Neu|see|land; -s:
Inselstaat im Pazifischen Ozean.
* * *
Neuseeland,
Fläche: 268 021 km2
Einwohner: (2000) 3,83 Mio.
Hauptstadt: Wellington
Amtssprache: Englisch
Nationalfeiertag: 6. 2.
Zeitzone: 2300 Wellington = 1200 MEZ
maorisiert Niu Tirani, amtlicher Namen: englisch New Zealand [njuː 'ziːlənd], Maori Aotearoa [»Land der langen weißen Wolke«], Staat im südwestlichen Pazifik, zwischen 34º und 47º südlicher Breite sowie 166º und 179º östliche Länge, umfasst die rd. 1 600 km südöstlich von Australien gelegenen beiden Hauptinseln Nordinsel (North Island; 115 777 km2) und Südinsel (South Island; 151 215 km2) sowie Stewart Island und die Chatham Islands; die Kermadecinseln und die subantarktischen Inseln Antipodes Islands, Auckland Islands, Bounty Islands, Campbell Island und Snares Islands sind unbewohnt; insgesamt 268 021 km2, (2000) 3,83 Mio. Einwohner Überseeisches Territorium Neuseelands sind die Tokelau Islands; Niue und die Cookinseln sind assoziierte Gebiete mit Selbstverwaltung; Neuseeland verwaltet außerdem einen Sektor der Antarktis (Ross Dependency). Hauptstadt ist Wellington (auf der Nordinsel), Amtssprache ist Englisch, Maori gleichberechtigte Sprache. Währung: 1 Neuseeland-Dollar (NZ$) = 100 Cents (c). Uhrzeit: 2300 Wellington = 1200 MEZ.
Staat und Recht:
Neuseeland ist eine parlamentarische Monarchie im Commonwealth. Eine geschriebene Verfassung existiert nicht; die verfassungsmäßige Ordnung beruht v. a. auf Traditionen und Präzedenzentscheidungen. Staatsoberhaupt und formell Inhaber der Exekutivgewalt ist der britische Monarch, vertreten durch einen Generalgouverneur. Tatsächlich wird die Exekutivgewalt vom Exekutivrat ausgeübt, dem neben dem Generalgouverneur das Kabinett unter Vorsitz des Premierministers angehört. Der Generalgouverneur ernennt den Premierminister und auf dessen Vorschlag die Minister. Die Regierung ist dem Parlament verantwortlich. Die Gesetzgebung liegt beim Parlament, das aus der Krone und dem Repräsentantenhaus (120 für drei Jahre gewählte Abgeordneten; mindestens drei Sitze sind dem Volk der Maori vorbehalten) besteht. 1993 wurde ein neues Wahlrecht eingeführt, das Elemente der Mehrheits- und Verhältniswahl verknüpft. Danach werden 64 Abgeordnete - darunter mindestens drei Maori in eigenen Wahlkreisen - in Einzelwahlkreisen direkt nach dem Mehrheitswahlsystem gewählt; die restlichen 56 Sitze werden nach dem Verhältniswahlsystem vergeben, vorausgesetzt, die einzelnen Parteien haben mindestens 5 % aller gültigen Stimmen (oder mindestens ein Direktmandat) gewonnen.
Parteien:
Einflussreichste Parteien sind die New Zealand National Party (gegründet 1936), die Labour Party (gegründet 1916), New Zealand First (gegründet 1993), die Alliance Party (gegründet 1991) und die ACT New Zealand (gegründet 1996). Die Mana Motuhake o Aotearoa (gegründet 1980) vertritt die Interessen der Maori.
Dachorganisation für 26 der 82 Einzelgewerkschaften mit insgesamt (1994) 375 900 Mitgliedern ist der New Zealand Council of Trade Unions.
Das Wappen (von 1911, später mehrmals geändert) ist geviert und mit einem silbernen Pfahl belegt, der als Sinnbild für die hohe Bedeutung des Seehandels drei Schiffe trägt; heraldisch rechts oben im blauen Feld das »Kreuz des Südens«, unten im roten Feld eine goldene Korngarbe, heraldisch links oben im roten Feld ein goldenes Vlies, unten im blauen Feld gekreuzt Schlägel und Eisen. Den Schild halten eine Europäerin mit der neuseeländischen Nationalflagge und ein Maorihäuptling mit einer Lanze (taiaha). Seit 1956 schwebt über dem Schild die Sankt Edwardskrone. Unter dem Schild befindet sich über zwei Farnblättern ein Schriftband mit dem Landesnamen.
Nationalfeiertage:
Nationalfeiertag ist der 6. 2., der an die Unterzeichnung des Vertrages von Waitangi 1840 mit den Maori erinnert.
Nach der Verwaltungsreform von 1989 ist Neuseeland in 12 Regionen gegliedert. Die Regionalvertretungen (Regionalräte) gehen aus allgemeinen und direkten Wahlen hervor und verfügen über eigene Regelungskompetenzen. Unterhalb dieser Ebene gibt es 15 Stadtbezirke (Cities), 58 Landbezirke (Districts) und eine County (Chatham Islands) mit gewählten Räten.
Die ordentliche Gerichtsbarkeit wird von den Bezirksgerichten (District Courts), dem Hohen Gericht (High Court) und dem Appellationsgericht (Court of Appeal) ausgeübt. Gegen Entscheidungen des Appellationsgerichts kann der Kronrat (Privy Council) in London angerufen werden. Daneben gibt es zahlreiche Spezialgerichte sowie das Waitangi Tribunal, das sich allgemein mit Beschwerden der Maori befasst, jedoch keine Entscheidungsbefugnis hat und nur Empfehlungen an die Regierung ausspricht.
Spezialgesetze im Vertrags- und Familienrecht verleihen dem neuseeländischen Recht gegenüber dem englischen Recht zunehmend einen eigenständigen Charakter; z. B. haben das Gesetz über Verfahren in Familiensachen (1980) und das Ehegüterstandsgesetz (1976) das Eherecht tief greifend reformiert.
Die Gesamtstärke der Freiwilligenarmee beträgt rd. 9 600 Mann. Ergänzt wird sie im Verteidigungsfall durch etwa 4 500 Angehörige des »Territorial Army Service«. Das Heer (4 300 Soldaten) ist hauptsächlich in zwei Infanteriebataillone, eine Artilleriebatterie und eine Panzereinheit mit 26 leichten Kampfwagen Scorpion gegliedert. Die Luftwaffe verfügt über 3 200 Mann und etwa 40 überwiegend leichte Kampfflugzeuge, die Marine über 2 100 Mann und vier Fregatten sowie vier Wachfahrzeuge.
Landesnatur und Bevölkerung:
Die Längsachse Neuseelands von Norden nach Süden beträgt etwa 1 600 km. Nord- und Südinsel werden durch die Cookstraße (23 km breit), Südinsel und Stewart Island durch die Foveauxstraße (26 km breit) getrennt. Die größte Breite der Inseln beträgt 450 km. Als Teil des zirkumpazifischen Gebirgsgürtels, an der Grenze zwischen der Indisch-Australischen und der Pazifischen Platte, sind die Hauptinseln durch junge Faltengebirge, anhaltende vulkanische Tätigkeit auf der Nordinsel und Erdbeben gekennzeichnet. Den Kern der Nordinsel bildet ein vulkanisches Hochland mit aktiven Vulkanen, Thermalquellen und Geysiren. Die höchsten Vulkane sind der Ruapehu (2 797 m), Egmont (2 518 m), Ngauruhoe (2 287 m) und Tongariro (1 967 m über dem Meeresspiegel). Das Vulkangebiet ist seenreich (u. a. Lake Taupo, Lake Rotorua, Lake Wairarapa). An das zentrale Hochland schließt sich im Osten ein Gebirgszug an, der die Nordinsel von Süden nach Nordosten durchzieht. Im Westen und Süden grenzen Bergländer an, die von zahlreichen Flüssen zerschnitten sind. Die Südinsel wird von der vergletscherten Gebirgskette der Neuseeländischen Alpen durchzogen; 18 Gipfel liegen über 3 000 m über dem Meeresspiegel; der Mount Cook ist mit 3 764 m über dem Meeresspiegel die höchste Erhebung Neuseelands. Im Süden schließt sich das Fjordland an, in das Fjorde und glazial überformte Täler eingetieft sind. Nach Osten breitet sich die fruchtbare Canterburyebene, weite Schwemmfächer der Gebirgsflüsse, aus. Bergländer trennen sie von den Ebenen im Südland. - Der Westland-, der Mount-Cook- und der Fjordland-Nationalpark, der Nationalpark Tongariro mit Kultstätten der Maori sowie das Naturschutzgebiet Te Wahipounamu wurden von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.
Bedingt durch die Lage in den mittleren Breiten und inmitten des (Süd-)Pazifik besitzt Neuseeland gemäßigtes Klima; im Norden hat es Anteil an den Subtropen. Es fallen reiche Niederschläge mit über 1 000 mm im Jahresdurchschnitt. Im Luv der Regen bringenden Winde erhalten die Westküsten beider Inseln hohe Niederschläge (bis 8 000 mm und mehr) über das ganze Jahr, die auf der Nordinsel im Winter ihr Maximum erreichen. Auf der Leeseite der Neuseeländischen Alpen fällt die Niederschlagsmenge auf unter 750 mm. Die Temperaturunterschiede zwischen dem Norden der Nordinsel und dem Süden der Südinsel sind gering (um 5 ºC), sie übersteigen nur im Innern der Inseln 10 ºC. Die Jahresmittel der Temperatur in den Küstengebieten liegen bei 15 ºC im Norden und 9 ºC im äußersten S. Die wärmsten Monate sind Januar und Februar mit etwa 19-20 ºC (Norden) beziehungsweise um 15 ºC (Süden); kältester Monat ist der Juli mit 10-11 ºC (Norden) beziehungsweise 5 ºC (Süden). Strenge Fröste treten nur in den Neuseeländischen Alpen und im Hochland auf.
Dank der fehlenden Verbindung zu anderen Landmassen weist die Pflanzenwelt Neuseelands einen hohen Anteil an endemischen Arten auf (etwa 35 % der Farne, Flechten und Moose, etwa 85 % der Blütenpflanzen, 100 % der Nacktsamer). Neben der Gliederung von Norden nach Süden ist in den Gebirgen, besonders in den Neuseeländischen Alpen, eine deutliche Höhenstufendifferenzierung der Vegetation gegeben. Im subtropischen Norden finden sich Mangrovenwälder; in den warmfeuchten Tieflandgebieten herrschen immergrüne Lorbeer-Koniferen-Wälder (u. a. mit Kaurifichte) vor, im südlichen Teil Scheinbuchenwälder. Charakteristisch sind auch baumförmige, bis über 10 m hohe Farne. Im Osten dominieren Grasfluren (besonders Tussockgräser). Wälder mit heimischem Baumbestand bedecken nur noch knapp 20 % des Landes. Besonders zwischen 1870 und 1920, als europäische Siedler Weiden für Schafe und Rinder schufen, sind beträchtliche Flächen gerodet worden. Aufforstungen, besonders im Innern der Nordinsel, v. a. mit der kalifornischen Montereykiefer (Pinus radiata).
Ein stark ausgeprägter Endemismus, das Fehlen von Säugetieren (außer zwei Fledermausarten) und die große Mannigfaltigkeit der Vogelwelt waren vor der Besiedlung für die Tierwelt Neuseelands kennzeichnend. Zu den auffälligen Vögeln zählen die flugunfähigen wie die Moas, bereits vor Ankunft der Europäer ausgerottet, und Kiwis, der Takahe, im 19. Jahrhundert vereinzelt gesehen, 1948 wieder entdeckt, und der Kea. Die ältesten Vertreter der Fauna Neuseelands (Trias) sind die auf kleinen Inseln in der Cookstraße und vor der Küste der Nordinsel lebenden, streng geschützten Brückenechsen. Die heute in Neuseeland verbreiteten Säugetiere brachten die Polynesier (Hund, Ratte) und die Europäer (u. a. Rinder, Schafe, Rothirsche, Kaninchen) mit.
Fast 80 % der Bevölkerung Neuseelands sind Europäer, überwiegend britischer Herkunft. Die Briten haben die gesamte Gesellschaft geprägt. Neben Engländern, Schotten, Walisern und Iren kamen Mitte des 19. Jahrhunderts auch Deutsche, um die Jahrhundertwende Norweger, Dänen, Dalmatiner und Italiener, nach dem Zweiten Weltkrieg Niederländer und Griechen. Seit den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts gibt es eine chinesische Minderheit (1991: 45 000). Seit Jahrzehnten kommen zahlreiche Einwanderer aus dem pazifischen Raum (4,9 % Bevölkerungsanteil), seit den 80er-Jahren aus Südostasien (2,9 % asiatischer Bevölkerungsanteil).
Die Ureinwohner, die polynesischen Maori, machen 12,6 % der Bevölkerung aus (nach Selbsteinschätzung unter ethnischen Gesichtspunkten). Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hatte ihre Zahl durch eingeschleppte Krankheiten und Kämpfe mit den britischen Siedlern rapide abgenommen. Um 1840 schätzte man ihre Zahl auf 115 000; 1896 zählte man nur etwa 42 000. Dank staatlicher Schutzmaßnahmen hat die Maoribevölkerung wieder zugenommen und beträgt über 450 000. Wachsendes Selbstbewusstsein hat zu einer Rückbesinnung auf die alten Traditionen geführt. Maorinamen wurden für viele Städte geprägt. Die polynesische Sprache ist heute gleichberechtigte Sprache. Der Staat unterstützt die Bemühungen der Maori um die Wahrung ihrer Kultur und Sprache. Trotz gesellschaftlicher und politischer Gleichstellung mit den Weißen sind die Maori im Wirtschaftsleben noch benachteiligt; die Arbeitslosigkeit ist unter ihnen überdurchschnittlich hoch. Nahezu 90 % der Maori leben auf der Nordinsel, besonders im subtropischen Norden, erst seit den 70er-Jahren erfährt die Südinsel eine stärkere Zuwanderung. - Auf der Nordinsel leben rd. drei Viertel der gesamten Bevölkerung Neuseelands. Die Bevölkerungsdichte insgesamt beträgt (1996) nur 13 Einwohner je km2; der Anteil der städtischen Bevölkerung (1995) 84 %, das durchschnittliche jährliche Bevölkerungswachstum (1985-95) 1,0 %.
Es besteht Religionsfreiheit. Staat und Kirche sind getrennt. Nach offiziellen Erhebungen waren 1991 (Volkszählung) rd. zwei Drittel der Bevölkerung Christen: rd. 22,1 % gehören der anglikanischen Kirche (Provinz Neuseeland) an, rd. 15 % der katholischen Kirche (Erzbistum Wellington mit fünf Suffraganbistümern), über 28 % protestantischer Kirchen (besonders Presbyterianer, Methodisten und Baptisten). Die meisten Maori bekennen sich zum Christentum, das in den unabhängigen Maorikirchen, der Ringatukirche (gegründet 1868) und der Ratanakirche (1925), in bewusster Aufnahme traditioneller religiöser Vorstellungen und Praktiken der Maori gelebt wird. Rd. 20 % der Bevölkerung bezeichneten sich als nichtreligiös. Die jüdische Gemeinschaft zählt rd. 4 000 Mitglieder
Schulpflicht besteht vom 6. bis 16. Lebensjahr. Die Grundschule umfasst sechs Jahre, es schließen eine zweijährige Mittel- und nachfolgend eine fünfjährige höhere Schule oder eine allgemein bildende oder beruflich orientierte Sekundarschule an, deren Oberstufe auf Hochschule oder höhere Fachschule (Community-College) vorbereitet. An das 10. Schuljahr schließen Lehre und Berufsschule (Technical School) an. Universität gibt es in Dunedin (gegründet 1869), Christchurch (1873 und 1878), Auckland (1882), Wellington (1899), Palmerston North (1926) und Hamilton (1964), außerdem rd. 25 polytechnische Schulen und Hochschulen. Die Alphabetisierungsquote beträgt 99 %.
In Wellington, Auckland und Christchurch erscheinen mehrere, in Dunedin u. a. Städten je eine Tageszeitung. Die bei weitem höchste Auflage erreicht das Morgenblatt »New Zealand Herald« in Auckland (gegründet 1863, Auflage 240 000). Die Zahl der Maorizeitungen und -zeitschriften nimmt zu. - Nachrichtenagenturen sind die genossenschatliche »New Zealand Press Association« (NZPA; gegründet 1879) und der »South Pacific News Service« (Sopacnews; gegründet 1948; beide Wellington). - Rundfunk: 1988 wurden die beiden staatlichen Gesellschaften »Radio New Zealand Limited« (RNZ) und »Television New Zealand Limited« (TVNZ) errichtet, die sich aus Gebühren, Werbung und den Erträgen der Rundfunkzeitschrift »New Zealand Listener« finanzieren. Daneben senden rd. 20 private Hörfunkgesellschaften Lokal- und Regionalprogramme. 1989 nahm das erste private Fernsehunternehmen, »TV 3 Network Limited« (Auckland), den Sendebetrieb auf, 1990 die »Sky Network Television Limited« (Auckland) mit drei Pay-TV-Programmen.
Wirtschaft und Verkehr:
Mehr als 100 Jahre war die Wirtschaft Neuseelands aufs Engste mit Großbritannien verknüpft (Export von Agrarprodukten, Import von Industrieerzeugnissen). Mit dem Regierungswechsel zur Labour Party 1984 setzte eine Zäsur in der Wirtschaftspolitik der marktwirtschaftlich ausgerichteten Volkswirtschaft ein. Die Umstrukturierung war durch Deregulierung der Finanzmärkte, Liberalisierung des Außenhandels, Vereinfachung des Steuerwesens (Steuersenkungen, Einführung der Mehrwertsteuer), Privatisierung von öffentlichen Unternehmen, Reform der Arbeitsgesetzgebung und Neuordnung des Verkehrswesens gekennzeichnet. Diese Maßnahmen trugen entscheidend zur industriellen Entwicklung und Stabilisierung der Wirtschaft bei.
Neuseeland gehört mit einem Bruttosozialprodukt (BSP) je Einwohner von (1995) 14 340 US-$ zu den Ländern mit hohem Einkommen. Trotz des Wandels zu einem modernen Industriestaat mit einem hohen Anteil des Dienstleistungssektors am Bruttoinlandsprodukt (BIP), 1994 von 68 %, bildet der Agrarsektor weiterhin eine wichtige Grundlage der Wirtschaft. Die Inflationsrate betrug 1985-94 durchschnittlich 4,7 %, konnte aber 1995 auf 2,9 % gesenkt werden. Die Arbeitslosenquote lag 1995 bei 6,3 %.
Die Landwirtschaft hat zwar ihre führende Rolle eingebüßt, ihr kommt aber nach wie vor große Bedeutung zu (42,3 % des Exports entfielen 1995 auf landwirtschaftliche Güter). Noch (1994) 11 % der Erwerbstätigen sind in diesem Sektor tätig. Von der landwirtschaftlichen Nutzfläche von (1994) 14,3 Mio. ha (53,4 % der Landesfläche) sind 13,5 Mio. ha Weideland und 3,5 % Ackerland (einschließlich Dauerkulturen). Neben Weizen werden Gerste, Futtermittel (Mais, Hafer, Futterrüben), Kartoffeln, Gemüse und Hopfen angebaut. Der Obstbau gewinnt an Bedeutung (Exportanteil von Obst rd. 4 %), v. a. Kernobst (besonders Äpfel) und Kiwis, ferner Zitrusfrüchte, Steinobst und Beerenobst; der Weinbau hat sich ausgeweitet (1996: 8 300 ha). Die intensiv (70 %) und extensiv (30 %) genutzten Weiden bilden die Grundlage der Viehwirtschaft (1994: fast 9 Mio. Rinder, 50 Mio. Schafe) und somit für die Produktion von Wolle, Fleisch und Molkereierzeugnissen, v. a. für den Export. Neuseeland ist weltgrößter Exporteur von Molkereiprodukten (Trockenmilch, Butter, Käse) und nach Australien zweitgrößter Exporteur von Wolle. Auf der Nordinsel wird meist Rinderhaltung betrieben, in den Neuseeländischen Alpen und im Hochland v. a. Merinoschafzucht. Die Haltung von Hirschen (besonders Wapitis) und Rehen in Gehegen hat zugenommen (1994: 1,2 Mio. Stück Rot- und Rehwild).
Die Waldfläche, die einst über die Hälfte der Gesamtfläche umfasste, wurde durch Umwandlung in Farmland und starke Nutzung auf 23 % der Landesfläche vermindert. Nach Jahrzehnten des Raubbaus sind große Flächen des verbliebenen Waldes heute in Nationalparks (2,5 Mio. ha), Forstparks (1,8 Mio. ha) und Reservaten geschützt. Gezielte Aufforstungen führten zum Aufbau einer leistungsfähigen Holz verarbeitenden Industrie (Holzeinschlag 1995: knapp 17 Mio. m3). Holz und Holzprodukte sind mit 12,6 % Exportanteil wichtige Exportgüter.
Seit der Errichtung der 200-Seemeilen-Wirtschaftszone 1978 um Neuseeland (mehr als 4,1 Mio. km2) gehört dieses Gebiet zu den größten Fischfanggebieten der Erde, das von der neuseeländischen Fischereiflotte und in Lizenz durch ausländische Hochseeschiffe (1995: rd. 50 %) genutzt wird. Jährlich werden die Fangquoten festgelegt. Besonders für den Export wird die Zucht von Austern, Muscheln und Lachs in Meeresfarmen betrieben. Über die Hälfte der Fangmenge an Fisch und Schalentieren (1993: 580 800 t) wird exportiert, v. a. nach Japan, Australien und in die USA.
Die wichtigsten Bodenschätze sind Kohle (Fördermenge 1994: 3 Mio. t), Erdgas (5,7 Mrd. m3) und Erdöl (1,8 Mio. t, v. a. vor der Küste von Taranaki), eisenhaltige Sande an der Westküste der Nord- und der Südinsel (gesamt 2,1 Mio. t), Gold (10,12 t) und Silber (27,8 t). Weitere nichtmetallische Bergbauerzeugnisse sind Bimsstein, Pyrit, Grünstein, Serpentin und Quarzsand. Im Lake Grassmere, im Nordosten der Südinsel, wird Meersalz gewonnen (1993: 80 000 t).
Aufgrund heimischer Erdgas-, Erdöl- und Kohlevorkommen, eines reichen Potenzials an Wasserkräften und geothermischer Energie kann sich Neuseeland zu (1994) 75 % mit eigener Energie versorgen. Der Rest wird mit importiertem Erdöl gedeckt. Rd. 75 % der elektrischen Energie werden aus Wasserkraft gewonnen, 12 % aus Kohle, 6 % aus geothermischen Energiequellen, der Rest aus Erdöl und Erdgas.
In der Industrie sind (1995) 25 % der Erwerbstätigen beschäftigt. Der Anteil der industriellen Produktion am BIP betrug (1994) 27 %. Bis zu den 50er-Jahren wurden, mit Ausnahme der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte für den Export, v. a. Konsumgüter für den heimischen Markt erzeugt. Seit Mitte der 80er-Jahre hat sich eine sehr leistungsfähige Grundstoff- und Investitionsgüterindustrie entwickelt. Mehr als zwei Drittel aller Betriebe konzentrieren sich auf der Nordinsel. Neben der v. a. exportorientierten Nahrungsmittelindustrie haben die Holz verarbeitende, Zellstoff- und Papierindustrie, das Druckereigewerbe, die chemische, Eisen verarbeitende, Elektro- und Elektronikindustrie sowie der Maschinen- und Fahrzeugbau große Bedeutung. Neuseeland besitzt ferner ein Stahl- und ein Aluminiumwerk (Tonerde aus Australien) sowie eine Erdölraffinerie. Auckland ist das größte und wichtigste Industriezentrum des Landes.
Neuseeland gilt als eines der schönsten Länder der Erde, geprägt von starken landschaftlichen Gegensätzen. Nationalparks und unberührte Gebiete, eine spezifische Fauna und Flora ziehen ausländische Besucher an (1995: rd. 1,3 Mio.), v. a. aus Australien, den USA, Kanada und Japan. Zentren des Fremdenverkehrs auf der Nordinsel sind Rotorua, die Bay of Islands, Waitomo und Wairakei im vulkanischen Hochland, auf der Südinsel die Nationalparks um den Mount Cook und das südliche Fjordland.
Seit Mitte der 80er-Jahre war die Handelsbilanz positiv, 1995 leicht negativ (Exportwert: 13,7 Mrd. US-$, Importwert: 14 Mrd. US-$). Der Anteil der Agrargüter am Gesamtexport (besonders Nahrungsmittel und Wolle) ist von früher 67 % auf rd. 40 % zurückgegangen. War Großbritannien früher der wichtigste Handelspartner, so richtet Neuseeland jetzt verstärkt seine Aktivitäten auf die Länder des pazifischen Raums, in denen es mehr als 50 % seiner Produkte absetzt. Australien (1995: 20,8 %), Japan (16,3 %) und die USA (10,4 %) sind die wichtigsten Länder für den Export; 16 % der Exportgüter gehen in EU-Staaten (Fleisch, Wolle, Molkereierzeugnisse, Obst); v. a. Molkereiprodukte werden weltweit abgesetzt. Führende Länder im Importgeschäft sind Australien (21 %), die USA (20 %), Japan (15 %). Neuseeland importiert v. a. Rohstoffe (darunter Erdöl) und Industrieerzeugnisse.
Verkehr:
Neuseeland besitzt ein gut ausgebautes Verkehrsnetz zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Das Streckennetz der Eisenbahn umfasst (1995) 3 915 km, davon sind über 13 % elektrifiziert. Vier Fährschiffe (davon drei auch für Eisenbahnwagen und Lkw) verbinden die beiden Hauptinseln (Wellington-Picton) über die Cookstraße. Das Straßennetz hat eine Gesamtlänge von (1995) 91 876 km, davon sind etwa 60 % befestigt, 10 450 km sind Autobahnen. Die Pkw-Dichte ist mit (1995) 463 Wagen pro 1 000 Einwohner hoch.
Aufgrund der peripheren Lage Neuseelands kommt der Seeschifffahrt große Bedeung zu. Nahezu (1995) 83 % aller Exporte und 75 % aller Importe werden per Schiff transportiert. Der Umschlag aller neuseeländischen Häfen beträgt (1995) rd. 42 Mio. t; die größten Häfen sind Whangarei (v. a. Erdöl, Erdölprodukte), Tauranga (Holz, Zellstoff, Papier, eisenhaltige Sande) und Auckland. Seit Mitte der 80er-Jahre hat sich Auckland im Südpazifik auch zur bedeutenden Drehscheibe im internationalen Luftverkehr entwickelt; außerdem haben Christchurch und Wellington einen internationalen Flughafen. Das innerstaatliche Luftverkehrsnetz ist sehr dicht; es wird von der Air New Zealand, der Ansett New Zealand und zahlreichen kleineren Fluggesellschaften (zusammengefasst in Air New Zealand Link) bedient.
Zwischen Mitte und Ende des 1. Jahrtausends n. Chr. (nach anderen Auffassungen schon in vorchristlicher Zeit) besiedelten Polynesier oder Melanesier Neuseeland; da die wichtigste Nahrungs- und Rohstoffquelle der Ankömmlinge die Moas waren, wurden sie Moajäger genannt. Ihnen folgte etwa ab Mitte des 14. Jahrhunderts eine zweite polynesische Einwanderungswelle, die Maori, die die Moajäger unterwarfen und assimilierten. Am 13. 12. 1642 sichtete A. Tasman die Westküste von Neuseeland (zunächst »Staten Landt«, später »Nieuw Zeeland» genannt). Im Oktober 1769 betrat J. Cook bei Gisborne (Ostküste der Nordinsel) neuseeländischen Boden; im Zuge der Umseglung Neuseelands (1769-70) fand er die später nach ihm benannte Meeresstraße (Cookstraße) zwischen Nord- und Südinsel. Seit den 90er-Jahren des 18. Jahrhunderts wurden - vornehmlich auf der Südinsel - Robbenjägerstationen (Dusky Sound, 1792) und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf beiden Inseln Walfangstationen eingerichtet. 1814 entstand auf der Nordinsel im Gebiet der Bay of Islands die erste Missionsstation. 1833 erhielt Neuseeland einen britischen Residenten (James Busby). Der Unterzeichnung des Vertrages von Waitangi am 6. 2. 1840 durch den Vertreter der britischen Krone und Maorihäuptlinge der Nordinsel folgte im Mai 1840 die Proklamation der britischen Souveränität über Neuseeland (Südinsel kraft Entdeckung in Besitz genommen). Das zunächst verwaltungspolitisch der Kolonie New South Wales unterstellte Neuseeland wurde 1841 eine eigene Kronkolonie. Unter Leitung der 1837 gegründeten »New Zealand Association (Company)« und anderer Kolonisierungsgesellschaften erfolgte die planmäßige Anlage europäischer Siedlungen (u. a. 1840 Wellington). Durch den »Constitution Act« (1852) erhielt die Kolonie innere Selbstverwaltung (1856 erste Regierung). Verwaltungssitz war ab 1841 Auckland, seit 1865 Wellington. Die sich gegen den Landverlust und die Bedrohung ihrer Kultur durch die Europäer wehrenden Maori, die auch häufig untereinander Kleinkriege führten und die 1857 Te Wherowhero zum König erhoben (Herrschername Potatau I., Residenz Ngaruawahia am Waikato River), wurden in blutigen Kämpfen (besonders 1845-47 und 1860-72) dezimiert; 1867 (Native Representation Act) billigte man ihnen vier Abgeordnetensitze im Parlament zu.
Goldfunde auf der Südinsel lösten ab 1861 einen Goldrush aus. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts lag das wirtschaftliche Schwergewicht auf der Südinsel (extensive Schafweidewirtschaft auf dem Tussockgrasland, seit den 1870er-Jahren Ackerbau in den Canterbury Plains); Dunedin war damals wirtschaftliches Zentrum. Dem Verkehrsausbau in den 70er-Jahren mit ausländischem Kapital (besonders unter dem Finanz- und späteren Premierminister Sir Julius Vogel [* 1835, ✝ 1899]), verbunden mit einer starken Zuwanderung aus Europa (v. a. aus dem Mutterland), folgte in den 80er-Jahren eine wirtschaftliche Depression (»Long Depression«). Die wirtschaftlichen und sozialen Probleme (Arbeitslosigkeit, Landhunger) wurden von der Liberal Party nach ihrem Wahlsieg (1890) im Rahmen gesetzgeberischer Maßnahmen unter den 1891-1912 von ihr geführten Regierungen gemildert beziehungsweise gelöst (u. a. Arbeitsgesetzgebung, Regelung des Bodenrechts, 1893 Frauenwahlrecht, 1898 Sicherung der Altersversorgung).
1907 wurde Neuseeland Dominion im britischen Commonwealth. 1912 übernahm William Ferguson Massey (* 1856, ✝ 1925), der Führer der »Reform Party«, die Leitung der Regierung; 1915 traten die Liberalen in das Kabinett Massey ein (bis 1919). Am Ersten Weltkrieg (1914-18) nahmen neuseeländische Truppen auf der Seite der Ententemächte in Europa teil (bei Gallipoli, in Flandern und Nordfrankreich). 1914 besetzte Neuseeland kampflos die deutsche Kolonie Westsamoa, über die es als eines der Gründungsmitglieder des Völkerbundes 1920 das Mandat erhielt (nach dem Zweiten Weltkrieg durch die UNO erneuert, Treuhandgebiet bis 31. 12. 1961). 1925-28 war Joseph Gordon Coates (* 1878, ✝ 1943; Reform Party) Premierminister, 1928-30 gefolgt von dem Liberalen J. Ward. Eine von dem liberalen Politiker George William Forbes (* 1869, ✝ 1947) seit 1930 geführte Regierung, die sich seit 1931 auf eine Koalition von Liberalen und Reformpartei stützte, suchte die Folgen der Weltwirtschaftskrise mit deflatorischen Mitteln zu bekämpfen. Nach ihrem hohen Wahlsieg bestimmte die Labour Party 1935-49 das politische Geschehen Neuseelands (Premierminister 1935-40 M. Savage, 1940-49 P. Fraser); sie schuf ein für Jahrzehnte über die Regierungswechsel hinweg bestehendes Sozialsystem (grundlegend der »Social Security Act« von 1938).
Bis in den Zweiten Weltkrieg folgte Neuseeland eng den Grundlinien der britischen Außenpolitik (erst 1943 Bildung eines eigenen Departments of External Affairs). Nach Ausbruch des Krieges kämpften neuseeländische Verbände unter britischem Kommando in Europa (u. a. in Griechenland, Italien und Nordafrika), seit 1941/42 unter amerikanischem Kommando im Pazifik. Die Kriegsereignisse im pazifischen Raum, der Zerfall des britischen Weltreichs und die Ausbreitung des Kommunismus nach dem Zweiten Weltkrieg führten zu einer zunehmend eigenständigeren Außenpolitik Neuseelands und zugleich auch zu ihrer Umorientierung. Im engen Verbund mit Australien und den USA richtete sich das Augenmerk nun auf den pazifischen und ostasiatischen Raum (u. a. Canberra Pact mit Australien 1944, Gründungsmitglied des Colombo-Plans 1950, des Pazifik-[ANZUS-]Pakts 1951, der SEATO 1954, des South Pacific Forum 1971, der APEC 1989). Erst 1947 nahm Neuseeland, das 1945 Mitglied der UNO geworden war, das Statut von Westminster (1931) an, das die Souveränität der Dominions und ihre volle Gleichberechtigung anerkannt hatte (damit Bestätigung der Unabhängigkeit). Neuseeländische Truppen beteiligten sich im Rahmen von UN-Kontingenten am Koreakrieg (1950-53) und kämpften auf amerikanischer Seite im Vietnamkrieg.
Nach Übernahme der Regierungsverantwortung durch die National Party stellte diese 1949-57 mit Sydney George Holland (* 1893, ✝ 1961), 1960-72 mit K. J. Holyoake und 1975-84 mit R. D. Muldoon den Premierminister, nur 1957-60 von der Labourregierung unter Walter Nash (* 1882, ✝ 1968) und 1972-75 von den Labour-Kabinetten unter Norman Eric Kirk (* 1923, ✝ 1974; Premierminister 1972-74) und Wallace Rowling (* 1927, ✝ 1995; Premierminister 1974-75) in die Opposition verwiesen. Auf der Grundlage des von der Labour Party geschaffenen Wohlfahrtsstaates und des Exports von Agrarprodukten gelang es der National Party, der Bevölkerung über mehr als zwei Jahrzehnte einen hohen Lebensstandard zu sichern. Die wachsenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den 70er-Jahren (u. a. Exportrückgang) versuchte die Regierung Muldoon durch eine beschleunigte Industrialisierung, durch Subventionen (v. a. auch in der Landwirtschaft) und einen verstärkten Kapitalzufluss aus Übersee zu beheben. Der Wahlsieg der Labour Party (1984) wurde von ihrer Regierung unter D. Lange (Premierminister 1984-89) und insbesondere von ihrem Finanzminister Roger Douglas (1984-88) zu einem tief greifenden Strukturwandel genutzt (»Rogernomics«: Deregulierung, Reform der Finanz- und Steuergesetzgebung, Liberalisierung des Außenhandels, Privatisierung öffentlicher Einrichtungen, Streichung von Subventionen, Reform des Gesundheits- und Bildungssystems und der Verwaltung). Die Antinuklearpolitik der Regierung Lange, unter der sich Neuseeland 1987 zur nuklearwaffenfreien Zone erklärte, beeinträchtigte zeitweise die Beziehungen zu Frankreich (Konflikt wegen der Versenkung des Greenpeace-Schiffes »Rainbow Warrior« 1985 durch den französischen Geheimdienst) und besonders zu den USA, die nach der Sperrung der neuseeländischen Häfen für Kernwaffen führende Kriegsschiffe 1986 ihre aus dem ANZUS-Pakt resultierenden Sicherheitsverpflichtungen gegenüber Neuseeland aufkündigte. Nach Langes Rücktritt war 1989-90 der Labour-Politiker Geoffrey Palmer (* 1942) Regierungschef., gefolgt von Michael Moore (September-Oktober 1990). Nach ihrem Wahlsieg vom Oktober 1990 bildete die National Party wieder die Regierung (Premierminister J. Bolger).
In einem Abkommen vom Mai 1995 stimmte die Regierung erstmals in der Geschichte Neuseelands der Rückgabe von im 19. Jahrhundert durch die damalige Kolonialmacht erobertem Land (15 782 ha), das sich in Staatsbesitz befand, an die Maori zu (1997 Abschluss eines weiteren Entschädigungsvertrages mit den Ureinwohnern). 1996 stellte sich Premierminister Bolger an die Spitze einer Koalitionsregierung von National Party und New Zealand First. Im November 1997 übernahm Jenny Shipley den Vorsitz der National Party (bis 2001); sie wurde im Dezember 1997 als erster weiblicher Premierminister Neuseelands vereidigt (seit Zerbrechen der Koalitionsregierung im August 1998 an der Spitze eines Minderheitskabinetts der National Party). Nach dem Wahlerfolg der Labour Party am 27. 11. 1999 wurde deren Vorsitzende Helen Clark im Dezember 1999 Premierminister einer (von der Green Party of Aotearoa unterstützten) Mitte-links-Regierung mit der Alliance Party; nach Spaltung Letzterer im April 2002 regierte Clark mit einem Minderheitskabinett. Die Parlamentswahlen am 27. 7. 2002 konnte erneut die Labour Party für sich entscheiden, ohne die absolute Mehrheit zu erreichen.
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Neu|see|land; -s: Inselstaat im Pazifischen Ozean.
Universal-Lexikon. 2012.