegründet 1938; rd. 14 000 Mitglieder) und die National Worker's Union of Jamaica (NWU; gegründet 1952; rd. 30 000 Mitglieder) sind der PNP verbunden. Seit Dezember 1993 existiert die Jamaican Confederation of Trade Unions (JCTU), ein Dachverband von 11 Einzelgewerkschaften.
Das Wappen (seit 1662) ist das älteste verliehene überseeische Wappen des britischen Commonwealth. Es zeigt im weißen Schild ein rotes (Georgs-)Kreuz mit fünf Ananasfrüchten; über dem Schild Helm mit Helmdecke und Wulst mit darüber liegendem Baumstamm; auf diesem ein naturfarbenes Krokodil. Als Schildhalter dienen zwei Aruak-Indianer. Der Wahlspruch auf dem Schriftband lautet seit 1962 »Out of many, one people« (»Aus vielen ein Volk«).
Nationalfeiertage:
Erster Montag im August, zur Erinnerung an die Ausrufung der Republik am 6. 8. 1962.
Es bestehen 14 Bezirke (»Parishes«).
Das Rechtssystem basiert auf englisches Recht (Common Law). Oberstes Gericht ist der Oberste Gerichtshof, in weiteren Abstufungen existieren ein Appellationsgerichtshof, Magistratsgerichte (Amtsgerichte), zwei Familiengerichte und Gerichte für Bagatelldelikte. Der Justizausschuss des britischen Privy Council (Staats-, Kronrat) kann als letzte Berufungsinstanz angerufen werden.
Die Gesamtstärke der Freiwilligenarmee beträgt 3 100, die der paramilitärischen Polizeikräfte 6 000 Mann. Das Heer (zwei Infanteriebataillone, ein Unterstützungsbataillon) hat 2 800, Luftwaffe und Küstenwache haben je 150 Soldaten. Die Ausrüstung besteht im Wesentlichen aus leichten Waffen, einigen Transport- und Verbindungsflugzeugen sowie aus fünf Patrouillenbooten. - Das Land verwendet knapp 3 % der Staatsausgaben für die Verteidigung. Zusätzlich erhält Jamaika eine US-Militärhilfe von rd. 3 Mio. US-$ jährlich.
Landesnatur und Bevölkerung:
Jamaika ist durch den Caymangraben vom 145 km nördlich gelegenen Kuba getrennt; die Entfernung zu Haiti (im Osten) beträgt 160 km. Die Insel wird überwiegend von Bergland eingenommen, die eingeschnittenen Küstenebenen sind teilweise versumpft. Etwa 60 % der Inseloberfläche bestehen aus bis zu 900 m hohen, stark verkarsteten Kalksteinplateaus (im Nordwesten, im unzugänglichen Cockpit Country auch Kegelkarst; im Nordosten John Crow Plateau). In den Karsthohlformen lagert das wirtschaftlich wichtige Bauxit. Die höchsten Erhebungen befinden sich v. a. im Osten der Insel im Gebirgsstock der Blue Mountains (Blue Mountain Peak 2 292 m über dem Meeresspiegel), der wie die Central Range (950 m über dem Meeresspiegel) in der Inselmitte zur alpinotypen Orogenese (spätkretazisch-tertiäre Faltung und tertiär-quartäre Bruchtektonik) des amerikanischen Kordillerensystems gehört.
Das Klima ist mit einer Regenzeit von Mai bis November wechselfeucht tropisch. An der nordöstlichen Abdachung fallen jährlich 2 500-3 000, maximal über 5 000 mm Niederschlag, an der Südabdachung im Lee der Blue Mountains unter 1 000 mm. Die mittlere Tagestemperatur beträgt im Winter 28 ºC, im Sommer 30 ºC. Hin und wieder richten tropische Wirbelstürme große Schäden an.
Abgesehen vom immergrünen Regenwald und dem Berg- und Nebelwald in den Blue Mountains und der Central Range ist die ursprüngliche Vegetation vom Menschen weitgehend vernichtet, sodass die Kalksteinplateaus heute größtenteils von Grasfluren anstelle ehemaliger regengrüner Feucht- und Trockenwälder bedeckt sind. An den Küsten bestimmen im Wesentlichen Mangroven und Kokospalmen das Vegetationsbild. Typisch sind der Guajakbaum (Guajacum officinale), der das Pockholz liefert, und der Mahou (Sterculia caribaea), der Nationalbaum des Landes.
Die indianische Urbevölkerung (Aruak) war bereits in der frühen Kolonialzeit fast völlig ausgerottet, geringe Reste vermischten sich mit den als Sklaven nach Jamaika gebrachten Schwarzen, die heute zusammen mit Mulatten über 97 % der Bevölkerung bilden. Die Inder (1,3 %), deren Vorfahren nach Aufhebung der Sklaverei als Kontraktarbeiter angeworben wurden und nach Ablauf ihres Vertrags meist Land erwarben, sind heute in der Mehrzahl Kleinbauern. Die später eingewanderten Chinesen (1,2 %) betätigen sich v. a. als Händler. Weiße machen nur 1 % aus. Wegen der starken Bevölkerungszunahme (Geburtenrate 1993: 23 ‰) wanderten zahlreiche Jamaikaner aus, früher v. a. in die Plantagengebiete Zentralamerikas, nach 1945 besonders nach Großbritannien. Seitdem dort die Einwanderung beschränkt wurde (1965), sind die USA (1993: 21 300 Auswanderer), v. a. New York, und Kanada die wichtigsten Zielländer geworden. Infolge starker Landflucht stieg der Anteil der städtischen Bevölkerung von (1943) 19 % auf (1994) 55 %. In der Agglomeration Kingston (509 000 Einwohner) leben 24 % der Gesamtbevölkerung. Nächstgrößte Städte sind Spanish Town (92 300 Einwohner) und Montego Bay (83 000 Einwohner).
Es besteht Religionsfreiheit. Die Mehrheit der Bevölkerung gehört den weit über 100 christlichen Religionsgemeinschaften an: rd. 50 % einer protestantischen Kirche oder Gemeinschaft (v. a. Church of God, Adventisten, Baptisten), rd. 7 % der anglikanischen Kirche (Provinz Westindien), rd. 4,8 % der katholischen Kirche (Kirchenprovinz Kingston in Jamaika); daneben bestehen eigenständige afrokarib. Kirchen (Revivalists u. a.). 3-5 % der Bevölkerung bekennen sich zur politisch-religiösen Bewegung der Rastafaris. Weiterhin gibt es Anhänger des magischen Zaubers (Obeah) und des stark ekstatisch geprägten afroamerikanischen Convince-Kults. Zahlenmäßig kleine Gemeinschaften bilden die Hindus, Muslime, Bahais und Juden.
Es besteht allgemeine Schulpflicht vom 7. bis 15. Lebensjahr, der Unterricht ist unentgeltlich. Nach der von rd. zwei Dritteln der Kinder besuchten Vorschule ist die fünfjährige Primarstufe für alle Kinder verbindlich. Die Analphabetenquote beträgt 14,5 %. In Kingston gibt es eine Universität (University of the West Indies mit acht Fakultäten).
Presse: In der Hauptstadt erscheinen u. a. die Morgenzeitung »Daily Gleaner« (gegründet 1834) mit dem Sonntagsblatt »Sunday Gleaner« und im gleichen Verlag die Abendzeitung »Star« mit dem Wochenblatt »Weekend Star«, außerdem seit 1992 »The Jamaican Herald« und »Sunday Herald«, seit 1993 der »Observer« sowie einige Zeitschriften. - Nachrichtenagentur ist die staatliche »Jampress« (gegründet 1984), Sitz Kingston. - Rundfunk: Die 1959 gegründete öffentlich-rechtliche »Jamaica Broadcasting Corporation« (JBC) sendet Hörfunk- und Fernsehprogramme sowie das Kultur- und Erziehungsprogramm »Cultural Broadcasting Facility« (JBC/CBF). Der »Jamaica Information Service« (JIS) ist das Organ der Regierung. Privatfernsehveranstalter ist u. a. CVM (Gesellschaft aus Community TV, Video Max und Media Mix), die kommerzielle »Radio Jamaica Limited« (RJL) sendet Hörfunkprogramme.
Wirtschaft und Verkehr:
Landwirtschaft, Bauxitabbau und Tourismus sind die wichtigsten Wirtschaftszweige. Das chronische Handelsbilanzdefizit, Devisenmangel und Überschuldung führten Ende der 80er-Jahre zu den vom IWF unterstützten Wirtschaftsreformen, die sich seit Anfang der 90er-Jahre in einem Aufschwung widerspiegeln. Gemessen am Bruttosozialprodukt (BSP) je Einwohner von (1994) 1 420 US-$ zählt Jamaika zu den Entwicklungsländern mit mittlerem Einkommen. Im September 1988 hat der Hurrikan Gilbert weite Teile der Insel verwüstet.
Im Agrarsektor arbeiten (1994) 20 % der Erwerbstätigen, sein Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegt bei (1994) 8 %. Die wichtigsten Anbauprodukte der exportorientierten Landwirtschaft sind Zuckerrohr (konzentriert in wenigen Großbetrieben) und Bananen, ferner Kaffee, Kakao und Zitrusfrüchte. Die fünf staatlichen Zuckerrohrmühlen werden seit 1990 nach und nach privatisiert. Hauptnahrungsmittel der einheimischen Bevölkerung sind Jamswurzel, Bataten, Reis und Gemüse, deren kleinbäuerliche Anbau durch ein staatliches Diversifikationsprogramm gefördert wird. Trotzdem müssen Nahrungsmittel eingeführt werden.
Die Forstwirtschaft hat nur geringe wirtschaftliche Bedeutung. Waldbedeckt sind 17 % der Insel.
Neben der traditionellen Küstenfischerei gibt es auch Hochseefischerei (Fangmenge 1993: 11 000 t, v. a. Makrelen und Thunfische).
Bauxit und Tonerde sind die wichtigsten Ausfuhrgüter (1993: 51 % aller Exporte). Die 1942 entdeckten Vorkommen werden seit 1952 im Tagebau abgebaut. Die Bauxitproduktion ging wegen des starken Preisverfalls auf dem Weltmarkt von (1980) 12 Mio. t auf (1985) 6,0 Mio. t zurück, stieg aber wieder auf 11,8 Mio. t an. Nach Australien und Guinea ist Jamaika drittwichtigster Bauxitexporteur. Die Bauxitreserven (rd. 1 Mrd. t) zählen zu den größten der Erde. Die Produktion von aus Bauxit gewonnener Tonerde war 1994 auf 3,3 Mio. t angewachsen.
Die Entwicklung der Industrie setzte im Wesentlichen erst nach 1952 ein. Im verarbeitenden Gewerbe erwirtschafteten (1994) 8,7 % aller Beschäftigten 17 % des BIP. Tonerdefabriken stehen in Kirkvine, Nain und Ewarton. Unter den traditionellen Branchen der Nahrungsmittelindustrie führt nach wie vor die Zuckerproduktion. In Kingston, Montego Bay und Spanish Town gibt es freie Produktionszonen (Aufbau mit ausländischem Kapital, v. a. aus den USA); dort sind u. a. eine Erdölraffinerie, ein Stahlwerk, Textil-, Düngemittel- und Kunststoffindustrie angesiedelt. Die Rohstoffe für diese Betriebe müssen importiert, die Fertigprodukte wegen des begrenzten Binnenmarktes weitgehend exportiert werden.
Die Deviseneinnahmen aus dem Tourismus liegen seit 1984 über denjenigen aus dem Bauxitbergbau (1994: 915 Mio. US-$). Die (1994) 1,58 Mio. Auslandsgäste (davon 0,6 Mio. Kreuzfahrtpassagiere) kommen v. a. aus den USA und Kanada. Die bedeutendsten Ferienorte sind Negril und Montego Bay.
Die Handelsbilanz Jamaikas ist seit Jahren negativ. Wichtigste Ausfuhrgüter sind neben Bauxit und Tonerde (51 %) Zucker und Bananen. Die bedeutendsten Handelspartner sind die USA (50 %) und Kanada. Die Auslandsschulden betrugen 1993 3,6 Mrd. US-$ (rd. 92 % des BSP). 1993 unterzeichneten die USA, Deutschland, Mexiko und Japan mit Jamaika ein Entschuldungsabkommen.
Verkehr:
Das gut ausgebaute Straßennetz (1991: 16 400 km, davon 21 % asphaltiert) verbindet alle Städte. Die Hauptstrecken des (1993) 339 km langen Eisenbahnnetzes führen von Kingston nach Montego Bay und Port Antonio an der Nordküste, 130 km sind Privatstrecken für den Bauxitabbau. Wichtigste Importhäfen sind der Naturhafen Kingston (vier Containeranlagen) und Montego Bay. Port Antonio ist Exporthafen für Bananen und Zucker, über Port Rhoades, Port Kaiser und Ocho Rios wird Bauxit exportiert. Internationale Flughäfen sind in Kingston und Montego Bay. Die staatliche Jamaica Air ist seit 1995 privatisiert.
Jamaika wurde 1494 von C. Kolumbus auf seiner zweiten Reise entdeckt. Seine Erben erhielten die Insel 1536 als Grundherrschaft zugesprochen. Da die indianische Bevölkerung (Aruak) bald ausstarb - eine Folge eingeschleppter Krankheiten, der spanischen Unterdrückung und von Stammeskämpfen -, kauften einige reiche Familien die Insel auf und errichteten Zuckerrohrplantagen, die sie mithilfe afrikanischer Sklaven bewirtschafteten. Die Eroberung Jamaikas durch die Engländer (1655) musste 1660 von Spanien anerkannt werden. Spätere Versuche der Spanier (1782) und der Franzosen (1802), die Insel zu besetzen, blieben erfolglos. Jamaika entwickelte sich Ende des 17. Jahrhunderts zu einem der größten Umschlagplätze für den Sklavenhandel (bis 1807) und für alle Schmuggelgüter der hispanoamerikanischen Kolonien bis zu deren Unabhängigkeit. Sinkende Zuckerpreise und die Sklavenbefreiung (1838) führten zum wirtschaftlichen Niedergang der englischen Pflanzerkolonie und 1865 zu einem Aufstand der schwarzen Plantagenarbeiter (Morant Bay Rebellion). 1866 erlangte Jamaika den Status einer Kronkolonie, deren innere Verwaltung unter Gouverneur J. P. Grant ausgebaut wurde.
1941-50 unterhielten die USA Luftwaffenstützpunkte auf Jamaika. Nachdem sich 1938 soziale Unruhen verschärft hatten, gestand Großbritannien der Insel ab 1944 die innere Selbstverwaltung zu, die bis 1959 zur vollen Selbstregierung erweitert wurde. 1958-61 gehörte Jamaika der Westindischen Konföderation an, lehnte eine weitere Mitgliedschaft aber 1961 durch ein Referendum ab und entschied sich für die volle Unabhängigkeit im Rahmen des Commonwealth of Nations. Unter Premierminister W. A. Bustamante (1962-67; JLP) wurde Jamaika 1962 unabhängig. Seit 1961 gehört die Insel der UNO, seit 1969 auch der Organization of American States (OAS) an. 1972-80 verfolgte die Regierung unter M. Manley (PNP) ein sozialistisch orientiertes Reformprogramm (Alphabetisierung, Landreform, größere wirtschaftliche Unabhängigkeit von den USA, Großbritannien und Kanada durch Umwandlung von Bauxitunternehmen in Jointventures mit jamaikanischer Mehrheitsbeteiligung). Außenpolitisch kam es zu engeren Kontakten mit anderen lateinamerikanischen Staaten, v. a. mit Kuba; 1973 war Jamaika Gründungsmitglied der Karibischen Gemeinschaft (CARICOM).
Die u. a. durch die Verschuldung im Ausland entstandene ökonomische Krise führte seit Mitte der 70er-Jahre zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Der 1980 zum Premierminister gewählte E. Seaga (JLP; 1983 wieder gewählt) leitete wirtschafts- und sozialpolitisch eine Wende ein, indem er u. a. das freie Unternehmertum förderte und sich an der vom Internationalen Währungsfond geforderten Politik der Austerity orientierte; dies führte u. a. zu großen Preis- und Steuererhöhungen und hoher Arbeitslosigkeit, die v. a. die schwarze Bevölkerungsmehrheit betraf. Das Ausbleiben eines nachhaltigen konjunkturellen Aufschwungs brachte 1986/87 erneute Unruhen. Die Wahlen 1989 gewann die PNP unter dem früheren Premierminister Manley. Dieser forcierte - in Abkehr von seiner früheren Politik - die Liberalisierung der Wirtschaft. Nachdem er 1992 aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war, übernahm der neu gewählte Führer der PNP, Percival James Patterson (* 1936), das Amt des Premierministers. In vorgezogenen Wahlen im März 1993 wurde er im Amt bestätigt (ebenso 1997). Seine Regierung setzt den marktwirtschaftlichen Kurs fort.
H. Blume: Die Westind. Inseln (21973);
H.-D. Haas: Die Industrialisierungsbestrebungen auf den Westind. Inseln (1976);
A. Brown: Color, class and politics in Jamaica (New Brunswick, N. Y., 1979);
R. Nettleford: Caribbean cultural identity. The case of Jamaica (Los Angeles, Calif., 1979);
C. Stone: Democracy and clientelism in Jamaica (New Brunswick, N. J., 1980);
B. Geh: Jamaica (1985);
R. Sturm u. B. Hillebrands: J., in: Hb. der Dritten Welt, hg. v. K. D. Nohlen u. F. Nuscheler, Bd. 3 (31992, Nachdr. 1995).
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Ja|mai|ka; -s: Insel[staat] im Karibischen Meer.
Universal-Lexikon. 2012.